Erneute Probe

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Aber machte Erika sich umsonst große Sorgen um ihre Schwester, das sie vielleicht etwas dummes macht. Und zog den Familienalarm schnell wieder zurück.
Denn fuhr Helene nur vom Krankenhaus Parkplatz herunter und auf den nächsten außerhalb der Stadt wieder rauf.
Dort blieb die junge Frau weinend im Auto sitzen und ließ ihren Gefühlen freien lauf.
"Ihr wartet bitte hier und stellt nichts an!", bat Erika die Zwillinge und stieg aus um zu ihrer Schwester zu gehen.
"Mami weint.", konnte Emmi es erkennen.
"Ja. Ich komme gleich zurück.".
Dann stieg Erika aus und suchte das Gespräch zu Helene.
"Mausi...", sprach sie beruhigend und sofort fiel ihr Helene in den Arm.
"Ich will nicht mehr... Ich kann nicht mehr Eri...", weinte Helene sich in die Arme ihrer Schwester.
Nur zu gut verstand Erika es und drückte Helene fest an sich.
Doch nun ging es in erster Linie nur noch um die Kinder, das Ungeborene und Helene.
"Lass uns Zuhause darüber reden Süße. Kannst Du zurück fahren?" - "Ja. Ich denke schon.", schnäuzte die junge Frau ihre Nase.
"Du musst dich und die Zwillinge und das Ungeborene jetzt schützen! Wenn Florian nicht will, dann muss er da jetzt durch.", erklärte sie ihr.
"Aber Eri... Es ist Flos Kind. Ehrlich!" - "Ich glaube es Dir! Aber trotzdem Maus, denke jetzt bitte an Dich!".
Aber so richtig schaffte Helene es dann mit dem fahren doch nicht. Ihre Hände zitterten zu sehr, als sie den Wagen starten wollte.
"Hör auf, lass es! Du fährst mit mir! Papa kann das Auto später abholen.", half Erika ihr dann aus dem Wagen und nahm sie mit in ihr Auto.
Die Zwillinge erwarteten ihre Mama schon voller Freunde und waren gleichzeitig bedrückt das sie schon wieder weinte.
So oft erlebten sie es in der vergangenen Zeit und es machte sie genauso traurig.
Und ebenso verstanden sie es nicht warum ihr Vater so abweisend ihnen gegenüber war.

"Wie grausam kann er nur sein?", fragte Maria sich immer wieder an diesem Abend.
Nachdem Erika Helene und die Kinder heimgebracht hatte, erzählte sie mit dem Einverständnis ihrer Schwester was vorgefallen war.
Erika gab es der Familie wieder, nachdem sie ihre kleine Schwester zuvor beruhigt hatte und froh war das sie endlich etwas schlaf gefunden hat.
"... Wir sollten auch nicht vergessen, das Helene es auch sehr schwer hat! Das mit Tobias was sie erlebte, das ging nicht spurlos an ihr vorbei! Und das nagt tief an ihr.".
"Ja. Was mich wundert ist, das sie überhaupt wieder fährt!", meinte Helga.
"Ich hab sie beobachtet auf der Rückfahrt dabei. Das ist alles nur Schein von ihr. Helene hat große Angst vor dem fahren und ist emens angespannt dabei. Ich denke sie macht es nur wegen Flo, um bei ihm zu sein.", antwortete Erika.
"Und er geht mutiger so scheiße um!", knurrte Helga und war sehr wütend über ihren Sohn.
"Wir müssen sie jetzt schützen! Ich meine sie ist schwanger und wir müssen auch die Kinder schützen!", sagte Maria.
Helga stimmte diesen natürlich zu.
"Vielleicht wäre ein Tapetenwechsel ganz gut für sie. Eine Therapie lehnt Helene ja ab. Aber sie muss raus hier.", fügte Helga dann hinzu und sah den mahnenden Blick von Maria.
"Ich treibe keine Keile! Ich denke nur an das Wohl der vier.".
"Ich hab noch den Wellness Gutschein für ein Wochenende von Bens Eltern! Ich denke er wird nichts dagegen haben, wenn ich den mit Helene einlöse.", fiel es Erika dann ein.
Denn Helene gab zuvor mehrfach zu verstehen das sie wegen Florian nicht mehr kann und ihn nicht mehr besuchen wird.
"Ich frag ihn gleich mal.", sagte sie dann und ging nach oben zu ihrer Tasche wo sich das Handy befand.
Dabei bemerkte Erika das die Tür vom Kinderzimmer aufstand, obwohl sie vorher beide ins Bett gebracht hatte.
Und sie hörte das bitterliche weinen von Helene aus ihrem Schlafzimmer.
Vorsichtig wagte sie einen Blick hinein und sah die Zwillinge wie sie bei Helene waren und versuchten sie zu trösten.

Am nächsten Morgen machte Helga es sich zur Aufgabe, ihrem Sohn mal den Kopf zurecht zu rücken.
Mit einem wenig freundlichen Lächeln begrüßte sie Florian und kam gleich zum Punkt.
"Was bildest Du dir eigentlich ein Florian! Warum gehst Du so mit Helene um?".
'Es ist so wie es ist.', schrieb er lediglich.
"Ach so? Na dann wirst Du bald alleine da stehen! So geht man doch nicht mit anderen um. So kenn ich Dich gar nicht!", antwortete Helga.
War es Florian doch der immer alles für Helene und seine Kinder getan hatte.
"Nur zu Deiner Information! Auch Helene brauchst Du nicht mehr groß hoffen!", erklärte sie worauf Florian sie fragend ansah.
"Das war sich heute Morgen gar nicht mit anzusehen, geschweige zu hören letzte Nacht! So sehr weinte sie und konnte heute Morgen kaum aus den Augen gucken, so geschwollen waren diese!".
'Wieso? Wo ist sie jetzt?'.
"Das brauch Dich nicht mehr zu interessieren Flo! Helene ist mit den Kindern erstmal weg und ich werde mir dieses Schauspiel hier auch nicht länger geben. Solange Du so bist.", machte Helga es Florian klar.
Doch eines musste sie dann noch loswerden, "Wenn Du Glück hast, dann wirst du keine zweite Tochter bekommen!".
'Warum?'.
"So gestresst wie Helene ist, ist das auch nicht gut für das Baby! Und die Zwillinge nehmen Dir das Verhalten gestern sehr übel und verstehen es auch überhaupt nicht!".
'Ihr und vor allem Helene wollt mich doch loswerden und weg schicken!'.
"Wir wollen Dir helfen und vor allem Helene wäre mit den Kindern mitgekommen, um dich zu unterstützen. Sie hatte alles schon organisiert gehabt. Aber bei Deinem Verhalten ihr gegenüber, kann ich es verstehen das sie es nun gekänzelt hat.".
Nachdem Helga ihrem Frust Luft gemacht hatte, verließ sie dann auch das Krankenhaus und hoffte das Florian es sich alles mal genau überlegt wie sein Verhalten ist.

Helene ging mit den Kindern für eine Woche mit zu Erika nach Hause.
Schon alleine um auf andere Gedanken zu kommen.
Während Florian bereits kurz nach ihrer Abreise in die Reha an die Nordsee verlegt wurde.
Um nicht ganz als Rabbenmutter dazu stehen, ging Helga vorerst mit ihm mit.
Und es schien auch langsam Früchte zu tragen. Denn auch Erikas Ansage schien gefruchtet zu haben.
Denn langsam fing der Moderator an bei den Therapien mit zu machen.
Aber auch der Blondine tat der Tapetenwechsel gut, aussieht nach der Woche zurück gekommen war.
Denn Erika tat alles dafür, das Helene und die Kinder Spaß an der Auszeit hatten.
"Oh Eri Dankeschön für die Woche. Das hat echt gut getan.", umarmte sie ihre Schwester herzlich als sie wieder zurück war.
"Immer wieder gerne Süße. Und lass Dich jetzt nicht wieder unterkriegen!" - "Werd ich nicht.".
Doch musste Erika dann gleich wieder zurück fahren und konnte Helene nur zurück bringen.
"Frau Fischer! Ich habe hier etwas für Sie.", rief der neue Postzusteller und holte etwas großes aus dem Auto.
Es war ein großes Kuscheltier in Form eines Bären, begleitet mit einem ebenfalls großen Blumenstrauß und etwas eingepacktem.
Verwundert nahm Helene es an und unterschrieb dafür.
"Jetzt bin ich aber neugierig.", grinste Erika.
"Ja...", setzte Helene sich damit erstmal und entnahm zuerst den dazu gehörigen Brief.
'Hallo Helene. Bitte verzeih mein Verhalten! Ich habe mich komplett falsch verhalten und musste erstmal selbst mit der Sache klar kommen. Der große Bär ist für unsere Tochter und natürlich freue ich mich auf sie. Bitte verzeih mir was ich Dir und den Kindern angetan habe! Ich liebe Euch so sehr.
Vielleicht möchtest Ihr mich ja besuchen kommen, was mich sehr freuen würde.
Du weißt ja wo du mich findest.
In Liebe Florian.'.
"Ohhh ist das süß...", lächelte Erika als Helene den Brief vorgelesen hatte, "... Er kann ja ein riesen Arsch sein! Aber auch wieder so süß.".
"Ja.", seufzte Helene und wusste nicht wie es zu der Wandlung gekommen war.
"Was willst Du nun machen?", hakte sie neugierig nach und sah in Helenes ratloses Gesicht.
"Hm...", seufzte Helene wieder und kümmerte sich erstmal um den Blumenstrauß von Florian.
Er stellte einen großen Strauß zusammen nur mit den Lieblingsblumen die Helene so gerne mochte, "Der sieht so toll aus.".
"Ja.", nickte Erika und deutete nun zu dem eingepacktem.
Schnell öffnete Helene es und musste erneut schmunzeln.
Die Lieblings Schokolade von Helene und Emmi befand sich dort und auch für Pauli eine Leckerei die er liebte.
"Das hatte er schon ewig nicht mehr getan.", freute sich die Blondine und rief die Kinder dazu.
"Schaut mal! Vom Papa für Euch.", gab sie es den beiden worüber sie sich auch sehr freuten. Auch wenn sie erst verdutzt sich ansahen.
"Und der hier?", fragte Emmi neugierig und war ganz vernarrt in das Kuscheltier.
"Den hat Papa für Hanna geschickt." - "Aber sie ist doch noch gar nicht da!", erklärte Emmi.
"Der ist für Eure kleine Schwester!", wiederholte Helene sich dann noch einmal.
"Hanna?", fragte Erika nun nach.
"Ja. Ich möchte das sie so heißt! Das war der erste Name der mir in dem Moment einfiel.", erklärte Helene ihr das zusammen kommen an dem Tag und stand dann vor einer erneuten Frage. Was sie jetzt machen wird.
"... Ich weiß nicht. Mich bedanken auf alle Fälle...", überlegte Helene und wollte sich dann doch erstmal mit Helga besprechen.
Denn war die Woche gut durchgeplant mit den Kindern an Terminen.
"Helene! Helga und ich haben Florian den Kopf zurecht gerückt. Auch wenn er krank ist, war das einfach zu krass gewesen. Ich denke er wird gut darüber nachgedacht haben. Geb Dir einen Ruck! Mama passt gerne auf die Zwerge sonst auf." - "Hm.".

Nachdem Helene mit Helga telefoniert hatte, entschied sie sich zu Florian zu fahren.
Maria und Peter behielten die Twins für die Tage bei sich, da sie in die Kita sollten.
Aber verstanden sie es erst nicht so ganz und Helene erklärte es ihnen als sie beide ins Bett gebracht hatte.
".... Ihr müsst in den Kindergarten gehen! Das ist sehr wichtig für Euch....".
"Aber wir wollen den Papi auch besuchen!", konterte Pauli zurück.
"Das könnt Ihr auch. Aber dann zum Wochenende! Das ist versprochen...." - "Na gut.", gaben beide schlussendlich dem Entschluss ihrer Mama nach und schliefen nach einer gute Nacht Geschichte dann ein.
Da Helene jedoch Flugverbot hatte und sich nicht alleine mit dem Auto traute, blieb ihr nur noch ein Taxi übrig.
Dieses war bereits sehr früh am Morgen bestellt und der Koffer für fast zwei Tage auch gepackt.
An schlaf konnte Helene in der Nacht überhaupt nicht denken. Alles ging ihr durch den Kopf und ganz besonders die letzten Wochen.
"Ich freu mich auf Dich Morgen Helene. Schlaf gut.", schrieb Helga ihr noch kurz eine Nachricht dann.
Wie versprochen verriet Helga ihrem Sohn nicht das Helene am nächsten Tag sie besuchen kommt, denn etwas geknickt war er schon da er keine Antwort bekam bezüglich seines Geschenks.
Der Moderator hatte den Tag nur wenig Therapien und alles nur am Vormittag.
Das Helga den Tag ihn nicht besuchen kommen konnte, angeblich, konnte er auch nicht verstehen.
Doch bei den ganzen Grübeleien schlief die Jungfrau dann doch endlich ein und bekam wenigstens ein paar Stunden schlaf.
Als der Wecker dann läutete stand Helene wie eine eins im Bett und machte sich zugig zurecht.
Mit Herzklopfen stieg sie wenig später dann in das bestellte Taxi ein und die Fahrt konnte losgehen.

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