Kapitel 31

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Lena's POV


Als sie aufgelegt hatte sah sie zu Kiwi hinab, die sich an ihren Beinen rieb und knuddelte sie ausgiebig. „Na, mein Stinkerchen?" Ihr Hund genoss sichtlich diese Streicheleinheiten.

Da war etwas in Paddy's Stimme gewesen, welches ihr nicht gefallen hatte. Ging es ihm nicht gut? Sie versuchte sich die Worte des Gespräches noch einmal ins Gedächtnis zu rufen. Hatte er vielleicht so gewirkt, weil sie von ihrer Unsicherheit erzählt hatte und ehrlich zugegeben hatte, nicht zu wissen, was sie wollte? Nein. Eigentlich hatte er schon von Beginn an so komisch geklungen. Vielleicht war er ja auch nur müde...doch sie schüttelte den Kopf. Sie kannte Paddy wenn er müde war, aber so hatte er sich dann nicht angehört.

Aber ja, sie erinnerte sich an diesen Tonfall.

An dem Tag, als sie dachte, dass Mark der Kuss nichts bedeutet hatte, da hatte er ihr im Auto begreiflich zu machen versucht, dass ihre Empfindung falsch war, Mark ihn auf jeden Fall genossen hatte. Genau, da hatte er exakt genauso geklungen. Aber, das war ja nichts Negatives gewesen, warum hatte sie nun dieses komische Gefühl?

Sie erhob sich von ihrem Bett und lief mit Kiwi in die Küche.

Max war am vorherigen Tag erst spät heim gekommen und am Morgen früh gegangen, wollte aber nun nicht so spät kommen, damit sie gemeinsam Essen konnten.

Sie entschied sich für einen Auflauf und bereitete die Zutaten auf dem Küchentresen vor. Während sie die Kartoffeln zubereitete bekam Kiwi immer wieder ein kleines Leckerli zugeworfen, weil sie so treuherzig zu ihr hochsah. Sie wusste genau, wie man Frauchen erweichen konnte.

Den Schinken schnitt sie in Steifen, Zwiebeln in Würfel. Es machte ihr Freude, wenn sie jemanden bekochen konnte, auch, wenn viele dachten, dass sie ja nichts essen würde. Darüber musste sie schmunzeln. Gerne hätte sie Mark einen ihrer genialen Cheesecakes gemacht, da er diesen auch so liebte wie sie. Wieso sie gerade jetzt auf ihn kam? Ein Grinsen überzog ihr Gesicht.

Eigentlich hatte sie sich vorgenommen, nur an Max zu denken, und sich klar zu werden, ob dies das Leben war, was sie auch in Zukunft leben wollte oder nicht. Unabhängig, was mit Mark war. Sie war Steffie so dankbar für ihren Rat, denn endlich konnte sie sich wirklich auf ihre Gefühle einlassen, obwohl sie momentan von einer eindeutigen Entscheidung noch weit entfernt war.

Als sie alles in die Auflaufform geschichtet hatte, schob sie diese in den vorgeheizten Backofen. Nun bereitete sie den Salat zu. Sie liebte Salat als Beilage. Auch als Hauptgericht, aber zu einem Nudel- oder Kartoffelgericht war so ein knackiger Salat einfach lecker. Sie kostete ihr Dressing und war zufrieden.

Dann deckte sie den Tisch, nahm sich ein Glas, schenkte sich Wasser ein und setzte sich auf das Sofa, scrollte ein wenig im Handy herum. Steff hatte geschrieben. „Bin morgen um 12 Uhr wieder im Lande. Gib' bescheid, wann du Zeit hast für einen Kaffee <3." Lena lächelte darüber, freute sich so sehr, ihre Freundin wiederzusehen. Schrieb' ihr auch gleich zurück. „Für dich habe ich immer Zeit. Komm' du erst mal an, dann sagst du mir, wann es bei dir passt. Ich habe keine Termine und keinen Jetlag, grins."

Steffie Giesinger hatte ihr schon über den Tag immer wieder eine Aufmunterungsmail geschickt, jetzt auch. „Ein Smiley für die starke, furchtlose Freundin mit dem großen Herzen." Oh, wie süß, auch, wenn davon gerade wohl nichts stimmte. Lena wusste, warum sie ihre beste Freundin war, sie konnte sich jederzeit auf sie verlassen. Auf sie und auf Mark. „Ach." Sie lachte vor sich hin, da sie schon wieder an ihn dachte. Immerhin waren sie auf jeden Fall beste Freunde, egal was passierte.

Alec hatte auch geschrieben. „Mach' dir bitte nicht allzu große Sorgen, Sascha ist jetzt auch unten. Die passen schon auf deinen Forsti auf." Lena war überrascht, aber auch erfreut. Sascha war wieder in Südafrika! Was für eine geniale Truppe waren sie denn, sie ließen einander nicht im Stich. „Das find' ich so süß von Sascha. Aber Forsti wird die Bronchitis bestimmt bald hinter sich haben." Als sie diese Worte abgeschickt hatte, kam ihr die Stimmung von Paddy wieder in den Sinn. Da stimmte doch etwas nicht. Und warum sollte sie sich nicht so große Sorgen machen? „Oder gibt es noch was anderes?" setzte sie hinterher. Irgendwie erfasste sie eine merkwürdige Unruhe. Als sie weiter darüber nachdachte, fiel ihr ein, dass ihr Paddy damals in diesem Gespräch, als sie diesen Tonfall schon einmal vernommen hatte, nicht erzählt hatte, dass Mark deswegen geweint hatte. Hatte er ihr diesmal auch nicht alles gesagt? Ging es ihrem Forsti doch schlechter? Sie wartete auf eine Antwort von Alec, doch der hatte ihre Nachricht noch nicht gelesen.

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