Mark's POV
Fast nichts konnte ihn momentan aus der Ruhe bringen. Auch, wenn Tilmann ihn dafür wie so oft gemaßregelt hatte. Doch was sollte er sich über Dinge den Kopf zerbrechen, die so ungreifbar waren und alles, was sie sich ausmalten, nur Fantasie war?
"Da gehst du aber nicht mehr ran." maulte sein Freund zum wiederholten Mal und Mark musste grinsen. "Geh' ich ja nich', aber ich muss doch gucken, ob es was Wichtiges ist, könnte ja auch jemand anderes sein." Natürlich war es nicht der erste Anruf an dem Morgen gewesen, doch diesmal hatte der Unbekannte sie schlafen lassen, wahrscheinlich, weil er diesen selber gebraucht hatte.
Phil war gerade gegangen und nun warteten sie auf das Mittagessen. Da wollte sein Therapeut wiederkommen, um ihn auf einen Stuhl zu setzen, wovor sich Mark nun doch etwas scheute. Die Beinübungen im Bett hatten ihn doch sehr angestrengt und er fühlte sich ausgelaugt, war sich nicht sicher, ob er das Tempo von Phil so mitgehen konnte. Auch war er froh, dass er nur ein T-shirt und eine kurze Hose trug, da er nach dem Training bereits wieder so schwitzte.
Schon kam dieser durch die Tür, stieß sie auf und trug einen Stuhl mit hoher Lehne ins Zimmer. Mark musste grinsen. Also traute er ihm das Freisitzen doch nicht so ohne Weiteres zu, was ihn allerdings eher beruhigte. Er platzierte ihn direkt an dem kleinen Esstisch und trat lachend zu ihm ans Bett. "So, ready? We'll go to the table now, we'll have lunch." meinte er fröhlich und Mark musste schlucken.
Auch Tilmann sah skeptisch zu ihnen. "Sollst du etwa da rüberlaufen, oder was?" Schüttelte den Kopf. Allerdings vermutete Mark genau das, bekam nun etwas Bammel, wusste er doch, dass seine Beine ihn auch beim täglichen Umsetzen auf diese Toilette kaum tragen wollten. Mit vor Aufregung trockenem Hals wurde er nun aufgedeckt und an die Bettkante gesetzt, die Schuhe angezogen. "Breathe. Everything is good." versuchte Phil ihn zu beruhigen, allerdings wurde sein Herzschlag immer stärker und die Atmung schwer.
"I don't know, I'm scared." murmelte Mark zaghaft, doch Phil tätschelte ihm den Arm. "No, it's all good, you can do it." Doch daran konnte Mark nicht so wirklich glauben. "Trust me." Sein Therapeut lächelte ihn aufmunternd an, stellte sich direkt vor ihm auf, nahm Mark's Hände und legte sie auf seinen Schultern ab. "Quietly inhale and exhale." sprach er ruhig, doch Mark merkte, wie sein Körper anfing zu zappeln. Da war nix mit ruhig atmen.
Phil griff ihm mit beiden Armen um seinen Rücken und bedeutete ihm den Oberkörper nach vorne zu beugen. "And now you get up." Und schon zog er ihn zu sich und Mark stemmte sich gegen Phil's Knie auf die wackligen Beine, die sofort unter seinem Gewicht zu zittern begangen. "Breathe. And look at me." Mark sah langsam hoch und Phil direkt in die Augen, der ihm nun zuzwinkerte. Dieser verlagerte seinen Griff an sein Becken und schob es vor, so dass Mark nun fast aufrecht stand, allerdings weiterhin mit bebenden Knien.
Gut, so ähnlich wurde er auch auf diese Toilette gesetzt, doch wie sollte er jetzt an den Tisch kommen? Er spürte, wie Phil mit seinem Fuß sein rechtes Bein nach vorn schob, so dass er sich hinter ihn stellen konnte, ohne seinen Griff zu lockern. "Is it okay?" fragte er kurz und Mark nickte nur, fühlte sich in den Armen von ihm aber ziemlich sicher, war auch froh, dass dieser größer und stattlicher als er selber war, was ihn sonst wahrscheinlich noch mehr geängstigt hätte.
Nun wurde fest um seinen Bauch gegriffen, während eine Hand von hinten an seinen linken Oberschenkel tatschte. "So, and now slowly, one leg at a time, put one step after the other. And take your time." Und so schliff Mark mit dem linken Fuß nach vorne, immer mit dem Gefühl, sofort zusammenzusacken, doch da er so umklammert war, hatte er dazu überhaupt keine Chance.
Nach und nach legten sie nun einen Meter um den anderen zurück, was wieder sehr anstrengend und er daher schon nach wenigen Schritten komplett durchnässt war. Und Mark wurde wieder einmal so richtig bewusst, wie schwach er geworden war, dass so eine kurze Strecke für ihn allein quasi unmöglich zu bewältigen war. Und obwohl er sich freuen sollte, endlich diese Übungen durchziehen zu können, er aufrecht zu dem Tisch ging, machte es ihn traurig und er spürte, wie der Kloß, der sich in seinem Hals eingenistet hatte, langsam Tränen nach oben brachte.
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Can it be love
FanfictionLena Meyer-Landrut, Stefanie Kloß, Michael Patrick Kelly, Tilmann Otto, Moses Pelham, The BossHoss und Mark Forster sind bereits nach wenigen Tagen zu einer eingeschworenen Gemeinschaft geworden, lachen viel und genießen die Zeit bei "Sing meinen So...