Is It Love - Colin

Chapter Fourty-Seven

{Tag der Anhörung}

Mit pochendem Herzen sitze ich da, meine Zähne graben sich in meine Unterlippe, während meine Hände feucht vor Schweiß sind. Die Minuten scheinen sich endlos zu dehnen, jede Sekunde fühlt sich an wie eine kleine Ewigkeit. Eine drückende Hitze umhüllt mich und lässt meinen Körper erzittern. Es ist, als ob ein unausweichliches Feuer langsam auf mich zukommt, bereit, alles in seinem Weg zu verschlingen.

Sogar Ryan, der Mann, der normalerweise wie ein Fels in der Brandung steht, der immer einen kühlen Kopf behält und alles strategisch und umsichtig durchdenkt, zeigt Anzeichen von Nervosität. Seine sonst so ruhigen und bedachten Augen flackern unruhig hin und her, während er seine Lippen immer wieder aufeinander presst. Die gewohnte Souveränität, die ihn stets umgibt, scheint ins Wanken geraten zu sein.

Die Luft um uns wird dicker und schwerer, sie pulsiert vor erwartungsvoller Spannung. Ein schmerzhafter Knoten bildet sich in meiner Brust, während meine Gedanken in einem chaotischen Wirrwarr kreisen. Jeder Atemzug fühlt sich an, als ob ich gegen eine unsichtbare Wand stoße, jeder Herzschlag klingt wie das Donnern eines entfernten Gewitters in meinen Ohren. Es ist eine herzzerreißende Situation, die mich an den Rand meiner emotionalen Belastbarkeit bringt.

Colin hat all seine Termine verschoben, um an diesem entscheidenden Tag an meiner Seite zu sein. Er kann gar nicht ermessen, wie sehr er mir damit Kraft schenkt. Wie ein starker, sicherer Anker inmitten des stürmischen Ozeans meiner Emotionen. Sanft legt er seine Hand auf mein Haar, während ich mich an seine feste, beruhigende Brust lehne. "Wir schaffen das!" Seine Stimme ist ein sanftes Flüstern, ein Versprechen in der Dunkelheit.

Mit Tränen, die sich ihren Weg über meine Wangen bahnen, nicke ich ihm zu. Und dann, endlich, die Erlösung. Süße Schreie, durchsetzt mit diesem zauberhaften, unverwechselbaren Lachen, dringen an meine Ohren.

Als ich mich umdrehe und in diese funkelnden, wunderschönen braunen Augen blicke, sinken meine Knie automatisch auf den Boden. Und endlich kann ich Tayo, meinen kleinen Engel, wieder in meine Arme schließen. Sein kleines Herz, das gegen meine Brust schlägt, seine Wärme, die mich durchflutet, lassen alle meine Dämme brechen. "Du hast mir so gefehlt!" Flüstere ich ihm immer und immer wieder zu. Jedes Wort ist ein Bekenntnis, ein unausgesprochener Schwur, der in der Stille zwischen uns hängt.

"Der Fall 579 - Adoptionsrecht um und für Duma Balewa beginnt in fünf Minuten." Die sterile Stimme, die aus dem Lautsprecher dröhnt, lässt mein Herz in der Brust erstarren.

Die Behördenvertreter, die den Fall übernommen haben, nehmen Tayo sanft aus meinen Armen. Es fühlt sich an, als würden sie mir mein Herz aus der Brust reißen, die Quelle meines Lebens und meiner Liebe. Ich kann nur hilflos zusehen, wie sich die schwere Tür hinter uns schließt und mit einem endgültigen Klicken verriegelt.

Der Richter, Tayos leibliche Mutter und verschiedene Vertreter der Behörden sitzen nun in diesem kalten, unpersönlichen Raum und werden das Schicksal meines kleinen entscheiden. Ein Gefühl der Machtlosigkeit überkommt mich, als ich dort sitze und auf das Urteil warte, das Tayos Zukunft und unsere gemeinsame Familie bestimmen wird. Es ist eine schier unerträgliche Spannung, die den Raum füllt und an meinen Nerven zerrt.

{Colin's POV}

Mit Tränen, die wie ein reißender Fluss über ihr Gesicht strömen, und mit einer Stimme, die vor Verzweiflung und Flehen bricht, bittet Raya Tayos Mutter inständig, ihre Entscheidung zu überdenken. Der Richter, die Vertreter der Behörde, sie alle waren sich einig, dass Tayo bei Raya in guten, liebevollen Händen wäre. Aber die Mutter widersetzte sich.

Ich habe Raya, die Frau, die ich über alles liebe, noch nie so am Boden, so zerbrochen gesehen. Ich habe sie immer als Kämpferin gesehen, als unbesiegbare Löwin, die für ihre Liebsten bis zum Ende kämpft. Doch jetzt wirkt sie wie ein Schatten ihrer selbst, ein zerbrechliches Wesen, das unter der Last ihrer Verzweiflung fast zusammenbricht.