Kapitel 7

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Mark's POV


Das erste, was er wieder spürte, war der heftige Schmerz, der ihm über den Rücken fuhr und ihn kaum Luft holen ließ. Kurz jammerte er auf, mochte sich nicht bewegen. Daher blieb er einfach ruhig liegen und versuchte nur vorsichtig Luft einzuziehen. Immer wieder. Und er hatte das Gefühl, dass es mit jedem Atemzug besser wurde, dieser Schmerz immer weiter abebbte, so dass die Erkenntnis zurückblieb, dass er sich wohl nichts gebrochen hatte. 

Nun öffnete er die Augen und blickte in den wolkenlosen Himmel, war froh, dass er immer noch seine Brille trug und er den Bergkamm erkennen konnte. Dort war sein Ziel, da musste er hin.

Sachte hob er seinen Kopf an, wollte versuchen, sich zu erheben, doch er erstarrte in der Bewegung, als er sie sah. Bewegungslos lag sie über seinem linken Oberschenkel und machte keine Anstalten, weiterzukriechen. Entnervt ließ er den Kopf wieder fallen. Auch das noch. Warum? Das durfte doch alles nicht wahr sein. Was konnte er jetzt tun? 

Würde sie ihn beißen, wenn er sein Bein wegziehen würde? Mit Schlangen hatte er nun überhaupt keine Erfahrung. Wieder sah er nach ihr, suchte den Kopf. Dieser lag links von ihm auf dem Boden. Verzweifelt grübelte er, was er tun konnte, doch dann erinnerte er sich an die Worte von Tom. Er sollte mit dem Stecken auf den Boden klopfen, um sie zu verscheuchen. Vielleicht funktionierte das jetzt ja auch. Also schlug er mit der rechten Hand kräftig in den sandigen Fels und hoffte, dass sie abhauen würde. Und tatsächlich. Zuerst plusterte sie sich zwar etwas auf, schien irritiert, schlängelte sich dann allerdings von ihm runter und in Richtung eines großen Felsens.

Erleichtert atmete Mark aus, zog nun die Beine an, rollte sich stöhnend auf die Seite und hockte sich hin. Dies alles geschah zwar in Zeitlupe, da ihm doch alles weh tat, doch seine Empfindung hatte ihn nicht getrogen, dass ihm nichts Schwerwiegendes passiert war. Da hatte er Glück gehabt. 

Mit zittrigen Beinen stellte er sich nun hin, merkte den Schwindel, der ihn sofort erfasste, dennoch torkelte er an die Wand, verschnaufte noch kurz und suchte wieder den Weg nach oben. So weit war es nicht, das würde er doch schaffen. Noch einmal rieb er sich den Schweiß aus dem Gesicht, griff dann in den Stein und stieg wieder langsam empor. 

Sein Herz pochte bald bis zum Hals und der Schweiß lief in Strömen, dennoch erklomm er keuchend Stufe um Stufe, machte dabei immer wieder eine kleine Pause. Sein Körper zappelte bald unter der Anstrengung und die Hände zitterten, doch den Bergkamm vor Augen mobilisierte er alle Kraftreserven, die er noch hatte.

Kurz wurde ihm wieder schwindlig, sah er alles nur verschwommen, als würde die Welt sich drehen, was ihm nun doch Angst machte. Doch aufgeben war keine Option. Er schloss die Augen, atmete durch und...weiter.

Nur noch wenige Stufen und...verzweifelt krallte er seine Hände in Gras und versuchte sich hochzuziehen, doch er rutschte ab, konnte sich nicht halten, seinen Körper nicht über die Kuppe stemmen.

Dann sah er einen kantigen Felsen herausstehen, griff mit beiden Händen danach, hob sein linkes Bein über den Rand und zog sich mit letzter Kraft, die er seinem Körper noch abverlangen konnte, über den Rand, rollte sich sofort mit Schmerzen über seine Seite weg und...er war oben!

Er hatte es geschafft!

Keuchend atmete er auf dem Bauch liegend ein und aus, drehte sich laut aufstöhnend und erschöpft auf den Rücken während er versuchte, den Schwindel, der ihn beim Drehen gepackt hatte, zu beherrschen. Sein Körper bebte von der Strapaze.

Er schloss die Augen...er konnte nichts mehr denken...nur noch ausruhen...und schlafen...

Das Handy!

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