Chapter Fourty-Four

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{Colin's POV}

Wieder einmal zieht uns Adam in eine dieser alten, heruntergekommenen Kneipen, die so verfallen und vergessen wirkt, dass nicht einmal eine Ratte freiwillig darin wohnen würde. Aber aus irgendeinem unerfindlichen Grund bestand er darauf, genau hier ein paar Bier zu trinken.

Ehrlich gesagt, wäre ich lieber allein gewesen, um meine Gedanken zu ordnen, die sich in meinem Kopf anfühlten wie ein wirres Durcheinander, ein Gulasch aus Unsicherheit und Verwirrung. Obwohl ich frei bin, fühle ich mich doch gefangen, ständig beobachtet. Ob es nun Matt oder Adam ist, die ihren Blick ständig auf mich gerichtet haben.

Aber am meisten ist es Maja, die mich erstickt. Sie klammert sich ununterbrochen an mich, lässt mir kaum Raum zum Atmen. Sie ist wie eine zweite Haut, die ich nicht ablegen kann, eine ständige Präsenz, die mich einengt und mir das Gefühl gibt, gefangen zu sein. Es ist, als ob ich in einem goldenen Käfig sitze, frei und doch nicht frei.

Sie spürt es, sie spürt, dass etwas nicht stimmt. Sie spürt, dass meine Gedanken nicht mehr bei ihr sind. Die Frage, die mich quält, ist: Waren sie jemals wirklich bei ihr?

Die Kneipe ist bis zum Bersten gefüllt und stinkt zum Himmel. Ich kann einfach nicht verstehen, wie Adam diesen heruntergekommenen Ort toll finden kann. Und wie zur Hölle hat er diesen Ort überhaupt gefunden? Das Einzige, was diese Kaschemme erträglich macht, ist das reichliche Angebot an Bier und Schnaps.

Wir setzen uns etwas abseits der Bühne hin. Ein Bier und ein Dutzend Kurze machen die Situation schon etwas erträglicher. Wenn ich an die alten Zeiten zurückdenke, weiß ich, dass Raya diesen Ort geliebt hätte. Aus irgendeinem Grund hatte sie immer eine Vorliebe für diese Art von Bars und Kneipen. Oft musste ich sie aus einer anderen Kneipe abholen, völlig betrunken und kaum in der Lage, auf ihren eigenen Beinen zu stehen.

Adam reckt immer wieder seinen Hals, schaut sich um, und langsam beginne ich mich zu fragen, ob er absichtlich diesen Ort gewählt hat.

Maja legt meinen Arm um sich und kuschelt sich an mich. Jetzt fühlt es sich unglaublich falsch an.

Ein Barkeeper kommt mit einem strahlenden Lächeln an uns vorbei. In seinen Händen hält er eine gebrannte CD. "Sie wird singen!" Verkündet er freudig am Tresen und die Menge beginnt zu klatschen und auf den Tresen zu hauen. Er legt die CD ein und blickt zur Bühne. Von unserem Platz aus kann man nur eine Silhouette erkennen, die auf einem Hocker Platz nimmt. Die Kapuze ist tief ins Gesicht gezogen, doch feuerrote Locken blitzen hervor und wiegen sich auf ihrem Brustkorb. Lange, schwarze Fingernägel umfassen das Mikrofon und den Ständer.

Ihre Stimme erklingt und sofort löse ich mich aus Majas Umarmung und richte mich auf. Diese Stimme, dieses raue... Es ist Raya!

Als sie ihren Kopf hebt und ich in ihre Augen blicke, sehe ich eine tiefe Traurigkeit darin.

Das war also Adams Plan. Er wollte, dass sich unsere Wege wieder kreuzen.

Die Gefühle, die sie durch ihre Lieder zum Ausdruck bringt... Raya hat schon immer mit ihren Songs ihrem Herzen und ihren Gedanken freien Lauf gelassen. Mit glasigen Augen blickt sie in die Menge und ihre Stimme beginnt zu zittern.

Wortlos wende ich mich Adam zu. "Ich wollte, dass du sie siehst." Sagt er, während er mich ansieht. Seine Worte hängen in der Luft zwischen uns, eine Wahrheit, die ich nicht ignorieren kann.

Is It Love - ColinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt