Can it be love

Kapitel 45

Lena's POV

Der Wind wehte ihr die Haare immer wieder ins Gesicht, die sie mit den Händen zu bändigen versuchte, während sie durch die Sonnenbrille den Horizont nach einer Bewegung absuchte. Sie stand an einer Kreuzung und das gleißende Licht ließ die lange Straße endlos erscheinen. Menschen waren kaum unterwegs und so konzentrierte sie sich auf dieses so angenehme kühle Streichen des Windes über ihre Haut, während ihr Blick verträumt in die Weite gerichtet war.

Schwer zuckte sie zusammen, als der Wagen neben ihr hielt, musste jedoch über sich selber lachen, da sie eindeutig die falsche Richtung abgescannt hatte. "Hey!" rief sie erfreut, hatte ihn sofort erkannt und lief ihm juchzend entgegen. Wie sie sich freute, ihn wiederzusehen. Und auch er war ausgestiegen und kam ihr die paar Schritte um den Wagen entgegen.

"Paddy!" quiekte sie und fiel ihm in die Arme. "Oh, wie schön, dass du da bist." erwiderte er und Lena ließ sich feste drücken. Wie schön es war, diesen tollen Menschen wieder bei sich zu haben. Aus den Augenwinkeln bemerkte sie den größeren Schatten und sah auf, um Sascha grinsend stehen zu sehen. "Das Lenche ist wieder da." lachte dieser und auch er wurde innig umarmt.

"Ich bin so froh, dass ich wieder hier bin." Lena konnte ihr Glück nicht fassen, war extrem aufgeregt und daher trotz des langen Fluges nicht müde. Sie sah beide Männer fragend an. "Und der Forsti weiß nix davon? Ihr habt nichts gesagt?" Irgendwie hatte sie doch etwas Bedenken, ob ihre Überraschung gut ankommen würde, aber schon warf sie ihre Unsicherheit über Bord, als beide mit dem Kopf schüttelten. "Das Gesicht vom Forschter wollen wir doch auch sehen." Sascha lief zu ihrem Koffer und lud diesen in den Jeep, forderte dann die anderen auf, einzusteigen. "Dann wollen wir den Armen doch nicht warten lassen, oder?"

Paddy setzte sich wieder auf die Fahrerseite, während Lena hinten aufstieg und Sascha ihr eine Wasserflasche reichte. "Du hast bestimmt Durst." Wie aufmerksam er doch war. Dankend nahm sie diese entgegen und schon fuhren sie los. 

Von dieser Seite kommend hatte sie keine Orientierung, wusste nicht, wie lange sie fahren würden, dennoch schlug ihr Herz schon bis zum Hals vor Freude und Erregung. Bald würde sie ihn wiedersehen und das als Single. Das wurde ihr erst in diesem Moment als sie es dachte auch so richtig bewusst. Nun war alles ohne einengende Gedanken und Gefühle möglich und sie hoffte, dass es gut werden würde. Und dass er es auch so sehen würde...

Sascha lachte sie von der Beifahrerseite aus an. "Du brauchst dir wirklich keine Gedanken machen. Dein Förster wird sich freuen, da gibt's keinen Zweifel.", klopfte ihr dabei beruhigend auf den Arm, den sie auf der Vorderlehne aufgestützt hatte. Sie mussten es ja wissen, waren sie doch jeden Tag bei ihm gewesen.

Wie froh sie war, dass er endlich kein Fieber mehr hatte und auch schon am Bettrand gesessen war. Sicher, er würde Zeit benötigen, um wieder so fit zu werden, wie vorher, aber diese hatten sie und Lena konnte ihm nun dabei helfen. Bei dieser Vorstellung musste sie grinsen und ihr wurde ganz warm in ihrem Herzen.

"Hast du schon mit deiner Managerin wegen den anstehenden Terminen gesprochen?" wurde sie von Paddy aus ihren Träumen geholt. "Ja." nickte sie. "Nach Max' Auftreten vorgestern weiß sie jetzt über die ganze Geschichte bescheid und hat mir versprochen, dass ich mir keine Gedanken machen muss, sie regelt alles." Es beruhigte sie ungemein, mit offenen Karten spielen und ihren Weg nun mit eigenen Ideen pflastern zu können. Wie spannend ihr Leben plötzlich war.

Außer die Sache mit der Drohung. Auch, wenn ihr Forsti das nicht ernst nehmen wollte, sie tat es und würde achtsam sein. Nochmal würde sie es nicht zulassen, das ihm ein Schaden geschehen würde. Nicht durch ihren Ex. Dieser sollte sich aus ihrer beider Leben heraushalten.