Kapitel 15

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Lena's POV


Nach dem Abendessen trafen sich alle nochmal im Wohnzimmer, um den letzten gemeinsamen Abend zu feiern, bevor sie sich im Mai wiedersehen würden.

So sehr sich Lena auch freute, so sehr drückte das Gespräch mit Mark auf ihre Seele. Paddy hatte ihr noch einmal deutlich gemacht, dass Mark eigentlich nichts Schlimmes gesagt hätte, nur ihre Gefühle hätten daraus etwas anderes gemacht. Weil sie nicht zu Max wollte. Und weil doch mehr als freundschaftliche Gefühle für Mark geweckt worden waren, die sie bislang so vehement verneint hatte. Der Kuss. Weil allein der Gedanke, dieser hätte Mark nicht gefallen, sie in ein tiefes Loch hatte fallen lassen.

Doch Paddy hatte ihr glaubhaft versichert, dass dem nicht so war, dass Mark ihn sogar sehr genossen hatte. Aber warum hatte er dann so große Angst vor Max? Sollte nicht eigentlich sie diese haben? Sie war doch die Freundin, die auf irgendeine Art jetzt doch ihren Freund betrog.

Oder hatte Mark recht? Natürlich hatte er recht. Sie gehörte nach Berlin zu ihrem Freund, ihrem eifersüchtigen Freund. Und, dass sie sich in Südafrika ausgerechnet um den Menschen kümmern wollte, dem die Eifersucht galt, machte diese Situation nicht besser. Zudem sie nicht wusste, ob sich tatsächlich was ändern würde, wenn Mark den Kuss gemocht hätte. Würde sie Max deshalb verlassen? Vielleicht wäre es besser, Mark würde nichts für sie empfinden, wenn sie sich dann doch nicht entscheiden könnte. 

Doch eines war ihr klar, nachdem sie sich beruhigt und nochmal mit Paddy gesprochen hatte: Sie würde hier nicht weggehen. Da konnte sich ihr Forsti drehen und wenden, wie er wollte. So im Nachhinein wurde ihr auch bewusst, wie schlecht er ausgesehen hatte, wie es ihn belastet hatte. Schon allein aus dem Grund konnte sie nicht weggehen von hier.

Sie sah Nitti, der endlich auch einmal lachte, ging zu ihm hin und stieß mit ihm an. Da sie nur Cocktails trank, lachten alle, wenn sie an ihrem Röhrchen zuzelte. „Lenche." Alec kam mit einem Bier in der Hand auf sie zu. „Wir haben grad gesprochen, ob wir uns alle mal in Berlin treffen, ist doch was, oder?" „Cool, ich bin dabei, natürlich nur, wenn ich dann schon da bin." lachte sie. Das wäre toll. „Und was machen wir mit mir?" Moses trappte hinzu und Alec schien erstmal nicht zu wissen, was er sagen sollte. „Was lebst du auch in Frankfurt." maulte er, lachte dann aber. Sascha sah darin eigentlich kein Problem. „Du wirst doch wohl kommen können, wenn wir es rechtzeitig planen, oder?" Als Musiker war man doch sowieso ständig unterwegs.

„Müssen wir eigentlich vorher nochmal proben oder machen wir das erst hier wieder?" Paddy nahm auch einen Schluck von seinem Bier, nachdem alle angestoßen hatten. Sascha zuckte mit den Schultern. „Ich denke wir werden hier üben, anders schaffen wir das von der Zeit nicht, nehme ich mal an." „Eigentlich sollte jeder sein Lied können." Alec grinste. „Also ich muss nicht mehr proben." Paddy schlug ihm auf die Schulter. „Die Cowboys sind halt unsere Zugpferde und Vorbilder." meinte er und lachte.

„Group Hug!" rief er dann und schon lagen sich alle in den Armen.

„Ich denke, bis in zwei Wochen können wir unsere drei Flugchaoten auch in Berlin sehen, dann sind wir wieder vollzählig." Paddy lachte. Lena grinste auch. „Oh, das wär schön." meinte sie nur und Paddy zwinkerte ihr zu. Er war so ein toller Mensch. Ohne ihn wäre hier so viel Chaos entstanden, er blieb immer ruhig und war doch so ein fröhlicher Dude. Sie trank nochmal von ihrem Cocktail. Der Alkohol tat gut, entspannte etwas.

Ab dem nächsten Tag würden nur noch Thomas und Paddy mit ihr hier sein, das würde auch speziell werden. Aber im Mai...sie grinste bei dem Gedanken.

Paddy drückte sie von der Seite. „Sollen wir Tilmann anrufen?" fragte er. Lena nickte und auch die anderen hatten verstanden. Schon wählte Paddy und ein verschlafener Gentleman ging ans Telefon. „Paddy, ist was passiert?" „Ihr schlaft doch nicht etwa?" fragte er laut und animierte die anderen zum Grölen. Tilmann schien auf Lautsprecher geschaltet zu haben, da man auch Mark lachen hörte.

Can it be loveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt