aus Worte werden Taten

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"Hey.", trat die Blondine in ihrem Winterparka aus dem Haus zu dem Moderator heraus.
"Hey.", erwiderte er und war dabei sich die zweite anzuzünden.
Wortlos stellte Helene sich neben Florian und sah in die graue Welt des Winters.
Mittlerweile fing es wieder anzuschneien und die weiße Winterpracht wuchs von Stunde zu Stunde.
"... möchtest Du auch?", hielt Florian ihr die Zigarette hin.
"Nein danke.", lehnte Helene dies ab.
Den erst so gepflegten Augenkontakt mieden sie von nun an einander.
"Warum Florian? Warum das vorhin oben zwischen uns und dann diese Worte? Ich will es ja verstehen, aber...", brach die Blondine nach einem Moment die Stille zwischen ihnen.
"Ich weiß, das war nicht korrekt von mir gewesen. Aber was erwartest Du von mir bitte? Ich meine Du hast mich für ihn verlassen, bist mir fremdgegangen und kommst dann wieder zu mir zurück. Helene! Ich verstehe es nicht.".
Florian drehte sich als erster seitlich um Helene anzusehen.
Jedoch stiegen in ihr nur wieder ein Meer an Tränen auf.
"Du sagst aber auch nichts dazu. Da kann ich reden wie ich will. Du schweigst immer nur.".
"Man Flo, es tut mir leid. Ich wollte das alles nicht." - "Ja das habe ich jetzt schon so oft gehört von Dir. Aber wo ist er denn bitte? Wir sind fast einen Tag zusammen hier, aber ich habe Dich nicht einmal telefonieren gehört! Stattdessen schlafen wir bei und miteinander. Weißt Du was ich langsam glaube Helene?!", wurde der Moderator ernst. Langsam muss Helene doch mal mit der Sprache raus Rücken, dachte er sich.
"Was denn?", suchte nun auch die Blondine den Blickkontakt.
"Ich glaube, das er Dich einfach nur in einem schwachen Moment erwischt hat!
Du bist schwach geworden und hast dich besudeln lassen. Wahrscheinlich nicht mal nachgedacht. Der hat Dir die heile tolle Welt versprochen, mit Sterne vom Himmel holen und wer weiß was noch alles. Und jetzt ist er ja plötzlich wie vom Erdboden verschluckt und das auch bei Dir!", sprach Florian offen aus was er dachte.
"Ich möchte aber nicht Dein Notnagel sein. Und wenn ein mal wieder einer vorbei kommt, schießt Du mich wieder ab. Nein Danke Helene, aber dafür bin ich mir zu schade. Denn im Gegensatz zu Dir, habe ich an unsere Liebe geglaubt! Und ich wollte mit Dir endlich eine Familie gründen, mit allem was dazu gehört. Dir deine Traumhochzeit geben und dich bis alle Ewigkeit lieben.", erklärte Florian noch dazu.
Wieder aber schwieg Helene und weinte innerlich unaufhörlich.
"Und das ist es Helene was ich meine! Ich versuche mit Dir darüber zu reden und du machst zu. Ich merke doch das Dich da etwas bedrückt. Und so glücklich wie Du sagtest verliebt zu sein, das bist du nicht. Dafür kenne ich Dich zu gut.".
"Hm.".
"Tolles Gespräch. Da ist als ob ich mit mir alleine rede."., knurrte Florian und es wurmte ihn so sehr.
Es ärgerte den Moderator auch das er sich unter der Dusche hatte von Helene verführen zulassen.
"Was ist es Helene! Liebst Du ihn wirklich so sehr?".
Doch schwieg Helene.
"Oder hat er etwa gleich noch den Volltreffer gelandet und Dir was angesetzt? Hm? Das würde Dein Eisbecher riechen auch erklären! ..... Helene! Rede endlich mal mit mir, wenn Du möchtest das ich hier bleibe!", wurde Florian immer energischer und trieb Helene emotional damit in die Ecke.
"Was willst Du denn jetzt von mir hören?" - "Die Wahrheit! Es muss doch Gründe geben die Dich dazu bewegt haben. Denn wenn Du doch so glücklich bist wie du vorgibst, dann frag ich mich: Wo ist er?".
Mit jedem Wort fühlte die Blondine sich immer mehr in die Enge getrieben und verschloss sich umso mehr.
"Gut. Ich kann Dich nicht dazu zwingen. Wer nicht will, der hat schon. Aber Du brauchst dann nicht ankommen und um irgendwas bitten.
Ehrlichkeit Helene! Wo ist unsere Ehrlichkeit geblieben?".
Diese Frage blieb offen zwischen ihnen stehen als der Moderator wieder ins Haus gehen wollte. Doch drehte er sich vorher noch einmal kurz zu Helene zurück.
"Morgen früh werde ich wieder zurück fahren. Egal wie, aber ich werde fahren! Wir sehen uns dann zu den Showproben am Donnerstag oder auch nicht, wenn Du nicht möchtest.".
Dann ging der Moderator rein und schloss hinter sich die Tür.
Helene blieb allein auf der Terrasse zurück. Alleine mit ihrem Schmerz.
Es ging einfach nicht. Die junge Frau konnte es einfach nicht erzählen. Es war ihr so peinlich und unangenehm. Aber trotzdem wollte die Blondine eine zweite Chance von Florian bekommen.
Doch dazu musste sie endlich reden und die volle Wahrheit sagen.
"Kind was ist los? Warum stehst Du alleine in der Kälte und kommst nicht mit rein?", trat Maria besorgt um ihre jüngste aus der Tür.
"Ach Mama...", ließ sich Helene in die Arme ihrer Mutter fallen.
"Keine zweite Chance?", fragte Maria leise und strich ihrer Tochter sanft über den Rücken dabei.
"Du hast ihm doch endlich die volle Wahrheit gesagt, oder?" - "Nein... Ich kann es nicht.", weinte die Blondine. Mal wieder.
"Aber wenn Du es möchtest, dann musst du reden. Florian muss alles wissen, ansonsten kannst Du von ihm doch nichts erwarten. Oder soll ich mal mit ihm sprechen?", schlug Maria es vor was Helene ebenfalls ablehnte.
"Ihr passt so wunderbar zusammen! Ich denke wenn Du mit offenen Karten spielst, dann findet ihr einen Weg zusammen.".
"Meinst Du?" - "Ja. Florian ist doch kein Unmensch und er liebt dich immer noch. Sonst wäre er doch nicht hier.", erklärte Maria es mit einem Augenzwinkern.

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