Komplett neues Leben

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‚Stroke Unit' stand an der Stationstür vor der sie nun standen.
Helene musste schwer schlucken als sie dies las.
Eine Schwester von der Notaufnahme brachte die junge Frau zu dieser Station und meldete sie an, denn man kam nur durch eine Klingel auf die Station.
Als sie nun auf dieser Station waren, musste Helene erstmal vor einem Arztzimmer warten.
Überall piepte es auf dem großen Monitor der Station welcher alle Patienten überwachte und meldete.
Die Töne waren sehr verschieden in den Höhen und tiefen.
Das alles machte die Blondine unheimliche Angst und sie war froh nicht alleine hier sein zu müssen.
Doch mit dem Arzt konnte Helene nur alleine dann sprechen.
Der Doktor machte eine riesengroße Ausnahme Helene Auskunft zu erteilen, was ihrem Status zurück zuführen war.
Denn Florian und Helene waren bekannt.
Zunächst bekam Helene einige Fragen zum beantworten bezüglich Florian und noch einmal sollte sie den Tag wieder geben.
„Sie sollten auch seine Mutter in Kenntnis dann setzen!", erklärte Dr. Fuchs dann und versuchte beruhigend aufbaue junge Frau einzugehen.
Denn noch saß sie zitternd auf dem Stuhl vor ihm.
„Ihr Freund hat einen Schlaganfall erlitten. Über die genauen Ausmaße können wir aktuell noch nichts sagen, dazu stehen noch viele Untersuchungen an......", klärte er Helene über alles was folgt nun auf.
„Kann ich zu ihm?".
„Ja. Aber bitte nur kurz. Herr Silbereisen braucht erstmal Ruhe! Und bitte erschrecken Sie nicht! Ihr Freund fing an zu krampfen und deswegen mussten wir ihn Tracheotomieren und künstlich beatmen." - „Was?", verstand Helene die ganzen medizinischen Begriffe überhaupt nicht. Außer das er das Bewusstsein dabei verloren hatte, blieb hängen.
„Ich sage einer Schwester Bescheid die Sie zu ihm bringen wird.", erklärte er dann.
Doch war Helene heillos überfordert mit der ganzen Situation.

Der doch recht kurze Besuch bei Florian machte die Sache nicht wirklich besser.
Ihn dort liegen zu sehen.
Regungslos, an lauter Maschinen angeschlossen und dazu noch beatmet.
Hans wartete natürlich auf dem Flur.
"Flo... Schatz...", schaffte Helene es nicht weiter etwas zu sagen.
Ihn zu berühren traute sie sich auch nicht wirklich vorerst.
Und dabei ratterte es in ihrem Kopf.
Die Frage des Arztes bezüglich außergewöhnliche Vorfälle in der letzten Zeit oder Stress beschäftigte sie sehr.
Schließlich betrafen diese Vorfälle nur sie.
Florian hatte in der letzten Zeit nur streß durch die Blondine gehabt.
Ständig stritten sie oder trennten sich, dazu oben drauf noch die Kinder.
"Frau Fischer?", kam die Schwester leise herein und Helene drehte sich um, "Es ist Zeit. Ihr Freund braucht Ruhe.", sagte sie behutsam.
Helene nickte und ging schweren Herzens zur Tür, doch eines wollte sie Florian noch da lassen.
Einmal noch eilte sie zurück und platzierte einen sanften Kuss an seine Stirn.
"Ich komm morgen wieder... Ich liebe Dich mein Flo.", wisperte Helene dabei und verließ dann das Zimmer.
Während Hans sie dann in Empfang nahm, gab es noch etwas von seitens der Schwestern aus.
Einen Stapel an Papiere vom Krankenhaus welche Helene unterschreiben sollte oder besser gesagt Florians Mama.
"Sie können sich das gerne auch mitnehmen und in Ruhe durch lesen. Das hat nicht so die Eile.", erklärte sie dann.
"In Ordnung. Dankeschön.", nahm Helene dieses entgegen und die Schwester strich ihr dabei sanft über den Rücken, "Er ist hier bei uns in den besten Händen.".
Wortlos nickte Helene dann nur und versuchte sie dankend anzulächeln.

In der ganzen Aufregung hatte die junge Frau ihr Handy Zuhause vergessen und bekam somit nicht mit, das die Kita immer wieder versuchte sie zu erreichen.
Deswegen kontaktierten sie ihre Eltern.
Hans fuhr Helene nach Hause wieder und setzte sie sicher dort ab.
"Du meldest Dich, wenn etwas ist? Genier Dich nicht nach Hilfe zu fragen!", sagte er noch bevor Helene aus dem Wagen stieg.
"Mach ich.".
Dann ging Helene ins Haus, wo Peter bereits auf seine Tochter wartete.
Gerade öffnete sie die Tür und bekam sofort die volle Ladung ab.
"Ach! Kommen wir auch mal nach Hause wieder? Ist der neue Lover so toll, das die Kinder nun egal sind? Hm?".
So traf Helene der nächste Schock.
"Die Kita hat uns angerufen, da Du nicht erreichbar bist! Helene!!!", murrte Peter weiter und sah erst zu spät seine hoffnungslos überforderte Tochter.
"Papi...", stand sie wimmernd in der Tür, "... Der Flo...".
"Was ist mit Florian?", stand er auf um zu ihr zugehen und in die Arme zu schließen.
"Flo ist schwer krank...", ließ sie sich weinend in seine Arme fallen und erzählte von dem was heute passiert war.
"... Er liegt bewusstlos dort und die ganzen Geräte und er muss beatmet werden... Das wist so schrecklich...".
"Oh Gott. Maus das wusste ich nicht...".
Es tat gut das ihr Vater da war und seine Tochter fest in den Arm nahm. So konnte Helene ein wenig Gefühl aus sich heraus lassen.
"Was ist mit den Kindern?", fragte sie wenig später nach nachdem Helene sich beruhigt hatte?.
"Pauli hat Fieber bekommen. Mama ist mit ihm zum Arzt und Emmi spielt in ihrem Zimmer.", antwortete Peter und fragte behutsam weiter nach.
Auch wunderte es ihn, das Helene nicht mit ihrem Auto heim kam.
So erzählte die Blondine unter Tränen was in der letzten Woche so alles geschehen war und Peter regelrecht schockte.
"...Und jetzt muss ich auch noch Helga anrufen... Die zerreißt mich doch in der Luft!".
"Das wird sie nicht.", sprach Peter behutsam mit seiner Tochter, "Wir warten mal bis Mama mit Pauli zurück ist und dann rufst Du an.".
"Ja...", schniefte Helene dankend lächelnd, "Was ist mit Pauli? Heute morgen war noch alles gut gewesen." - "Weiß nicht. Fieber soll er plötzlich bekommen haben.", wusste Peter auch nicht mehr.
So hatte Helene noch ein wenig Zeit um sich zu beruhigen, bis Maria dann auch zurück nahm.
Peter setzte seine Frau gleich in Kenntnis was vorgefallen war und übernahm es Pauli ins Bett zu bringen.
"Hey, meine zwei hübschen.", ging sie dann langsam zu Helene die mit Emmi spielte.
Es brauchte keine Worte und Helene weinte sich in die Arme ihrer Mama.
"Flo ist so krank...", weinte sie und konnte dich gar nicht so schnell beruhigen.
Liebevoll kümmerte Maria sich um ihre jüngste und beruhigte sie. Zumindest versuchte sie es.
"Helene! Beruhige Dich jetzt! Das hilft Florian nun auch nicht, wenn der Meeresspiegel durch Dich nun ansteigt. Du musst jetzt stark sein, für ihn und auch für Pauli!" - "Pauli? Was hat er denn?", erschrak Helene wieder. Aber Maria hatte sich auch etwas unglücklich ausgedrückt.
"Pauli hat 'nur' eine Erkältung. Aber er braucht seine Mama jetzt auch.", sagte sie.
"Ich muss Helga anrufen! Die wird mich doch einen Kopf kürzer machen und mir die Schuld dafür geben!" - "Ach was Helene! Ich habe in letzter Zeit öfter mit Helga gesprochen und klar vermisst sie Florian und auch die Zwillinge kennt sie gar nicht. Aber wollte Helga immer den Kontakt wieder aufbauen zu Dir, welchen du wieder nicht wolltest!".
"Stimmt Ja. Aber jetzt ist er krank und damals hielt sie mich absichtlich von ihm fern und spielte uns einander aus.", kämpfte die junge Frau wieder mit den Tränen.
"Das wird diesmal nicht passieren Helene! Ich werde dafür schon sorgen. Und außerdem werden Papa und ich erstmal zu Dir ziehen.".
"Was?", war Helene erschrocken als sie das hörte und verstand erst nicht.
"Du hast Florian und die Kinder! Wir kümmern uns um die Zwillinge, das Du bei Florian sein kannst. So kommt niemand zu kurz!".
Nun verstand Helene es und war dankbar dafür, was ihre Mutter vorgeschlagen hatte.
Natürlich nahm die junge Frau diese Hilfe sofort an.
"Und nun rufst Du bei Helga an Helene!".
Ängstlich griff die Blondine zu ihrem Handy und wählte mit zittrigen Händen die Nummer von Helga.
Maria spürte es förmlich wie ihre Tochter unter Anspannung stand und legte behutsam ihre Hand auf ihr Bein, um sie ein wenig zu beruhigen.
"Hallo Helga? Hier ist Helene.", piepste die Blondine mit einem dicken Kloß im Hals.
"Helene! Hallo, das freut mich das Du Dich mal meldest. Wie geht es Dir und Euch? ....Oh das freut mich, mal etwas von Dir zu hören.", freute sich Florians Mutter sichtlich über diesen Anruf.
"Ja... Soweit ganz gut.... Aber...", stammelte sie.
"Die Zwillinge, wie geht es Ihnen? Florian hat mir oft Bilder und Videos geschickt von ihnen, oh sie sind ja so süß.".
"Ja. Also...".
"Lass mich raten! Du bekommst noch ein Baby und ....", war Helga so euphorisch und erfreut das Helene sich gemeldet hatte.
Aber auch Maria bemerkte das ihre Tochter überhaupt nicht zum Zug kam etwas zu sagen. Deswegen übernahm sie das Telefonat dann.
"Helga! Maria hier. Also warum Helene überhaupt angerufen hat! Es geht um Florian." - "Flo? Was ist mit meinem Jungen?", war sie entsetzt und erschrocken nun.
"Florian ist schwer krank. Er hatte einen Schlaganfall! .... Das wollte Helene Dir hauptsächlich mitteilen!", erklärte Maria und brachte Helga damit völlig zum schweigen.
"Wir würden es gut finden, wenn Du herkommen möchtest. Auch Helene möchte es. Sie hat ....." - "Sie hat bestimmt Angst gehabt mich anzurufen oder?".
"Ja.".
"Das brauch sie nicht. Ich habe gelernt aus meinem Fehler!....", erklärte Helga ihr dann und machte sich danach sofort ans packen.
"Helga kommt her! Sie wird nichts machen mein Schatz, das hat sie gesagt.", sprach Maria beruhigend zu Helene.


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