Kapitel 69

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Am nächsten Tag mittags

Mark's POV


Er hatte schon ein paar gefunden und scrollte dennoch weiter, da sie ihm noch nicht genug waren, um alles stimmig zu halten. Dabei grinste er voll kindlicher Vorfreude vor sich hin, war sich irgendwie sicher, die perfekte Idee gehabt zu haben.

Das Räuspern von Tilmann erklang in seinen Ohren und kurz musste er darüber auflachen, wie dieser versuchte, seine Aufmerksamkeit zu erlangen. "Ich bin schon ganz Ohr." murmelte Mark, machte dann doch eine Pause, als er ein Weiteres angeklickt hatte, was ihm besonders gut gefallen hatte, und sah nach oben in das Gesicht seines fragenden Freundes.

"Also, nach Schreiben sieht das jetzt nicht gerade aus, was machst du die ganze Zeit so angestrengt?" kam nun doch sehr neugierig von ihm und Mark's Lächeln wurde immer breiter. Er hob nun demonstrativ sein Handy hoch. "Weißte, ich bin ja nich' so gut darin, so Sachen zu machen...ähm...was Frauen so mögen, und so. Und da dachte ich halt, mach ich meiner Schwester doch 'ne kleine Freude...wenn es die dann hoffentlich auch ist, mal gucken...also, ich mach' so 'ne Art Collage. Hab' Fotos hier drauf, von Weihnachten und letztem Jahr und schreib' dann was dazu. Was Nettes." Dabei musste er verlegen kichern.

Sowas machte er eigentlich nicht oft, da war er nicht der Typ zu, doch er hatte sich so arg gefreut, dass Natalie hierher gekommen war, dass er für sie unbedingt etwas haben musste, was sie wieder mitnehmen konnte. Kaufen konnte er nix, kochen ging ja auch nicht für sie oder Konzertkarten verschenken, da blieb halt nur ein bisschen kreativ sein. Und das mit den Bildern sah er ja immer so schön bei seinen Fans auf Instagram und nun wollte er sich auch mal daran versuchen.

"Fotos von ihr oder von dir?" fragte Tilmann interessiert und Mark musste schmunzeln. "Von mir natürlich..." kam sofort, doch schüttelte er schnell den Kopf. "Nein, von ihr. Aber könntest du da nachher bitte nochmal drübergucken, ob das auch gut ausschaut, wegen den Farben und so? Ich hab' ja so 'ne Rot-Grün-Schwäche, nich', dass ich da in den falschen Farbtopf greif'" meinte er lachend. Das wär' nämlich nicht so toll, sollte es für Natalie schon in der Art hübsch sein, wie Mädchen das auch sehen wollten.

Wenn er es so betrachtete war er mit dem, was er da geschaffen hatte, eigentlich ganz zufrieden. In der Mitte hatte er das Bild von Weihnachten gestellt, welches seine Tante von ihm und seiner Schwester in ihrem Wohnzimmer geschossen hatte und darum herum kleine Bildchen angeordnet, wenn er sie einfach mal so fotografiert hatte. Alles mit ein wenig Schlieren bearbeitet und ein paar Blümchen dazu. Und so versetzt hatte er an die Worte "Ey, meine engste Sippe, das bist du..." aus seinem Liedchen an sie gedacht, die er schließlich mit einer Schreibschrift einbrachte.

Als er das Gefühl hatte, dass er es so belassen konnte, rutschte er an den Bettrand und Tilmann schien schon zu verstehen, kam zu ihm herüber und nahm das ihm hingehaltene Handy entgegen, sah gespannt auf den Bildschirm. Leicht aufgeregt beobachtete Mark die Gesichtszüge des Freundes, hoffte, dass er es ordentlich hinbekommen hatte und erst, als Tilmann ein Schmunzeln nicht mehr unterdrücken konnte, zeichnete sich auch auf seinen Lippen ein solches ab.

"Und? Kann man es lassen?" fragte er vorsichtig, doch Til schüttelte mit einer Schnute den Kopf. "Ne, das geht gar nicht." maulte er grübelnd, lachte dann aber laut auf und reichte ihm das Handy zurück. "Da wird sich deine Schwester freuen, da bin ich mir sicher." Erleichtert nahm Mark das Handy wieder an sich, drückte schnell daran herum und schickte es ihr über WhatsApp, sah dann den Chat mit Lena und entschied sich grinsend, ihr auch ein Herzchen zu schicken.

Gerade hatte er auf Senden gedrückt, da klopfte es schon und Tilmann und er konnten in die Gesichter ihrer Freunde und seiner Schwester sehen. Aufatmend lachte er in sich hinein. Da hatte er ja nochmal Glück gehabt.

Can it be loveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt