Schleier der Vergangenheit

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"Gott sei dank.", fiel Florian Helene um den Hals um sie zu umarmen
"Und schau... Unseren Zwillingen gehts es super.".
Florian überfiel Helene fast, während sie langsam sich zu sortieren anfing. Doch war Helene mit dieser überfordert und wollte diese nicht wirklich. Es machte ihr angst.
"Wie fühlst Du Dich? Was ist nur passiert, was haben die mit Dir gemacht? Wer war das?".
Helenes Augen wurden immer größer und größer.
"Was meinst Du?" - "Du wurdest entführt Schatz! Hast Du die gesehen, wer das war?".
"Ich wurde nicht entführt Flo!".
"Natürlich doch! Die haben Dich fast halb tot im Straßengraben liegen lassen.", erklärte der Moderator worauf Helene nur den Kopf schüttelte.
"Erzähl keinen Blödsinn. Es ist vorbei und er hat mir nichts angetan.", erwiderte Helene nur kurz und knapp.
Die Blondine schien offensichtlich zu wissen was oder wer es war, doch war ihre Angst anscheinend zu groß etwas davon preis zugeben.
Noch bevor Florian eine Schwester informieren konnte das Helene wach ist, kam Lilly nachsehen und war erfreut.
Kurz machte sie ein paar Tests und war sehr zufrieden mit ihrem Ergebnis.
"... In den letzten Stunden haben sich alle Werte sehr gut gebessert.".
"Dankeschön.", lächelte Florian und strahlte vor Glück.
Aber bemerkte Lilly das etwas die Blondine bedrückt und bat Florian deswegen kurz aus dem Raum.
"Natürlich. Ich hol mir in der Zeit einen Kaffee.", ging er fröhlich summend mit dem Zwillingswagen aus dem Zimmer.
Auch Helene kanternd erkannte Lilly. Gleichzeitig atmete die Blondine tief durch als Florian die Tür geschlossen hatte.
"Helene! Geht es Dir wirklich gut?" - "Ja.".
"Ich meine psychisch! Weißt Du was passiert war?", hakte Lilly nach was Mimik und Gestik von der jungen Frau versteinern ließ.
Helene sah unter sich und seufzte innerlich.
Tränen sammelten sich in ihren Augen, welche sie verbergen wollte. Aber nicht schaffte, "Mir geht es wirklich gut.".
"Hm.", wusste die junge Studentin genau das dies nur ein Schutzmechanismus war, "Bist Du dir sicher?".
Bestätigend nickte Helene und sah weiterhin nicht Lilly in die Augen.
"Gut. Ich werde den psychologischen Dienst mal vorbei schicken und komme nachher noch einmal nach Dir sehen.", entschied die junge Studentin und leitete die nächsten Schritte ein.
"Wann kann ich nach Hause?" - "Vorerst musst Du gesund werden!".

Etwas später kam der Moderator zurück mit den Zwillingen.
"Na, was sagt der Arzt?" - "Alles gut. Ich kann bald nach Hause.", lächelte Helene überspielend.
"Das ist doch toll.", platzierte Florian einen sanften Kuss an die Stirn seiner Freundin.
Er wählte aus der Not heraus diesen Weg, da Helene sich wieder etwas abwand dabei.
Ein Interesse für die Zwillinge kam allerdings nicht bei der jungen Mutter auf.
Als wären es ihr fremde kleine Menschen betrachtete Helene die beiden.
"Möchtest Du Emma mal nehmen?", wollte Florian ihr die kleine Maus in die Arme schon legen.
"Hm nein, lass mal noch. Ich bin sehr müde...", log Helene sich aus der Situation heraus.
"Aber... Sie hat Dich so sehr vermisst Schatz. Emmi hat... Na gut.", was Florian dann veranlasste seiner Freundin die Ruhe zugeben welche sie benötigte.
"Soll ich später nochmal rein schauen? Ich bring die Kinder erstmal nach Hause." - "Nein. Du musst nicht extra nochmal herfahren.".
Helene wollte prinzipiell einfach nur alleine sein.
Der Moderator war ihr geläufig, lange folgte sie seinen Erzählungen im Schlaf.
Doch mit den Kindern konnte Helene einfach nichts anfangen.
"Dann bis Morgen...", küsste er noch einmal die Stirn seiner Liebsten, "Schlaf und erhol Dich gut.".
"Hm, ja.".
"Sagt tschüss Mami, bis Morgen.", sprach Florian für seine Kinder und entlockte ihr nur ein erzwungenes Lächeln.
Das alles gefiel Florian nicht was er gerade erleb hatte und suchte schnellstmöglich Lilly auf.
".... Bitte erkläre es mir Lilly! Was ist mit Helene nur? Sie interessiert sich gar nicht für ihre eigenen Kinder und schiebt mich auch von sich! Was hat das zu bedeuten?".
"Ich weiß es nicht Florian. So gesehen sind die Werte gut und was sie uns angibt passt alles zusammen. Ich hatte einen Psychologen angefordert, doch mit dem sprach sie nicht..... Wahrscheinlich will sie sich nicht an alles erinnern oder erinnert sich an das falsche.", war Lillys Theorie dazu.
"Man... Und was ist damit? Helene sagte sie kann bald nach Hause!" - "Das habe ich nicht gesagt und befürworte es auch nicht. Noch nicht! Oder traust Du Dir das zu?".
Ahnungslos saß der Moderator da und hob die Schultern.
Er war sich selbst nicht sicher was das ist, was Helene da vorgibt.
"Vielleicht hilft ihr die Häuslichkeit. Vielleicht aber auch nicht. Niemand weiß was in ihrem Kopf vor sich geht.".
Florian stimmte der jungen Ärztin zu.
Einen Hoffnungsschimmer aber hatte der Moderator noch. Denn man fand bei der Blondine jede menge DNA Spuren, welche von der Polizei ausgewertet noch werden.
"Versuch Dich einfach ganz normal zu verhalten. Dränge sie nicht zu irgend etwas und ... Oh man, ich weiß auch nicht. Ich werde mit dem Chef darüber sprechen nachher.", war dies die einzige Möglichkeit in diesem Moment.
Es lag auch Lilly sehr am Herzen was Helene betrifft, denn sie war die Schwester ihrer besten Freundin.
"In Ordnung. Ich gehe dann jetzt erstmal und bring die Kleinen nach Hause.", verabschiedete sich der Moderator dann und verließ das Zimmer.
Beim entlang gehen des Flures überkam ihm ein komisches Gefühl als Florian am Zimmer seiner Freundin vorbei ging. Aber hatten die Zwillinge auch Vorrang, denn bald werden sie wach und werden sehr hungrig sein.
Doch ein poltern ließ den Moderator dann doch neugierig werden und so ging er bei Helene nachsehen.
Unsicher auf den Beinen stehend versuchte Helene ihre Kleidung aus dem Schrank zu nehmen und kam vor Schwindel oft ins straucheln.
"Schatz was machst Du da? Du musst liegen bleiben!", sprach er vorsichtig mit Helene und war schließlich nur besorgt.
Aber sah Helene es anders und wollte seine Hilfe einfach nicht.
"Lass mich und geh einfach endlich!", knurrte sie dabei, "Was willst Du eigentlich von mir? Ich habe Dich nicht verdient und das andere auch nicht.".
"Was redest Du da? Natürlich hast Du mich verdient!" - "Nein. Du bist hier nur aus Mitleid! Ich habe Dich betrogen und Du hast Schluss gemacht, also belassen wir es dabei!".
"Sag mal...", dachte Florian nicht richtig zu hören und wurde damit sehr hart.
"... Es war doch so! Ich bin es nicht wert jetzt von Dir noch bemitleidet zu werden.".
Eigentlich wollte Florian gehen, doch war diese Aussage zu heftig von Helene.
Langsam stellte er den Kinderwagen ab und sicherte ihn, bevor er dann zu Helene ging und ihre Hand nahm.
Zusammen gingen sie zu ihrem Bett und Florian bat Helene sich zusetzen.
"Schatz! Ich glaube Du hängst fast ein Jahr zurück....", sprach er liebevoll, "Schau die beiden dort. Was glaubst Du woher die beiden stammen?".
"Weiß nicht.", hob Helene trotzig die Schultern und konnte ein paar Träne nicht verbergen.
"Das sind unsere Mäuse Helene! Du weißt doch was nach einem Streit folgt. Und die beiden sind das Ergebnis. Dazu sind wir beide auch mittlerweile verlobt....", klärte Florian die verwirrte junge Frau über alles auf, "Es ist also alles wie es jetzt ist.".
"Das... Ich glaube das nicht. Du willst mich auf den Arm nehmen gerade. Sowas geht gar nicht, hättest du selbst gesagt!" - "Habe ich. Aber ich liebe Dich nun mal so sehr.".
Liebevoll legte der Moderator seine Hand dabei auf Helenes und lächelte sie zuversichtlich an.
"Glaube mir einfach. Und schau mal hier....", zog er dann sein Handy vor und zeigte Helene gemeinsame Bilder von ihnen und der Schwangerschaft, "Warum sollte ich Dich belügen, wenn's doch wahr ist.".
Diese Fotos und das was Florian noch erzählte waren in Helenes Gedächtnis nicht vorhanden. Es war wie ausgelöscht alles, als gäbe es diese Dinge gar nicht.
"Ich geh mal fragen, ob ich das Fläschchen hier warm machen kann. Bin gleich zurück." - "In Ordnung.", nickte Helene und wartete in ihrem Zimmer.
Und es wurde auch langsam Zeit, denn ein Zwilling wurde allmählich wach.
Es war Emma die allmählich Hunger bekam und auch eine trockene Hose verlangte.
"... Mensch Flo....", murmelte Helene hibblig und wagte ein Blick in den Zwillingswagen hinein.
"Psscht... Nicht so laut.", sagte die Blondine und sah schnell wieder zur Tür, "Sei doch nicht so leise!".
Doch waren die Babys Helene einfach fremd und sie hatte keinen Bezug zu ihnen.
Die kleine Emma hingegen erkannte ihre Mama sofort und protestierte laut, um auf ihren Arm zukommen. Sehr zum Leidwesen ihres Bruders, den sie allmählich mit wach machte.
"Mann Florian...".
Als Helene sich vom Wagen weg bewegte, wurde auch Emma lauter.
Beugte sie sich zum Wagen, beruhigte sie sch etwas.
Überfordert wusste Helene in diesem Moment nicht was sie machen sollte und was das ihr kleine fremde Mädchen von ihr wollte. Es fehlten ihr einfach die Sinne dafür.
"... Was willst Du nur von mir?".

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