Can it be love

Kapitel 41

Lena's POV

Es war schon später Nachmittag und sie hatten sich am Studio Adlershof getroffen. Am Mittag war der Anruf eingegangen, dass sie gleich am selben Tag starten wollten.

Alec, Steff und sie warteten nun auf Kai Sturm und das Produktionsteam.

Schon wurde die Tür geöffnet und ein Mann in Hemd und Jeans winkte sie herein und sie folgten ihm durch die bekannten Gänge bis zu einer Tür, die in ein Studio führte, in welchem Lena schon einmal einen Einspieler gedreht hatte, wie sie schmunzelnd bemerkte. Mit Hannes und Mark für The Voice Kids, was allerdings schon eine Weile her war.

In dem Studio waren die einzelnen Manager schon vor Ort und hatten in Vorgesprächen den folgenden Ablauf beschlossen. Auch Esteban, Mark's Manager, war da und im Gespräch mit dem Chefredakteur von VOX. Er achtete bestimmt gut darauf, dass nichts geschehen würde, was Mark in irgendeiner Form schaden könnte. Anna winkte ihr auch zu.

Als alle in dem großen Raum anwesend waren, stupste Steff Lena in die Seite und zeigte mit dem rechten Arm in eine Ecke. Dort war eine Truhe als Sitzgelegenheit aufgebaut, an der Wand hingen Bilder aus Südafrika, alles war in Blau-, Grün- und Brauntönen gehalten, sah sehr erdig aus. Scheinwerfer standen bereits an Ort und Stelle, die Kameras waren auch vorbereitet. „Bin gespannt, was sie so fragen." flüsterte Steff ihr zu. "Bin etwas aufgeregt und emotional." Sie strich über ihren linken Arm, der sich immer noch in der Schlinge befand.

„Hast du Schmerzen?" Lena machte sich etwas Sorgen, da ihre Freundin angeschlagen wirkte. Doch bevor Steff antworten konnte, kam ein Mann mit Kopfhörern und verschiedenen Geräten am Gürtel zu ihnen und deutete ihnen an, dass sie sich zu dem Redakteur von VOX begeben sollten.

„Dann lassen wir uns mal überraschen." Alec strich den beiden Frauen über deren Rücken und gemeinsam gingen sie rüber zu den Verantwortlichen.

Kai begrüßte alle mit Handschlag und auch die Manager und der Produktionsleiter, der sich als Wagner vorstellte, taten es ebenso.

„Also." Kai lief zu der vorbereiteten Ecke und erklärte den Ablauf. „Ihr werdet alle gleich einen Fragenkatalog erhalten, damit ihr wisst, was auf euch zukommt. Und diese Fragen werden wir nacheinander aufnehmen. Von den in Südafrika Gebliebenen haben wir bereits Handybotschaften erhalten, die wir später zu einer Einheit und einem dokumentativen Film zusammenschneiden. Dazwischen schieben wir Bildmaterial von bereits aufgenommenen Sequenzen, die allerdings keinen Einblick in die später ausgestrahlte Show bieten. Filmisch wird das so aussehen: Wir starten mit dem Beginn der Aufzeichnungen, schwenken zu Aufnahmen von dem startenden Flugzeug, dann werden du Steff und Gentleman mit Aussagen über den Absturz eingeblendet. Tilmann hat bereits eine sehr emotionale Beschreibung von Mark's Tätigkeiten im Flugzeug abgegeben, Sascha und Michael Patrick von dem Erfahren der Nachricht und der Suchaktion. Moses hat versprochen, uns eine gegen später zu schicken, da er heute ein kleines Konzert gibt und gerade beim Soundcheck ist." Er holte Luft und deutete auf die drei. „Ihr werdet an den Fragen merken, dass sie aufgegliedert sind in, bei dir Steff, den Absturz selbst, dann, wie ihr die Rettungsaktionen erlebt habt, die Emotionen, die ihr dabei erfahren habt, die Zeit im Krankenhaus und dann hier. Dabei sollt ihr sowohl die Situation aus eurer Sicht erzählen, wie es euch selber ging und dann einen Schwenker zu Mark machen, wie ihr ihn wahrgenommen habt." Nun lächelte er sie an. „Anhand der Fragen wisst ihr dann auch, was wir wann hören wollen. So, Marie kommt noch kurz und macht euch schön und Thorsten teilt euch die Fragen aus."

Aha, Thorsten war der Produktionsleiter.

Sie nahmen die Blätter entgegen und Lena ging die Fragen durch. Sie hatten das Ganze recht einfach und überschaubar gehalten, was dazu animieren sollte, mehr freie Rede einfließen zu lassen. Lena kannte das bereits. Sie hatte Hemmungen vor den Aufnahmen, allerdings nur wegen Mark, da sie ja wusste, wie unangenehm es ihm war. Während sie so vor sich hin grübelte, bemerkte sie, wie Steff unruhig hin und her wippte. Sie nahm sie seitlich in den Arm. „Was ist los, Süße? Ich merke, dass es dir nicht gut geht." Lena war besorgt, da Steff sonst immer so stark und fröhlich gewirkt hatte.