Chapter Twenty-Eight

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Der Tag hatte so hervorragend begonnen. Colin war geschäftlich unterwegs und ich war allein in der Wohnung. Ich hatte gerade meinen Koffer von Lisa abgeholt und eine Firma beauftragt, meine persönlichen Gegenstände aus dem gemeinsamen Haus der Band zu holen.

Ich wirbelte durch unsere Wohnung, bemüht, etwas Ordnung in das Chaos zu bringen und ein wenig Wohnlichkeit zu schaffen. Die Wohnung war in einem Zustand der Unordnung, als wäre ein Tornado durchgezogen und ich versuchte, den Schaden zu beheben.

Doch plötzlich zerriss das schrille Klingeln meines Handys die Stille. Es war eine Unterbrechung, die ich in diesem Moment wirklich nicht brauchte. Mit einem Seufzen nahm ich das Gespräch an. Es war Logan, der mich dringend wegen des Vertrages sprechen wollte. Er drängte darauf, die Angelegenheit so schnell wie möglich zu klären, damit ich endgültig aus dem Vertrag und der Band aussteigen konnte.

Seine Worte trafen mich wie ein Schlag. Ohne ihm eine Chance zu geben, legte ich wütend auf. Die Frechheit, dass er es wagte, meine Nummer zu wählen und mich mit der Scheiße zu nerven, machte mich rasend.

Seitdem hänge ich auf der Couch und grüble nach. Logans Anruf hat meine Gedanken in Aufruhr versetzt und ich kann die Wut, die in mir aufsteigt, kaum unter Kontrolle halten. Es war ein erneuter Schlag, der meinen ansonsten so guten Tag ruiniert hat.

Mit einem Glas in meiner Hand, das vor Wut zittert, laufe ich unruhig in der Wohnung auf und ab. Plötzlich entweicht mir ein lauter, zorniger Schrei und das Glas schmettert mit voller Wucht gegen die Wand, zerbricht in tausend Scherben. Genau in diesem Moment, als ob das Timing nicht perfekter hätte sein können, öffnet Colin die Tür. "Hey Kätzchen, was ist los?"

"Nichts!" Schreie ich ihm entgegen und stürme ins Schlafzimmer. Mit einem kräftigen Tritt stoße ich die Tür zu. Ich bin gerade auf die ganze Welt wütend, fühle mich unverstanden und würde am liebsten in ein dunkles Loch kriechen und mich verstecken.

Kaum habe ich die Tür hinter mir geschlossen, höre ich erneut das nervtötende Klingeln meines Telefons. Wütend reiße ich die Tür wieder auf, schnappe mir das Gerät und schreie ins Mikrofon: "LASS MICH IN RUHE!!! DU GOTTVERDAMMTES ARSCHLOCH!!!" Dann fliegt mein Telefon im hohen Bogen gegen die Wand, zerbricht und verstummt endlich.

Tränen übermannen mich. Ich weiß nicht warum, aber irgendwo tief in mir hatte ich gehofft, dass Logan doch noch zur Vernunft kommen würde. Dass ich in New York bleiben und regelmäßig Hollywood besuchen könnte. Doch die erneute Bestätigung, dass ich aus der Band raus bin, hat mich wohl für einen Moment meinen Verstand verlieren lassen. Ich fühle mich verloren und verratet, und die Wut gegenüber Logan ist fast unerträglich.

Colin nimmt mich liebevoll von hinten in die Arme. "Warum muss mein Leben nur so ein Durcheinander sein?" Schluchze ich, während die Tränen unaufhörlich über mein Gesicht rinnen.

"Du bist eine unglaublich talentierte Sängerin und eine wundervolle Frau, vergiss das niemals." Flüstert er sanft und beruhigend in mein Ohr.

"Aber es fühlt sich so an, als ob alles kaputt geht, was ich anfasse."

"Also, ich stehe noch." Schmunzelt er leise.

"Du weißt, was ich meine."

Sanft zieht er mich mit sich auf die Couch, nimmt mich auf seinen Schoß und küsst mich zärtlich. "Was ist passiert?" Fragt er vorsichtig.

"Logan hat angerufen. Er will, dass ich so schnell wie möglich aus dem Vertrag aussteige."

"Und ist das nicht, was du willst?"

"Ist es verrückt, wenn ich dir sage, dass ich insgeheim gehofft habe, dass doch noch alles gut wird?"

"Bereust du es, dass du gegangen bist?" Er streicht mir zärtlich eine Strähne aus dem Gesicht.

"Ja und nein. Ich glaube, es muss erst einmal Gras über die ganze Sache wachsen und ich brauche etwas Zeit, um das Chaos in meinem Kopf zu ordnen."

Mit meinem Gesicht in seinem Hals vergraben, legt er seine Arme schützend um mich. "Ich weiß, du wirst eine Lösung finden und einen neuen Weg einschlagen."

Es fühlt sich so gut an, Colin wieder bei mir zu haben. Selbst in solch einer Situation schafft er es, mich zu beruhigen. Aber der Gedanke, dass er morgen schon wieder wegfliegen muss, lässt mich heute besonders anhänglich wirken. Ich weiß nicht, wann er das nächste Mal in New York sein wird.

"Ich werde uns etwas Schönes kochen und dann gibt es nur noch dich, mich, die Couch und einen Film nach dem anderen." Flüstert er.

Gemütlich eingekuschelt unter der Decke schließe ich die Augen. "Kätzchen?"

"Hmmh?"

"Würde es dir helfen, wenn ich einen Anwalt einschalte, um den restlichen Papierkram zu erledigen, wegen des Vertrages?"

Für einen Augenblick bin ich sprachlos. Colin lehnt sich im Türrahmen und ich muss kichern, als ich sehe, dass er eine Kochschürze mit aufgemalten Brüsten trägt. "Was? Findest du meine Kurven lustig?" Fragt er und stellt sich in Pose.

"Du bist ein Idiot." Lache ich und werde eins der Kissen in seine Richtung.

Grinsend kommt er zu mir und drückt seine Lippen sanft auf meine. "Dein Idiot. Also, soll ich mich darum kümmern?"

Ich nicke. Vielleicht ist es wirklich das Beste, wenn ich mich vorerst von Logan fernhalte und Colin das überlasse.

Is It Love - ColinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt