Black Out

173 8 4
                                    

Mit einem mulmigen Gefühl gingen Florian und Maria zu dem Zimmer von Helene.
Marias Beine wurden wie Pudding je näher sie dem Zimmer auf Station kam.
Tief atmeten sie noch einmal durch und klopften an.
Eine Antwort bekamen sie nicht, aber trotzdem öffneten sie diese dann.
"Hallo...", sprachen sie gemeinsam hinein tretend.
Die Blondine war wach und sah beide fragend an.
"... Meine Kleine.", füllten sich Marias Augen mit Tränen und am liebsten wollte sie ihre Tochter fest in die Arme schließen.
Doch wich Helene etwas zurück, "Wer sind Sie bitte?".
Es war wie ein Stich ins Herz beider und hilflos sahen sie sich an.
"Ich... Ich bin Deine Mutter Kind! Und das ist Florian, Dein Verlobter.", erklärte Maria mit Tränen erstickter Stimme.
"Ja. Wir haben zwei süße Zaubermäuse zusammen.", stimmte der Moderator dem zu.
"Mäuse?". Helene schüttelte sich dabei.
"Zwillinge, mein ich.".
Kommentarlos nahm die junge Frau es hin. Sie selbst hatte keine Ahnung.
Warum sie sich an nichts mehr erinnern konnte, das wussten auch die Ärzte nicht.
Alleine an der Platzwunde an ihrem Kopf konnte es nicht liegen.
Und da Helene keine Erinnerungen hatte, erschwerte die Situation.
Unbeholfen waren alle Beteiligten einander und Maria hielt diese Situation nicht länger aus.
Weinend ging sie aus dem Zimmer, um sich erstmal zu sortieren.
"Weißt Du denn gar nichts mehr?", setzte Florian sich an ihr Bett, "Wer hat Dir das nur angetan?".
Lediglich schüttelte Helene ihren Kopf und musterte intensiv den Moderator.
"... Keine Ahnung. Aber mit Ihnen habe ich Kinder?" - "Ja. Und wir sind verlobt, Schatz.", antwortete Florian freudig als Helene etwas Interesse zeigte.
"Oh mein Gott.", murrte Helene und sah auf die Klatschzeitungen welche der Moderator gekauft hatte.
Üblicherweise zierte Helene die Titelblätter, welches sie nur nebenbei war nahm.
Beide schwiegen einander an und die Blondine blätterte sich durch die Zeitung.
Bis auf einer Seite ein kleiner Artikel kam, wo der Akrobat abgebildet war.
Augenblicklich konnte sie damit etwas anfangen, denn die beiden Männer nutzten Helenes Amnesie für sich und trugen dann keine Masken.
"Sie Lügen!".
"Was?", wusste der Moderator erst nicht was Helene meinte.
"Sie lügen mich an! Er ist mein Verlobter hier, nicht Sie!", zischte Helene und hielt Florian den Artikel unter die Nase.
"Aber...", schluckte er kräftig und sah es sich an, "... Helene, der ist nicht... Schatz wir sind zusammen!".
"Lügner!".

