Die Luft vibriert förmlich vom pulsierenden Herzschlag der Stadt, der selbst in den frühen Morgenstunden nie zu schweigen scheint. Es ist ein typisches Bild für New York – das geschäftige Treiben, das niemals innezuhalten scheint. Hunderte von gelben Taxis, die Ikone der Stadt, zischen an mir vorbei, ihre Motoren brummen in einem stetigen, unaufhörlichen Rhythmus. Doch obwohl sie zahlreich sind wie die Sterne am Firmament, scheinen sie alle blind zu sein. Keiner der Fahrer scheint auch nur den leisesten Gedanken daran zu verschwenden, für einen kurzen Moment sein Tempo zu mäßigen.
Die Dunkelheit hat sich wie ein dichter Mantel über die Stadt gelegt, und die Kälte kriecht durch die Straßenschluchten, umklammert jede Faser meines Seins. Hier stehe ich, unzureichend gekleidet in ein knappes Oberteil und ein kurzes Röckchen, das kaum Schutz gegen die schneidenden Böen bietet, die durch die Häuserschluchten pfeifen. Meine Füße, in hochhackigen Schuhen, die nicht für eine solche Odyssee gemacht sind, bewegen sich wie von Geisterhand gezogen. Sie schlagen ein unerbittliches Tempo an, das mich selbst in Erstaunen versetzt – wie ist es möglich, dass ich auf diesen Stilettos eine solche Geschwindigkeit erreiche?
Die halbe Stunde Fußmarsch, die ich hinter mich gebracht habe, erscheint in meinem aufgewühlten Zustand wie eine flüchtige Spanne von nur fünf Minuten.
Ich bin getrieben von einem einzigen, brennenden Verlangen – ich muss ihn sehen, koste es, was es wolle.
Seine Wohnung liegt vor mir, die Fenster sind dunkel, so wie es zu erwarten ist in dieser unchristlichen Stunde. Es dämmert erst, und die ersten Anzeichen des erwachenden Tages sind an den gelegentlichen Passanten zu erkennen, die, in ihre Mäntel gehüllt, zielstrebig ihren Weg zur Arbeit antreten. In meinem Inneren bin ich überzeugt, dass Colin, der Gegenstand meiner ungestümen Sehnsucht, noch im Bett liegt, umgeben von der wärmenden Stille seines Schlafgemachs.
Mit einer Mischung aus Zögern und Entschlossenheit erhebe ich meine Hand und lasse ein vorsichtiges Klopfen an seiner Tür vernehmen.
Keine Antwort.
Mein Herz klopft fast so laut wie meine Knöchel an der Holztür. Ich läute ein paar Mal, beharrlich und doch zaghaft, und dann – ein Hoffnungsschimmer – das Licht im Flur erstrahlt. Das Geräusch einer entriegelnden Tür ertönt und dann steht er da, die Tür öffnend, ein Bild des unverhofften Erwachens.
Colin steht nur in Boxershorts vor mir, die Spuren des Schlafes sind noch sichtbar in seinem Gesicht, das von kleinen, schläfrigen Augen und einer zerzausten Frisur gezeichnet ist. Er gähnt, ein tiefer, herzhafter Ausdruck seiner Müdigkeit, und ich kann nicht anders, als einen Moment innezuhalten und das Bild, das er bietet, in mich aufzunehmen.
"Hey." Sage ich mit einem Hauch von Vorsicht in meiner Stimme, während ein zögerliches Lächeln meine Lippen umspielt.
Plötzlich, mit einer Bewegung, die von einer ungestümen Dringlichkeit getrieben ist, zieht er mich in seine Arme. "Kätzchen!" Flüstert er, und seine Lippen finden die meinen in einem sanften, fordernden Kuss, der eine Lawine von Gefühlen in mir auslöst. "Was machst du hier?" Die Frage ist sanft gestellt, doch in seinen Augen lese ich eine Mischung aus Verwunderung und tiefer Zuneigung.
"Eins meiner Dates einlösen." Antworte ich, und in diesem Moment wird mir klar, wie sehr dieser Mann mein ganzes Dasein auf den Kopf stellt. Ein Gefühl von überbordendem Glück und zugleich eine Art metaphorischer Tod überkommen mich; es ist, als ob ich in einem Zwischenzustand schwebe, bis er mich zurück ins Leben ruft. Alles, wonach ich mich je gesehnt habe, alles, was ich je wollte, steht hier vor mir: der Mann meiner Träume.
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Is It Love - Colin
Fiksi PenggemarDie Band, einst eine harmonische Katastrophe, hat sich zersplittert. Colin, einst das Herz der Gruppe, hat sich vor langer Zeit verabschiedet, um seine eigenen musikalischen Träume in einer Solokarriere zu verfolgen. Doris, das pure Chaos der Band...