Nervlich belastet

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Und tatsächlich verschlief Helene den Nachmittag.
Maria weckte ihre Tochter zwar, doch siegte die Müdigkeit.
"... Du hast es aber eilig...", kam am Morgen Peter in die Küche und sah wie Helene förmlich durch die Küche hetzte.
"Hey... Ich muss zu Flo. Gestern war ich nimmer da, obwohl ich es ihm versprochen hatte.", erklärte Helene.
"Du hast doch gleich noch einen Arzttermin Kind!", eilte Maria dazu.
Doch wusste Helene davon nichts und sah ihr Mutter dementsprechend auch an.
"Ich habe ihn für Dich gemacht, da du selbst ja nicht auf die Idee kommst. Du siehst schlecht aus Kind! Müde und erschöpft.", erklärte Maria dazu und registrierte ein Augen rollen ihrer Tochter.
"Das musst Du nicht machen Mama! Ich bin mittlerweile schon alt genug alleine das zu regeln und mir geht es gut!", knurrte Helene genervt davon.
"Ja ja, das sieht man.", murmelte Peter als die junge Frau dann plötzlich abrupt stehen blieb.
Ein kräftiges ziehen machte sich bemerkbar, begleitet mit Bauchschmerzen.
"Es geht gleich wieder! Ich muss mich nur etwas hinsetzen.", meinte sie dann schließlich entgegen.
Doch eilte Maria dazu und kochte Helene erstmal einen Tee zur Beruhigung.
"Es geht schon Mama. Lass mich bitte nur. Ich muss zu Florian!".
"Florian geht es soweit ganz gut. Kümmere Dich mal etwas um dich. Das versteht er schon.", versuchte Maria es noch einmal beruhigend.
Doch erfolglos, denn Helene eilte nur wenig später dann mit dem Auto ins Krankenhaus und wollte einfach nur bei Flo sein.
Zum Glück denn eine Schwester erklärte der jungen Frau als sie nachfragte, das der Moderator sich schon in der Aufwachphase befindet.
Nun hieß es weiter warten und hoffen, das alles sich zum guten wendet.

„Flo.", saß Helene wartend an seinem Bett und sprach liebevoll mit ihrem Freund.
Immer wieder strich sie ihm liebevoll durchs Haar und Gesicht
Und nur ganz langsam tat sich etwas an der jetzigen Situation.
Florian wachte langsam auf.
Über Stunden zog sich diese Phase hin.
Aber dann war es soweit.
„Flo.... Mein Schatz....", war Helene die erste die Flo nun sah und vor allem lange ansah.
So lange, das die Blondine Angst bekam das er sie nicht erkennt.
Doch dem war nicht so. Denn Flo konnte sich nicht äußern und wegen der Trachealkanüle auch nicht sprechen.
„Erkennst Du mich? Weißt Du wer ich bin?".
Nur langsam nickte der Moderator und dann kam auch der herbei gerufene Arzt mit einer Schwester.
Helene musste in der Zeit das Zimmer verlassen und war jetzt erst recht nervös gewesen.
Aber war die erste Untersuchung im wachen Zustand ernüchternd von Florian.
Denn wie vorher gesagt war der Moderator auf der linken Körperhälfte gelähmt und bezüglich der Sprache wird es auch nicht anders sein.
„Und nun?" - „Es gibt gute Rehakliniken für dieses Fachgebiet. Wir würden eine schnellstmögliche Verlegung dorthin veranlassen! Dort wird ihm gezielt geholfen und auch gelernt die kranke Seite zu akzeptieren. .... Es gibt sogar viele Patienten die danach so gut wie selbstständig wieder raus gegangen sind. Noch ist nicht alles verloren Frau Fischer! Herr Silbereisen muss nur mit machen.", erklärte der Oberarzt der jungen Frau und gab ihr wertvolle Tipps wie sie am besten mit ihm nun umgeht. Vor allem das er nicht in ein tiefes Loch fällt und depressiv wird.

Und irgendwie kam es auch so.
Durch die Trachealkanüle war der Moderator gehindert etwas zusagen.
Zumindest störte sie ihn und dieses Fremdkörper Gefühl im Hals.
Auch kam Florian mit der Situation der kranken Körperhälfte nicht zurecht oder akzeptierte es.
"... Wir könnten Herrn Silbereisen in den nächsten Tagen in die Rehaklinik verlegen!", erklärte der Oberarzt und sah Helene bei der Visite an.
"Und wo wird diese sein?", sah Helene kurz zu Florian und dann zu dem Arzt.
"Im Norden. Ganz in der Nähe der Nordsee oder auch Ostsee.".
"So weit?", rechnete die Blondine nicht mit der Entfernung.
"Das sind die besten Kliniken. Überlegen Sie es sich und geben sie mir dann einfach Bescheid.".
Anbei übergab er Helene die Flyer der Klinik und ging dann in der Visite weiter.
Seufzend setzte sich die junge Frau auf die Bettkante Florian, der nur ihren Bauch anstarrte.
Fragend und prüfend sah er abwechselnd zu ihren Augen und dann wieder zum Bauch.
Helene ignorierte es und machte mit der Auswahl weiter.
"... Was meinst Du? Nord oder Ostsee?", erhoffte die Blondine auf eine Antwort ihres Freundes.
Doch erkannte sie in Florians Augen, das er weder das eine noch das andere wollte.
"Schatz, Du musst doch etwas machen! Du möchtest doch wieder gesund werden, oder etwa nicht?".
Aber sah dieser nur weg und zeigte keine Reaktion.
"Flo!".
Doch war Helene nach bereits eine Woche schon an ihre Grenzen gekommen.
Und das Florian so resignierte machte die ganze Sache auch nicht besser.

Of only i could turn back times Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt