Can it be love

Kapitel 53

Mark's POV

Er wurde aus seinem Schlaf gerissen, als er Tilmann leise reden hörte. Blinzelnd versuchte er, seine Augen an die Dunkelheit zu gewöhnen, konnte bis auf den hellen Lichtstreifen unter der Badtür allerdings nichts ausmachen.

Telefonierte sein Freund im Bad? Mitten in der Nacht? Schlagartig kamen ihm Gedanken an Til's Frau und Kinder. Hoffentlich war ihnen nichts geschehen. Dass jemand um diese Uhrzeit anrief, konnte nichts Gutes bedeuten. Unruhig lauschte er auf das leise Murmeln, bis es irgendwann erstarb.

Schon hörte er etwas klappern und die Tür ging auf. "Tilmann, ist was passiert?" rief er seinem Freund sogleich entgegen, doch dieser erwiderte nur ein "Bist du wach?" Der Stimme nach zu urteilen klang diese zwar etwas belegt, jedoch nicht, als hätte er eben eine Hiobsbotschaft erhalten. Allerdings konnte er in der Silhouette deutlich erkennen, dass Tilmann's Blick auf ihm haften geblieben war, was Mark nun doch etwas bange machte.

"Ist was mit deiner Familie?" wiederholte er seine Gedanaken, während Tilmann das Licht im Bad löschte, im Dunkeln zu seinem Bett hinkte und sich hinlegte. Ungläubig schüttelte Mark den Kopf. "Bitte, Til, sag doch, was ist los? Ist was mit Tami oder den Kindern?" 

Endlich machte dieser das kleine Licht am Bett an und Mark konnte das ernste Gesicht erblicken, was ihn schlucken ließ. Eindeutig war da etwas nicht in Ordnung. "Nein." schüttelte Tilmann den Kopf. "Es ist nichts mit meiner Familie."

Wenigstens das, was Mark kurz erleichtert ausatmen ließ. Dennoch, dieser Ausdruck im Gesicht des anderen gefiel ihm nicht. "Jetzt sag doch. Da krieg' ich echt Angst, wenn du so bist." Innerlich aufgeregt setzte sich Mark senkrecht auf, ließ Tilmann dabei aber nicht aus den Augen. Dieser tat es ihm nun gleich und schob sich an den Bettrand. "Aber nur, wenn du dich nicht aufregst." kam langsam von Til. Wieso? Musste er sich aufregen, bei dem, was kommen würde?

Mark spürte, wie sein Herz schneller und stärker klopfte. "Tu ich nich', aber ich versprech' nix." antwortete er mit einem Kloß im Hals. Wer hatte mit Tilmann telefoniert und was hatte das mit ihm zu tun? Doch dann kam ihm ein Gedanke und sofort schoss Panik in ihm hoch. "Leni..." hauchte er. "Ist was mit Leni?" Sein Herz pochte nun bis zum Hals und Angst schnürte seinen Hals zu. War etwas mit ihr?

"Also." fing Tilmann an und Mark blieb nun aufgewühlt an seinen Lippen hängen. "Es gab wohl ein Feuer auf Grootbos und Lena war irgendwie in ihrem Zimmer eingesperrt gewesen. Und weil Max so schnell eingegriffen hatte, konnte sie rechtzeitig gerettet werden." Es klang, als müsste sich Tilmann zwingen, das zu sagen, und Mark schluckte hart.

Langsam kamen die Worte in seinem Kopf an...Feuer...eingesperrt...gerettet...Max. Max! Wieso Max?

Ungläubig schüttelte Mark den Kopf. "Wie geht es ihr? Geht es ihr gut? Wo ist sie? Und warum Max?" Die Fragen sprudelten nur so aus ihm heraus, versuchte er doch, einen klaren Gedanken zu fassen. Wieso war sie eingesperrt gewesen? Und wieso konnte Max eingreifen? Und was war mit Leni? Der Countdown läuft...

"Jetzt sag mir endlich wie es ihr geht!" fuhr Mark seinen Freund harsch mit einem schweren Druck auf seinem Herzen an, da er ihm nicht das gab, was er jetzt brauchte...Antworten. 

Beruhigend hob Tilmann die Hände. "Es geht ihr gut. Sie hat natürlich einen Schock, aber das wird wieder." Gott sei Dank, ein Schock, und es ging ihr gut. Mark nickte, versuchte, wieder etwas runterzukommen. "Mit wem hast du gesprochen? Wie kann ich sie erreichen?" Mark wollte ihre Stimme hören, ihr sagen, dass alles gut werden würde, dass er bei ihr...shit! Warum konnte er auch nicht bei ihr sein? Ausgerechnet, wenn sie ihn einmal brauchen würde...

Doch Tilmann schüttelte den Kopf, senkte den Blick. "Das geht grad nicht." murmelte er leise und Mark verstand nicht. "Warum denn nicht?" fragte er vorsichtig, konnte nicht begreifen, was hier gerade vor sich ging. Tilmann räusperte sich. "Max ist hier in Grootbos, und Lena ist bei ihm. In der Gemeinschaftlodge, wo die Mitarbeiter von VOX untergekommen sind. Er gehört jetzt zum Produktionsteam. Und dort hat das Feuer wohl keinen Schaden angerichtet."