Auch Maria konnte es nicht glauben was Florian ihr mitgeteilt hatte.
Helene war im Prinzip komplett fixiert auf den Akrobaten und der Meinung, er ist der Mann ihres Lebens.
"Aber, was sollen wir machen? Wie kommt sie überhaupt auf ihn?", fragte Helenes Vater nach.
"Keine Ahnung. Wir waren echt froh, das er endlich verschwunden war und nun das! Und dann dieser Auftritt an dem Tag wo Helene verschwunden war....", murrte Florian und raufte sich durchs Haar dabei.
"Das ist alles schon sehr merkwürdig.", nickte Peter und hatte Mühe seine Frau zu beruhigen.
Immer wieder seufzte und schluchzte Maria, da Helene ihre Mutter einfach nicht erkannte.
"Wir schaffen es schon, das Helene uns wieder erkennt.... Moment.", sprach Peter liebevoll zu seiner Frau und ging ans Telefon welches klingelte.
Interessiert horchte er auf, denn die Ärzte haben in der Blutuntersuchung etwas verdächtiges gefunden.
Sofort klärte Peter dann seine Familie über diesen Anruf auf, was alle nur noch mehr verunsicherte.
"Sie haben im Blut seltsame toxische Veränderungen gefunden. Aber keine Anzeichen woher sie diese hat.... Deshalb wurden jetzt Blutkulturen abgenommen." - "Was für Veränderungen?".
"Keine Ahnung. Aber es muss etwas gewesen sein, was Helene eingeatmet hat! Jedoch in einer gewissen Überdosis, was ihre Amnesie hervor ruft.", erzählte Peter.
Florian und Maria verstanden was Peter meinte und trotzdem hatten sie Fragezeichen in den Augen.
"Wir müssten genau wissen was passierte an dem Nachmittag....", setzte Peter sich nachdenklich und ließ sich das gesagte durch den Kopf gehen, "... Man muss sie also irgendwie betäubt haben, das sie Helene lautlos weg bringen konnten. Und das war zu stark gewesen in der Dosierung...", überlegte Peter laut und schritt für schritt.
"Aber wer macht denn sowas nur?", verstand Maria es einfach nicht.
"Das weiß ich auch nicht Schatz. Aber Lilly arbeitet doch in dem Krankenhaus! Vielleicht kann sie uns helfen.", fiel es Peter ganz plötzlich ein, "Als Ärztin wird sie doch Zugang zu Helenes Akte haben!".
"Schatz, sie ist noch im Studium und ohne Fachgebiet!" - "Na und! Das ist egal was die Fachrichtung ist.".
"Einen Versuch ist es Wert. Hauptsache wir gefährden damit nicht ihr Studium.".
Florian war nicht dagegen, solange es seiner Freundin hilfreich ist.
"In Ordnung. Ich rufe Erika mal an, das sie Lilly deswegen fragt.".
Sofort griff der ältere Mann zum Telefon und wählte Erikas Kontakt.
Zufälligerweise war die Freundin ab der kommenden Woche wieder in der Praxis in dem Krankenhaus und war bereit der Familie zu helfen.
Wenige Stunden später kam sie mit Erika dann vorbei und sie besprachen alles.
Auch war es ein Vorteil, denn Lilly konnte es ordentlich und verständlich erklären.
"Mein nächstes Einsatzgebiet ist auf der Privatstation. Ich werde dort mir das alles mal etwas genauer ansehen...", erklärte Lilly und hatte noch eine Idee welche sie vor Monaten in einer Vorlesung hatten.
"Also es gibt auch eine Methode der Hypnose, wo man einiges in Erfahrung bringen kann. Gerade bei Amnesie Patienten. Aber das ist noch nicht so verbreitet und ob man dies macht, wenn eine Medizinstudentin das vorschlägt ist fraglich. Es soll aber auch schon Erfolge gegeben haben.".
"Das wäre doch hilfreich Lilly....", lächelte Florian, "Ich kann es nicht mit ansehen, wie sie diesem Typen hinterher schmachtet. Wie Helene nur auf den kommt, frag ich mich.".
"Seit wann spricht sie denn von ihm? Und wie war das Verhältnis vor der Entführung zu ihm?", horchte Lilly interessiert auf.
"Nun ja.......", erzählte Florian alles was er bis jetzt wusste und das was vor vielen Monaten geschah.
"Und.... Habt ihr schon mal daran gedacht, das er es vielleicht war? Ich meine der Zusammenhang ist schon merkwürdig." - "Aber ich traf den Abend auf ihn und er provozierte mich emens und ... Natürlich doch...", fiel es dem Moderator jetzt wie Schuppen von den Augen.

Of only i could turn back times Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt