Chapter Twenty-Five

515 33 2
                                    

Die letzten zwei Wochen waren wie ein eisiger Wind, der durch jede Ritze unserer gemeinsamen Auftritte pfiff. Eine frostige Barriere hatte sich zwischen Logan und mich geschoben, und trotz meiner Bemühungen war sie nicht zu durchbrechen. Er vermied es sogar, im selben Raum wie ich zu sein, und auf der Bühne, unter den Blicken des Publikums, schien ich für ihn unsichtbar zu sein. Mein Fehler wog schwer und ich spürte die Konsequenzen mit jeder Faser meines Seins.

Die Spannung hängt schwer in der Luft, als wir von einem weiteren unterkühlten Auftritt an unserem Haus ankommen. Kenny, Luisa und ich sind gleichermaßen überrascht, als wir eine unbekannte Schönheit vor der Tür entdecken, die Logan freudig in seine Arme schließt.

"Seine Neue?" Frage ich in die Runde.

"Gute Frage!" Erwidert Kenny, und auch Luisa kann nur mit verwirrter Miene zustimmen.

Logan führt sie ins Haus und wir folgen ihnen auf dem Fuß. Doch die Verwirrung weicht schnell einer bitteren Erkenntnis, als Logan sie durch das Haus führt und dabei auf MEIN Zimmer zusteuert. "Ich zeige dir schon mal das Zimmer, das in den nächsten Tagen frei sein wird." Hören wir ihn sagen.

Mein Herz setzt einen Schlag aus und Wut brodelt in mir hoch. Ich stürme die Treppe hinauf, mit Luisa und Kenny dicht hinter mir. "Was wird das, wenn du fertig bist???" Fauche ich, kaum dass ich die Schwelle zu meinem Zimmer erreicht habe.

"Das weißt du genau!" Entgegnet er, sein Blick, kalt und wütend.

"Egal was du glaubst tun zu können, ohne Abstimmung läuft hier schon mal gar nichts!!!" Zische ich und packe ihn am Arm, um ihn mehr in mein Zimmer zu ziehen. Mit einem kräftigen Schwung knalle ich die Tür zu, unbeeindruckt von der Anwesenheit der Unbekannten. "Wir hatten einen Deal!!!"

"Es sind nur noch zwei Wochen, und dann bist du weg, Raya!!! Ich sorge nur für einen Ersatz!!!"

"Ich lasse mich nicht einfach ersetzen!!!" Schreie ich ihn mit zitternder Stimme an.

"Dann geh freiwillig, bevor ich dich vor die Tür setze!!!" Brüllt er, und ich erkenne in seinen Augen eine Entschlossenheit, die ich von ihm so nicht gewohnt bin.

Es ist, als würde mir jemand die Luft abdrücken. "Ich gebe wirklich mein Bestes, um eine neutrale Basis zwischen uns aufzubauen!!! Aber du weigerst dich mit allen Kräften!!!"

"Weil ich mit dir fertig bin!!! Ich will nur noch eins: dass du verschwindest!!!"

"Warum machst du es uns nur so schwer, verdammt???"

"Ich halte es kaum eine Sekunde in deiner Nähe aus!!!" Schreit er zurück und die Wut lässt seine Stimme beben.

"Du versuchst es doch noch nicht einmal!!!"

"Und das denkst du??? Du hast keine Ahnung, Raya!!! Jeden Gott verdammten Tag nehme ich mir vor, dir näher zu kommen!!! Und dann blicke ich dich an, sehe, wie deine Augen beim Klang seines Anrufs oder seiner Nachrichten funkeln!!! Es zerreißt mich!!!" Seine Faust schlägt gegen die Tür, ein dumpfes Geräusch in der angespannten Stille. "Ich kann das einfach nicht!!! Warum willst du das nicht verstehen???"

"Weil du, die Band, mir wichtig seid!!! Ich will nicht gehen!!!"

"Und ich will dich nicht mehr in meiner Nähe!!!" Seine letzten Worte sind ein finales Urteil, das durch den Raum hallt und mich in meinen Grundfesten erschüttert.

Ich muss es Einsehen - es gibt keinen Weg, Logans Mauer zu durchbrechen, kein Wort, das ich sagen könnte, das uns eine Chance gewähren würde. Er wird sich immer weigern, mich anzuhören, immer weigern, uns auch nur den Hauch einer Möglichkeit zu geben.

Mit schwerem Herzen greife ich nach meinem Koffer und beginne, meine Sachen zu packen. Aus dem Augenwinkel bemerke ich, dass er meinen Bewegungen folgt, doch er sagt nichts.

Als ich den Koffer schließe, hebe ich meinen Blick und schaue ihn direkt an. Meine Stimme, nun kälter und von Zorn durchdrungen, lässt meine Entschlossenheit erahnen. "Weißt du, es wäre vollkommen egal gewesen, welcher Mann mein Herz erobert hätte! Denn du hättest diese Entscheidung, mich loszuwerden, trotz allem getroffen!" Ich schlucke hart, während ich zur Tür gehe. "Liebe ist die gefährlichste Waffe, die es gibt! Für uns alle! Aber wir riskieren sie immer wieder aufs Neue, weil wir ohne Liebe nicht existieren können! Es tut mir leid, dass ich deine Liebe nicht erwidern konnte!"

Draußen vor der Tür stehen sie immer noch, Kenny, Luisa und die unbekannte, ihre Blicke heften sich nun auf den Koffer in meiner Hand. "Bitte, Raya, geh nicht!" Fleht Kenny, seine Stimme ein Spiegelbild des Schmerzes, der uns alle erfasst.

"Ich hab's wirklich versucht!" Flüstere ich und treffe seinen Blick, der voller Niedergeschlagenheit ist.

Mit traurigen Schritten bewege ich mich die Treppe hinunter, vorbei an den vertrauten Gesichtern und den Erinnerungen, die an den Wänden hängen.

Logan sieht mir nach, doch ich spüre, dass sein Entschluss feststeht, mich gehen zu lassen. Wieder einmal stehe ich vor dem Nichts, wiederholt sich das Muster meines Lebens, in dem ich scheinbar dazu verdammt bin, alles zu zerstören, was ich liebe. Die Musik, die einst mein Leben mit Leidenschaft füllte, fühlt sich nun an wie eine Bürde, die mich zu Boden drückt.

Is It Love - ColinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt