Can it be love

Kapitel 58

Tilmann's POV

Er lief mit nur einer Krücke den Gang entlang, wollte wieder einmal den Freunden entgegengehen, die in ein paar Minuten eintreffen würden. Paddy hatte lediglich geschrieben, dass sie Informationen bekommen hätten, und wann sie losgefahren waren, und Tilmann hoffte, dass diese mit dem, was sie nun selber erfahren hatten, zusammenpassen würden. 

Und dann bräuchten sie eine Strategie. Einfach mit Max reden, wäre dumm. Er würde alles abstreiten und sie konnten ihm ja nichts beweisen. Und so, wie es Kim gemeint hätte, der ganzen Szene davon berichten, würde ihm zwar extrem schaden, jedoch seine Wut auf Mark und Lena nicht weniger werden lassen, im Gegenteil. Dann hätte er überhaupt nichts mehr zu verlieren und er wirkte doch sehr unberechenbar. Es war immer noch nicht einfach geworden.

Die letzten Schritte bis zum Eingang merkte Tilmann, dass sein linkes Bein immer noch nicht diese Stabilität besaß und kurz einknickte. Es war allerdings schon bedeutend besser geworden, aber ohne Krücke fühlte er sich dennoch unwohl, hatte sie zur Sicherheit immer dabei. Mark selber konnte bereits kleine Strecken mit dem Rollator zurücklegen, was Tilmann allein bei dem Gedanken schmunzeln ließ, da es doch zu niedlich aussah, wenn er so angestrengt konzentriert übte. 

Er war vor dem Eingang stehengeblieben und sah nun hinaus zu dem großen Platz, der vereinsamt vor ihm lag. Da sich das Wetter heute unbeständig zeigte, würde er hier auf die Kumpels warten. Die ohne Lena kommen würden.

Mark hatte sich am Morgen ziemlich aufgeregt, als er erfahren hatte, dass Lena allein in ihrem Zimmer zurückbleiben wollte, während die Dudes hierher fuhren. Zu sehr plagte ihn die Sorge, dass Max auch dort etwas seiner Leni antun könnte, so ungeschützt, wie sie dann wäre. Und Tilmann ärgerte sich, Mark's Vermutungen über Max keinen Glauben geschenkt zu haben, einfach, weil er sich nicht vorstellen konnte, dass ein Mensch in seinem Umfeld dermaßen weit gehen würde, um einen anderen ins Unglück zu stürzen. Doch nun hatte er sich eines Besseren belehren lassen müssen und teilte Mark's Bedenken, konnte allerdings auch nichts daran ändern. Lena hatte es so entschieden und basta. 

Wenigstens war Mark nach seinem Training endlich eingeschlafen, was Tilmann zufrieden registriert hatte, auch, wenn Mark ihm versicherte, unter Stress einfach nicht schlafen zu können und der Körper sich diesen von alleine wieder holen würde. Doch noch war er nicht gesund und zu schwach, um das Krankenhaus alleine zu verlassen. Da war ein erholsamer Schlaf mehr als wichtig.

In gut vier Wochen würden die Dreharbeiten für die Show wieder aufgenommen werden. Hoffentlich waren bis dahin alle wieder einigermaßen hergestellt. Steff hatte anscheinend ebenfalls Probleme bei der Rehabilitation, konnte den Arm immer noch nicht ausreichend bewegen, obwohl die Prognose weiterhin sehr positiv war. Und er selber hatte auch nie damit gerechnet, dass ein Genesungsprozess so schleppend sein konnte. Oder kam es ihm nur so vor, weil ein Tag im Krankenhaus auch extrem lang erschien? Fast hatte er das Gefühl, dass Mark vor ihm wieder ohne Hilfsmittel laufen könnte, wenn das mit seinem Bein nicht bald besser würde.

Eine Bewegung, die er aus dem Augenwinkel registrierte, holte ihn aus seinen Gedanken zurück in die Gegenwart. Ein Jeep kam langsam näher, der schließlich die Einfahrt hochfuhr und zu dem großen Parkplatz abbog.

Wie erwartet konnten das nur die beiden Dudes sein, die ihm strahlend entgegenkamen, als sie ihn hinter dem Glas erkannt hatten. Freudig umarmten sie sich und Tilmann konnte nicht anders, als sie sofort zu anzusprechen. "Ihr seht aus, als hättet ihr was Tolles erfahren." grinste er sie an und sie bestätigten sofort. Da sie Mark jedoch nicht ausgrenzen wollten, liefen sie gleich Richtung der Aufzüge, wobei Tilmann die beiden anderen auch neugierig auf ihre eigenen Ergebnisse machte.