Tag achzehn V

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Sicht Elias

Plötzlich vibriert ein Handy und dutzende Nachrichten werden mit einem nervenden Klingelton angezeigt. Er wirkt abgelenkt. Ohne groß drüber nachzudenken woher die Nachrichten kommen, stürze ich mich auf Charon und remple ihn zu Boden. Ich versuche ihn zu würgen, doch bin viel zu schwach. Dann bemerke ich die Metallstangen am Rand und nutze sie, um mich auf Charon zu drücken. Es zeigt tatsächlich eine erfreuliche Wirkung, denn ich erkenne, dass er seine Augen schmerzhaft zusammenkneift. Überrascht, dass ich etwas kann, bekomme ich neuen Mut und drücke noch fester. Er fängt an zu röcheln und nach einiger Zeit wird er doch tatsächlich bewusstlos. 

Ich erinnere mich daran, dass es zwei Personen gewesen sein müssen, da eine mich von hinten bewusstlos geschlagen hatte. Zudem müssen die Nachrichtentöne von irgendwo her kommen. Um mich also zu wappnen nehme ich die Glasscherbe mit. Ich sehe, dass wir und auf einem hohen Gitterweg befinden und es nur einen normalen Weg nach unten gibt. Aber da kommen gerade Schritte auf mich zu und so gehe ich in die entgegengesetzte Richtung. Ich finde mich vor einer Art Aussichtsplattform wieder und schaue durch die Scheibe der Türe nach unten. Es ist sehr hoch, doch das Dach geht bis kurz über den Boden. 

Ich entscheide mich also das Dach zu benutzen, doch zuerst muss ich das Glas einschlagen. Um meine Hand nicht unnötig zu verletzen, nehme ich einen von Charon's Schuhen. Leider mache ich den großen Fehler und bewege ihn zu nahe an meine Nase. Ich reiße mich zusammen und haue auf die Türe ein. Sie zerbricht. Erstaunt über meine plötzliche Kraft lasse ich den Schuh fallen und kletter über das Geländer auf das Dach, immer noch die Glasscherbe in der Hand. Am Ende des Daches falle ich weniger elegant herunter, kann mich aber noch geradeso abstürzen, um nicht mit dem Gesicht in den Steinen zu landen. 

Voller Adrenalin renne ich in irgendeine Richtung und kann hinter mir ein Ruf hören. Ein Blick über die Schulter werfend, erkenne ich eine Gestalt auf dem Balkon. Es ist Gideon! Seine Augen blitzen auf und er schaut mich total sauer an. Mir läuft ein eiskalter Schauer den Rücken hinab und ich raufe mich zusammen und renne weiter.

Ich habe gerade jemanden niedergewürgt. Und ich weiß mittlerweile nicht mehr, ob ich ihm wirklich nicht trauen durfte. Ich meine, die Warnung war.... "Traue nur denjenigen, denen du 100% vertrauen kannst" Aber woher weiß ich, dass er nicht die Wahrheit sagt?


Ende Tag achzehn

Ende OKAY


Samstag geht es weiter :D

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