Kapitel 46

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Lena's POV


Sie war glücklich, als sie bemerkte, wie aufgeregt er war, und das nur, weil sie bei ihm war, und seine Unbeholfenheit hinterließ ein solch warmes Gefühl in ihr, dass sie ihn sofort in ihre Arme hätte schließen und küssen wollen. Und dennoch hielt sie sich zurück, gab ihm die Zeit, die er brauchte.

Wie lange es her war, dass alleine ihre Anwesenheit jemanden so durcheinander gebracht hatte...und es schmeichelte ihr. Und doch tat es bei aller Freude schon auch weh, zu sehen, wie sehr ihr Forsti hatte leiden müssen und es immer noch nicht vorbei war. Aber nun war sie hier und war sich sicher, sie würde nicht mehr von seiner Seite weichen wollen. Als Max ihr seine Wut über Mark entgegen geworfen hatte, war ihr alles klar gewesen. Da wusste sie, dass sie sich nicht von ihrer Angst leiten lassen, sondern ihrem Herzen folgen musste.

Sein Herz pochte so hart und schnell, dass sie es unter ihren Fingern deutlich spüren konnte und der Schweiß hatte vor Anspannung seinen ganzen Körper überzogen. Jedoch störte sie das in keinster Weise, gehörte es doch zu ihm und war auch ein Ausdruck seiner Gefühle. Und dazu dieser süße Monchichiblick, mit welchem er sie ansah, so dass das Grinsen nicht mehr aus ihrem Gesicht verschwinden wollte. Wie hatte sie ihn doch vermisst.

Als er seinen Daumen über ihre Wange gleiten ließ, ganz zärtlich, kribbelte nicht nur diese Stelle und auch ihr Herz klopfte immer schneller. So schmiegte sie ihr Gesicht noch ein wenig mehr in seine Hand, die so zaghaft ihre Haut kaum berühren mochte, genoss die Nähe und war dann doch überrascht, als er "Schön, dass du da bist" murmelte und seine Lippen ganz behutsam auf ihre legte. 

Sofort war die Erinnerung da, und dieses Déjà-vu dieser zarten, weichen Lippen ließ sie innerlich aufjuchzen. Mit geschlossenen Augen erwiderte sie sofort, öffnete etwas ihren Mund, während sein warmer Atem sie schon fast wahnsinnig machte, ihre Lippen sich immer wieder sachte anstupsten und lösten, miteinander tanzten und schließlich so perfekt aufeinanderlagen, als wären sie eins.

Als sie den Druck verstärkte wanderte Ihre Hand an seinen Hinterkopf, während er in ihre Haare griff und sie zerzauste, und so ließ sie sich in dieses wundervolle Gefühl fallen und genoss diesen Kuss, der erst sanft und dann immer leidenschaftlicher wurde, bis sie sich schließlich leicht keuchend voneinander lösten. 

Seine Augen funkelten und er strahlte und wahrscheinlich konnte er dasselbe bei ihr sehen, bis beide zeitgleich schüchtern kicherten und sie sich lächelnd wieder auf seine Brust legte, seinem rasenden Herzklopfen lauschte, der ihr alles sagte, was sie wissen musste. Wieder strichen seine Hände über ihren Kopf und den Rücken und sie fühlte sich so angekommen und gewollt. Ja, so hatte sie sich Liebe immer vorgestellt in ihren Träumen, genau mit diesem warmen Gefühl, welches sie nun so ausfüllte. Nie wieder wollte sie das hergeben.

Sie spürte, dass er Küsschen auf ihr Haar setzte und das ließ sie wohlig schmunzeln. "Ich liebe dich." Es war nur gehaucht, fast hätte sie es nicht gehört, und doch versetzte es ihr einen Stich und sie musste schlucken. Sofort traten Tränen in ihre Augen und sie hob wieder ihren Kopf, sah in sein Gesicht mit dem liebevollen Lächeln und auch bei ihm konnte sie das verräterische Glitzern in den Augen erkennen. Wieso hatte sie das nie gemerkt? Zart wischte er ihr die Tränen, die sich doch getraut hatten, runterzukullern, mit dem Daumen weg und diese Wärme in seinem Blick brachte sie um den Verstand. "Ich liebe dich auch." flüsterte sie. Ja, es war Liebe, die sie für den Käppiträger empfand, und das aus vollem Herzen.

Wieder lachten sie beide unsicher, und dennoch war es ehrlich, war es das, was sie füreinander fühlten, auch, wenn es so neu und ungewohnt war. "Ich bleibe hier, bis du gesund bist." meinte sie energisch, wollte ihre Worte damit nochmals unterstreichen, ihm gleichzeitig auch sagen, dass dies nicht nur ein Besuch war, sondern vielleicht auch der Anfang von ihrem gemeinsamen Leben. Die Unsicherheiten, die sie so lange verspürt hatte, waren in Berlin geblieben, mit dem Ende ihrer Beziehung zu Max in allen Bereichen begraben worden. Nun zählte die Zukunft, die sie mitbestimmen konnte und das würde sie auch tun.

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