Chapter Eighteen

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Der Ort, an dem ich mich am wohlsten fühle, ist der Tresen. Die gedämpfte Beleuchtung, das Klirren der Gläser und das Summen der Gespräche um mich herum schaffen eine Atmosphäre, die mich in eine Art trügerische Ruhe hüllt. Die Menschen um mich herum sind mir egal, genauso wie die Musik, die aus den Lautsprechern dröhnt, und die Veranstaltung des Abends.

Ich winke erneut dem Barkeeper zu mir heran und bestelle mein gewohntes Getränk. "Das Übliche." Murmele ich, während ich die Gläser auf dem Tresen betrachte.

"Süße, findest du nicht, dass du ein bisschen langsamer machen solltest?"

"Warum sollte ich?" Hebe ich eine Augenbraue.

"Es ist deine Party." Antwortet er. "Und du möchtest sicher nicht betrunken sein, wenn du deine Rede hältst, oder?"

Ich sehe ihn ungläubig an. "Meine was?"

Logan steht etwas abseits von der Menge, umgeben von einigen Gästen. Entschlossen mache ich mich auf den Weg zu ihm. "Kann ich kurz mit dir sprechen?"

Er folgt mir in den hinteren Bereich des Gartens. Die Wut liegt spürbar in meinen Augen, als ich ihn anschaue. "Willst du mir irgendwas sagen?"

"Nein." Runzelt er die Stirn.

"Auch nicht, dass die Party für mich ist?"

"Wer hat es verraten? War es Luisa?"

"Nein, der Barkeeper!" Fauche ich los. "Was soll das alles? Ich habe doch gesagt, dass ich das alles nicht will." Verschränke ich meine Arme vor der Brust und lehne mich an die Gartenmauer.

"Unser Manager hat das organisiert. Wir haben erst vor einigen Tagen davon erfahren."

Ich schiebe mich wütend an ihm vorbei und lass ihn spüren, wie verärgert ich bin. "Richte ihm aus, dass ich keine verdammte Rede halten werde. Mein Platz ist an der verdammten Bar!" Fauche ich und kehre zurück zu meinem Platz.

Hinter mir erhebt sich majestätisch die Bühne, auf der die Band mit Leidenschaft musiziert und die Gäste in ihren Bann zieht. Das warme Licht taucht den Raum in ein gemütliches Ambiente, während die Klänge der Musik die Luft erfüllen. Doch all dies verblasst vor dem Hintergrund meiner quälenden Gedanken.

Mein Blick bleibt unverwandt auf mein Telefon gerichtet, in der Hoffnung auf eine Nachricht von Adam. Seit meiner Frage nach Colin herrscht Funkstille, und die Ungewissheit nagt unaufhörlich an mir. Jeder Augenblick ohne Antwort fühlt sich wie eine Ewigkeit an, und die Unsicherheit überwältigt mich.

Um meinem wachsenden Frust Ausdruck zu verleihen, greife ich verzweifelt nach einem Glas nach dem anderen und spüre den brennenden Alkohol meine Kehle hinabfließen. Mein Verlangen nach Ablenkung und Erlösung von dieser quälenden Situation wächst mit jedem Schluck, und ich sehne mich danach, dass der Abend endlich vorübergeht, damit ich mich aus dieser emotionalen Achterbahnfahrt befreien und das Weite suchen kann.

Ein donnernder Applaus, so kräftig wie das Rauschen eines Wasserfalls, schallt durch den prunkvoll beleuchteten Saal. Die aufgeregten Stimmen der Gäste verstummen, als eine Gestalt auf der Bühne erscheint - mein Manager. Er tritt selbstsicher vor das Mikrofon und beginnt mit einer tiefen, beruhigenden Stimme zu sprechen."Guten Abend und herzlich Willkommen zu dieser ganz besonderen Nacht. Es freut mich sehr, Sie alle hier in solch großer Anzahl zu sehen. Denn heute feiern wir nicht nur irgendeinen Anlass, sondern den Ehrentag der wunderbaren Raya." Er macht eine dramatische Pause und lässt seinen Blick durch den Raum schweifen, bevor er fortfährt. "Ich hoffe, Sie genießen den Abend in vollen Zügen, lassen sich das exzellente Essen auf der Zunge zergehen und erfreuen sich an der musikalischen Unterhaltung. Denn viele talentierte Bands werden uns die ganze Nacht über mit Live-Musik begleiten." Er sucht nach mir in der Menge und als er mich findet, strahlt er mich mit einem warmen Lächeln an. "Alles Gute, Raya!“ Ruft er aus und hebt sein Glas in einer feierlichen Geste.

Is It Love - ColinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt