Chapter Thirty-Three

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Es ist eine Ewigkeit her, seit ich Colin das letzte Mal in der eleganten Strenge eines Anzugs erblickt habe. Jetzt stehe ich, innehaltend, im Rahmen der Tür, und mein Herz ist erfüllt von einer Mischung aus Vorfreude und stiller Dankbarkeit. Meine Augen leuchten vor stummer Bewunderung, während auf meinen Lippen ein sanftes, kaum merkliches Lächeln spielt, geboren aus der stillen Freude darüber, ihn so konzentriert und doch so gelassen bei der sorgfältigen Verrichtung zu beobachten, wie er die Seidenkrawatte um seinen Hals legt und mit geschickten Fingern einen perfekten Knoten formt. Er scheint sich der Tiefe meiner Empfindungen nicht bewusst zu sein, nicht zu ahnen, wie sehr ich ihm für seine bloße Anwesenheit, für seine Unterstützung in diesem Moment des Wandels und der Herausforderung danke.

In mir herrscht ein seltsamer Zwiespalt der Gefühle – einerseits eine beinahe überschwängliche Zufriedenheit darüber, dass ein Mann von Herrn Carters Kaliber bereit ist, an meiner Seite zu stehen, mich zu unterstützen und meinen Weg zu begleiten. Andererseits durchzieht mich ein leichtes Unbehagen, eine sanfte Irritation darüber, dass ich mich in ein solch fremdartiges Gewand habe hüllen lassen. Lisa, deren modischer Scharfsinn unbestreitbar ist, hat dieses Outfit ausgewählt, und obgleich ihr Geschmack exquisit ist, kann ich nicht vollends sagen, dass ich mich in dieser Garderobe ganz wiederfinde.

Mein Blick gleitet über mein Spiegelbild, das mir die Verwandlung bestätigt: Die Haare sind kunstvoll hochgesteckt und geben dem Gesicht einen Rahmen von eleganter Strenge, das Make-Up ist mit einer Hand gezeichnet, die die Kunst des Understatements beherrscht – elegant, aber niemals aufdringlich. Und dann das Kleid – ein Traum aus fließender, schwarzer Seide, das meine Figur umschmeichelt und dabei dezent, doch bestimmt den Blick auf meinen nackten Rücken lenkt. Es ist ein Kleid, das eine Stärke verlangt, die ich gerade erst in mir zu finden beginne. Ein Kleid, das gleichzeitig Verletzlichkeit und Kraft ausstrahlt, und ich, inmitten dieses emotionalen Strudels, fühle mich wie eine Darstellerin, die noch auf der Suche nach der vollen Bedeutung ihrer Rolle ist.

Colins Blick fängt meines im Spiegel ein, und in seinen Augen liegt ein Ausdruck voller Liebe, als er die Worte ausspricht, die mein Herz schneller schlagen lassen. "Du bist wunderschön!" Sein Kompliment wirkt wie ein Echo meiner inneren Unsicherheiten, vermag es doch, diese für einen Moment verstummen zu lassen und mich mit einem Gefühl der Schönheit zu erfüllen, das ich selten an mir selbst wahrnehme.

Meine Finger finden instinktiv den Weg über die Konturen seiner Schultern, eine stumme Geste des Dankes für seine Präsenz, für die Sicherheit, die er mir gibt. "Danke, dass du hier bist." Meine Stimme ist leise, beladen mit Emotionen, die ich kaum in Worte fassen kann. Es ist mehr als bloßer Dank – es ist eine Anerkennung der Intimität und Verbundenheit, die uns in diesem Raum umgibt.

Er spürt, dass in mir eine gewisse Unruhe weht und greift behutsam in seine Innentasche und wendet sich dann ganz mir zu. "Dreh dich." Seine Stimme ist sanft, ein leises Kommando, das ich bereitwillig befolge. Während ich mich um meine eigene Achse drehe, streift er mit bedachtsamen Fingern meine einzelnen Haarsträhnen, die sanft meinen Nacken streicheln, zur Seite. Jede Berührung ist bedächtig, fast ehrfürchtig, und ich ergebe mich dem Moment, schließe die Augen und lasse die Welt um mich herum für einen Augenblick verblassen.

Vorsichtig, mit einer Zärtlichkeit, die mir den Atem raubt, legt er mir eine wunderschöne Kette um den Hals. Das kühle Metall der Kette kontrastiert mit der Wärme seiner Hände und zeichnet eine Linie von Gänsehaut über meine Haut, als er den Verschluss mit einer Leichtigkeit schließt, die nur aus Gewohnheit stammt. Dann, ein sanfter Kuss auf meine Schulter, so flüchtig und doch so bedeutsam, begleitet von seinen Worten: "Jetzt ist es perfekt."

Meine Finger gleiten über den Anhänger, spüren die feine Arbeit, die in das Schmuckstück eingeflossen ist, und ich kann nicht anders, als seine Schönheit zu bestätigen. "Es ist wunderschön." Die Stimme, die spricht, ist meine eigene, doch sie klingt mir fremd – verwandelt durch die Magie des Augenblicks und die Nähe des Mannes, der mir zeigt, dass echte Perfektion nicht nur im Äußeren liegt, sondern in den kleinen Gesten der Zuneigung und im gemeinsamen Erleben einer solch stillen, dennoch gewaltigen Intimität.

Is It Love - ColinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt