Kalymnos

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"Wo wollt Ihr hin?".
"KALYMNOS!", wiederholte Helene es lauter und verständlicher für ihre Mutter am Telefon.
"Und wo ist das?".
"Griechenland!".
"Helene! Muss ich Dir alles aus der Nase ziehen? Erzähl doch mal.".
"Na also das haben Flo und ich uns rausgesucht. Da kann man alles mögliche machen und sehen. Da ist für jeden etwas dabei.".
"Ah und was nun genau?".
"Segeltouren zum Beispiel. Klettern..." - "Was klettern?", schrak Maria sofort zusammen und war besorgt.
"Ja Mama, klettern! Da gibts nen Park für oder als Tagestour in den Bergen.
Strand, Meer und Sonne. Genau das richtige für mich....", kicherte die junge Frau während ihrer Mutter vor Angst fast das Herz stehen blieb bei dem Gedanken des klettern, "Mama, Kalymnos ist weltberühmt für seine wunderschönen und sicheren Klettertouren. Man kann auch tauchen dort, das Gebiet ist ausgezeichnet und es gibt auch Tauchausflüge.".
Helene war so euphorisch das sie gar nicht bemerkte, das sich Maria um sie sorgte.
Erst das vergangene und die Verschlossenheit der jungen Frau und nun ist sie plötzlich wie ausgetauscht.
"Und wo schlaft Ihr dann? Im Zelt irgendwo auf einem Gipfel?".
"Nein Mama. Wir lassen uns wie Fledermäuse von der Decke runterhängen...", rollte Helene belustigt mit den Augen, "...Natürlich haben wir das auch schon bedacht und uns ein Zimmer gebucht.".
Während sie ihrer Mutter ausgiebig noch weiter alles erklärte, bemerkte Helene erst später was Pauli auf ihrem Schoß machte.
Der kleine Junge war wie seine Schwester sehr neugierig auf seine Umwelt und griff nach allem was er interessant fand.
So auch das Top seiner Mama.
"Pauli nicht...", versuchte Helene ihn davon abzubringen und hatte ihr Handy noch am Ohr.
Doch Paul fand das alles sehr interessant gerade.
"Helene? Ist alles gut?" - "Ja.... Es ist nur... Ich ruf Dich nachher zurück! Paul zieht mich hier halb aus.", beendete Helene das Gespräch ruckartig.
Der kleine Junge zog so fest er konnte das Oberteil seiner Mutter nach unten und freute sich darüber, das Helene das nicht so toll fand.
Wenn es nicht ihre langen blonden Haare waren, war es gerne mal Mamas Kleidung.
"Toll. Ständig zerrt und zieht er an meinen Sachen rum. ...... Ne Du kleine freche Maus."., hob Helene ihn in die Luft was Paul lachen ließ.
"Er hat halt Geschmack würde ich sagen.", scherzte Florian wieder was Helene den Kopf schütteln ließ.
"Du bist so ein Arsch Florian Silbereisen! Weißt Du das überhaupt?", trat Helene mit Pauli auf dem Arm zu dem Moderator und küsste ihn sanft.
"Das weiß ich, das Frau Fischer auf Ärsche steht! Vor allem auf meinen. Deswegen haben wir auch solch tolle Kinder produziert.".
Immer einen kessen Spruch hatte Florian auf Lager, welchen Helene entweder Lächeln oder laut loslachen ließ.
"Du bist so herrlich selbstverliebt.", prusterte Helene laut los.
"Werde bloß nicht so wie Dein Vater! Schau Dir das bloß nicht ab.", herzte Helene ihren Sohn auf dem Arm und küsste sanft seine Stirn dabei.
Pauli brabbelte etwas während er lächelte und sich wieder an dem aufregenden Oberteil seiner Mama zu schaffen machte.
"Zu spät.", murmelte Helene.
Doch auch Emma griff nach allem was sie zu fassen bekam und vor allem steckte sie alles in den Mund.
Dann als Florian der kleinen Maus eine frische Windel anzog, beugte er sich wie sonst auch immer über das kleine Mädchen und pustete ihren Bauch, was Emma immer zum lachen brachte.
"Autsch...".
Emma wedelte wie aufgeregt mit ihren Armen in der Luft und freute sich dem Papa immer ins Gesicht zu tatschen und zu klatschen.
"Helene! Also ich bin mir ganz sicher, das Emma ganz nach Dir gerät." - "Warum?".
"Na schau doch mal!".
Wieder lachte die Blondine los, denn das Bild war einfach zu niedlich gewesen was sie gerade sah.
"Und dieser kleine Frauenheld, gerät definitiv nach Dir!", kicherte Helene.
"Definitiv.", beobachtete Florian es stolz mit geschwollener Brust.

"So. Alles ist gebucht! Nun können wir anfangen zu packen. Bekommst Du das hin, bis morgen Abend?".
"Arsch!", zischte Helene und beantwortete den Rest mit dem Mittelfinger zeigend.
"Doch nicht solche vulgären Ausdrücke von den Kindern Schatz!", spielte Florian dem empörten.
"Sag mal, der Papi soll sich nicht so mädchenhaft anstellen.", sah Helene ihren Sprössling an und begab sich zu ihren Koffern.
Liebevoll legte sie Pauli aufs Bett und kramte dann ihren Koffer hervor.
"Lektion eins mein Schatz! Schau genau zu, wie man einen Koffer packt!", erklärte Helene und öffnete diesen.
Pauli lag auf dem Rücken und fand sein Spielzeug doch interessanter als was Helene ihm gerade erzählte.
Grob suchte die junge Frau alles heraus und legte es in den Koffer.
"... Weißt Du Pauli, den Papa können wir nicht packen lassen. Da kommt nur Quatsch bei raus. Deswegen wirst Du wie auch deine Schwester frühzeitig lernen, was wichtig für eine Reise ist!".
Das Pauli sich in der Zeit wo seine Mutter ihn quasi zu Boden redete auf den Bauch gedreht hatte bemerkte sie gar nicht.
"Und Du denkst, das merkt er sich?", trat nun auch Florian dazu mit Emmi und legte sie zu ihrem Bruder.
"Schatz, warum legst Du Pauli auf den Bauch?" - "Hab ich doch gar nicht!", antwortete Helene.
Sanft drehte Florian seinen Sohn um und trat liebevoll seine Arme um Helene legend hinter sie.
"Ich freu mich schon so auf den Urlaub.", lächelte Helene in seinen Armen und lehnte sich in diese Umarmung.
"Und ich erstmal.", küsste er seine Freundin sanft.
"Hoffentlich. Geht auch alles gut mit den beiden und sie werden nicht krank oder so.", hatte Helene immer die Bedenken im Hinterkopf.
"Wird es schon. Deine Eltern haben Euch beide auch groß bekommen!" - "Du hast recht.".
Dann drehte die junge Frau sich im Arm ihres Freundes um ihn anzusehen und warf einen Blick zu den Kindern. „Schatz, schau mal!".
Denn Pauli hatte sich wieder auf den Bauch gedreht, während Emmi auch ihre ersten Versuche startete.
"Sie drehen sich Flo! Schau doch.", war Helene völlig außer dem Häuschen und lief zu ihnen, "Meine Babys.".
Wie eine kleine Neuigkeit in der Entwicklung der beiden Helene so verzaubern konnte, dachte Florian sich.
Natürlich war er selbst auch beeindruckt.
"Dabei habe ich erst nächsten Monat damit gerechnet. Das stand zumindest so in dem Buch." - "Schatz! Babys entwickeln sich nicht nach Büchern. Das weißt Du doch von Erikas Kleinen.", grinste der Moderator sich dazu setzend.
"Das weiß ich doch. Trotzdem lese ich da ab und an mal drin nach. Es sind nun mal unsere Babys.", antwortete die junge Frau......
Am Abend kamen Helenes Eltern zum Abendessen. Helene lud sie dazu ein und kochte etwas traditionelles.
Während Mutter und Tochter danach die Küche wieder in Ordnung brachten, setzten sich Peter mit Florian auf ein Bier zusammen.
Neugierig erfragte er den Zustand seiner Tochter und vor allem wie es plötzlich zu dieser Wandlung kam!
"... Na das mit dem Urlaub hatten wir vorher schon geplant. Nachdem Helene dann plötzlich die Medikamente nicht mehr nahm, ging es Berg auf! Ich hoffe das bleibt auch jetzt so. Die Zwillinge erfreuen Helene dazu auch noch von Tag zu Tag mehr." - "Dich nicht?", hakte er skeptisch nach.
"Oh doch. Aber es freut mich auch zusehen, was dies alles bewirkt.", erklärte Florian was Peter zufrieden Lächeln ließ.
"Wenn Ihr zurück seid, werden sie sich weiter entwickelt haben und bei dem Tempo was beide an den Tag legen, vielleicht schon anfangen wollen zu krabbeln." - "Oh sag das bloß nicht Helene! Sonst bricht sie die Reise noch ab!".
"Keine Angst.", lachte Peter.
Und dann waren die Frauen in der Küche auch schon fertig und gesellten sich zu ihren Männern.
"Was soll Papa mir bloß nicht sagen Schatz?", ließ die junge Frau sich auf seinem Schoß nieder.
"Ach gar nichts Liebling.", stammelte er und küsste Helene liebevoll.
"Doch ich möchte es gerne wissen.", ließ die junge Frau nicht locker.
"Mein Kind! Du darfst zwar alles essen, aber musst nicht alles wissen.", ging Peter dazwischen und brachte alle zum Lachen damit.
Es wurde noch ein angenehmer restlicher Abend und der nächste Tag verging wie im Flug.
Das Auto war am Nachmittag randvoll gepackt. Überwiegend mit Dingen von den Zwillingen.
So setzte sich die kleine Familie hinein und es ging zu den Eltern von Helene.
Das Paar hatte noch am selben Abend spät den letzten Flug gebucht gehabt. Ein Nachtflug.
"... Und warme Pullover sind hier. Auch T-Shirts und ...", zeigte Helene alles ihrer Mama was sie für die Zwillinge eingepackt hatte. Was wiederum Maria zum schmunzeln brachte.
"... Und Emmi schläft am besten mit einem Schlaflied ein, am besten natürlich wenn ich es Dinge. Hihi... Und Pauli braucht sein Schnuffeltuch unbedingt und....".
"Helene! Kind! Ich kenne die beiden doch und weiß was sie lieben und brauchen. Wir werden die beiden schon schaukeln und Du erholst dich ordentlich mit Florian. Und Ihr vergesst alle Sorgen mal.", erklärte Maria beruhigend und mit einem zwinkern.
Dann kam auch schon der große Abschied, der Helene deutlich schwer fiel.
"Komm Schatz.", musste Florian seine Freundin förmlich aus dem Haus ziehen.
"... Seid schön lieb....", küsste Helene beide liebevoll, "Mami hat Euch unendlich lieb.".
Es schmerzte die junge Mutter doch mehr, als sie vorher sich eingestehen wollte.
Herzlich verabschiedeten sie sich dann von Maria.
Peter fuhr beide dann zum Flughafen.
Doch gerade als Helene die Autotür geschlossen und das Auto fuhr los, als Helene in Tränen ausbrach.
Schon jetzt vermisste sie ihre Babys unendlich.

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