Chapter Thirty-Seven

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Am Morgen schläft der kleine Mann noch und Ryan sitzt schon am Frühstückstisch, als ich zu ihm stoße. "Guten Morgen." Meine Worte sind mehr ein flüstern und in mir steigt ein Unwohlsein auf.

"Guten Morgen." Sieht er mich flüchtig an.

Ich muss mich regelrecht dazu zwingen mich an den Tisch zu setzen an dem er sitzt. Ich greife nach dem Müsli und der Milch bevor ich ihn ansehe. "Was passiert-"

"Nichts ins passiert." Sieht er mich an, sein Blick kann ich kaum standhalten. "Du warst betrunken und ich kein Gentleman. Lass es uns also bitte vergessen."

Ich nicke und die Stille legt sich um uns. Eine Stille, die mich nervös werden lässt. Doch dann sieht er mich an als wäre nie was gewesen. "Ich werde gleich ins Dorf fahren."

"Okay! Ich werde jemanden aus dem Hotel beauftragen, auf den Kleinen aufzupassen." Will ich aufstehen.

"Nein! Du solltest hier bleiben."

"Warum?" Sehe ich ihn fragend an.

"Die Gemüter sind erhitzt. Ich will nicht, dass das Projekt verhindert wird."

Ich nicke. "Verstehe!"

Es ergibt Sinn. Nach den gestrigen Ereignissen ist es wahrscheinlich besser, wenn ich mich zurückhalte.

Angespannt beginne ich zu essen. Als die Tür aufgeht und ich in die wunderschönen braunen Augen des Jungen blicke, verfliegen all meine besorgten Gedanken. Er kommt gezielt auf mich zu und will in meine Arme. Selbstverständlich schiebe ich ihm die Schüssel hin und reiche ihm den Löffel. "Vielleicht ist es wirklich besser, wenn ich hier bleibe und mich darum kümmere, alles über ihn herauszufinden und welche Dinge ich beachten muss, um ihn mit nach New York nehmen zu können."

"Ihm ein Zuhause zu geben ist dir wirklich wichtig, oder?"

"Vom ganzen Herzen."

Lächelnd nickt er und tippt eine Nachricht in sein Handy. "Wenn du ihm wirklich ein Zuhause, ein Leben schenken möchtest, werde ich dich so gut ich kann unterstützen."

"Danke!"

"Jake wird dich in einer Stunde abholen und mit euch zu einem Freund von mir fahren. Er ist Arzt und wird sich um alles kümmern."

Überrascht und zugleich erleichtert darüber, dass Jake hier ist, nicke ich.

Endlich jemand um mich herum den ich in meiner Nähe ertragen kann.

Ryan verabschiedet sich und lässt uns in Ruhe weiter frühstücken.

Am Abend kehren Jake und ich ins Apartment zurück, die Arme voller Einkaufstüten. Der Tag war lang und anstrengend, geprägt von emotionalen Höhen und Tiefen. Die medizinische Untersuchung war eine komplett neue Erfahrung für den kleinen Tayo. Wir wissen nicht, ob Tayo sein richtiger Name ist. Aber unter all den Namen, die uns in den Sinn kamen, fanden wir, dass Tayo am besten zu ihm passt.

Geboren zum Glücklichsein.

Und er hat es mehr als verdient, endlich das Glück zu erfahren, das ihm das Leben bieten kann.

Morgen werden wir mehr wissen. Ich hoffe inständig, dass seine Blutwerte halbwegs in Ordnung sind, so wie alle anderen Untersuchungen heute.

Mit sanfter Vorsicht lege ich ihn ins Bett und decke ihn liebevoll zu. Ich gebe ihm einen sanften Kuss auf die Stirn und lasse einen Spalt der Tür offen, um ein wachsames Auge auf ihn zu haben. Dann setze ich mich ins Wohnzimmer. Endlich habe ich etwas Zeit, um Colin anzurufen. Ich vermisse seine sanfte Stimme, sein liebevolles Gesicht, sein ganzes Wesen. Aber steigt auch in mir die Reue, die Angst, und atme noch einmal tief durch. Es vergehen ein paar quälende Sekunden, bis er endlich abhebt.

Is It Love - ColinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt