unbemerkte Geheimnisse

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Eine unruhige Nacht durchlebte das Paar dann doch noch.
Helene bekam schlimme Bauchschmerzen und krümmte sich im Bett.
Doch wecken wollte sie den Moderator nicht.
Nur wurde Florian durch diese Unruhe dann aber doch wach und setzte sich langsam auf.
Das Nachtlicht knipste er daraufhin an und sah Helene besorgt an.
"... Ich habe so Bauchschmerzen.", rollte Helene sich seitlich und vergrub ihr Kopf im Kissen.
Ihre Beine zog die junge Frau fast bis an die Ohren dabei.
"Wir fahren lieber zu einem Arzt.", beschloss Florian augenblicklich und zog Helene die Decke etwas weg.
"... Du kommst mit Schatz.", brummte er nachdem Helene sich die Decke zurück holte.
Vorsichtig quälte Helene sich dann aus dem Bett und ging ins Bad um sich anzuziehen.
"Verdammt...", zischte die Blondine direkt beim umziehen und freute sich innerhalb weniger Sekunden dann doch.
"Was ist?", stand der Moderator schon fertig angekleidet und wartete auf Helene.
Die dann aus dem Bad gelaufen kam um etwas aus ihrer Tasche zu holen.
"Ich hab nur endlich meine Tage bekommen.", lächelte sie aufgesetzt und hatte erneute Bauchkrämpfe,
"Wir müssen also nicht zu einem Arzt jetzt!".
Da diese Schmerzen stärker waren als die ihres Fußes, bemerkte Helene diese nur kaum.
"Bist Du dir da sicher? Sowas war die ganzen Jahre nicht gewesen!", war Florian sehr skeptisch dem ganzen gegenüber.
"Ja. Ich nehm einfach eine Tablette und dann wird es schon wieder werden. Am Mittwoch hab ich doch sowieso einen Termin.", erklärte Helene wenig überzeugend und suchte dann nach einer Schmerztablette in ihrer Tasche.
"Spinnst Du?", zischte Florian nur und nahm Helene die Tablette aus der Hand.
Der Moderator fackelte nicht mehr länger und bestand darauf das Helene sich jetzt sofort anzieht.
"Wir fahren jetzt sofort ins Krankenhaus! Oder ich ruf an und dann steht's Morgen auch gleich in der Zeitung!".
Helene wollte nicht und wehrte sich immer wieder dagegen, doch die Schmerzen wurde nicht annähernd besser.
Florian half der jungen Frau in die Schuhe und bemerkte das sie dazu noch sehr heiß sich anfühlte.
Helene schlich halb gekrümmt dann in den Fahrstuhl und klammerte sich mit weichen Knien an ihren Freund.
Selbst mitten in der Nacht war reger Betrieb in dem großen Gebäude und gefühlt in jeder Etage hielt der Fahrstuhl an.
Fast unten angekommen stieg ein älterer Mann zu ihnen in den Aufzug.
Intensiv musterte er das Paar.
Helene hielt sich noch immer fest an Florian und hatte ihren Kopf fest an ihn gepresst.
Der junge Mann rechnete schon damit, das Helene vor schmerzen ihn noch beißen wird.
"Geht es Ihnen gut?", fragte er vorsorglich.
"Hm naja...." - "Oh Gott ... Sie müssen sofort in ein Krankenhaus!", war der Mann dann sehr erschrocken als er Helene kurz zu Gesicht bekommen hatte.
"Später. Jetzt müssen wir erstmal auf den roten Teppich.", gab Florian sarkastisch zurück als sie angekommen waren und ausstiegen.
"Gehts noch?" - "Ja.", piepste Helene und wartete das Florian den Wagen holen lief.
Vorsichtig half er Helene dann beim einsteigen und raste sofort mit quietschen Reifen aus dem Parkhaus, direkt ins nächstgelegene Krankenhaus.
Dort angekommen kroch Helene förmlich mit letzten Kräften ins Gebäude hinein und wurde sofort aufgenommen.
Glücklicherweise war nicht viel los und Helene hatte somit Glück.
"Tut mir leid. Sie dürfen hier nicht weiter!", hielt eine Schwester Florian zurück als es in den Untersuchungsraum ging.
"Aber! Das ist meine Freundin!".
"Warten Sie bitte hier.", bat sie ihn noch einmal und dann schlossen die Türen sich vor seiner Nase.
Unverständlich für den Moderator in diesem Moment klingelte er Erika aus dem Schlaf. Mitten in der Nacht.
"Ich komme sofort....!", sprang diese komplett verschlafen aus dem Bett und schnappte sich ihre Kinder.
Florian zerriss es das Herz nicht zu wissen was jetzt mit Helene ist.
Er konnte ihr nicht beistehen und musste sie alleine lassen.

"Eri. Endlich.", war Florian erleichtert das sie endlich hier war.
Und natürlich mussten die Kinder mit, denn alleine konnte Erika sie nicht lassen.
"Was ist mit meiner Schwester?", überreichte sie Florian ihren Sohn der halbwegs schlief.
"Keine Ahnung. Es war alles gut und wir hatten kurz eine Meinungsverschiedenheit. Dann aber bekam sie nachts Krämpfe und ja, jetzt sind wir hier. Doch mir sagt man nichts.".
"Hm ok. Ist sie noch hier?" - "Ja. Sie wird noch untersucht.", erklärte Florian und setzte sich mit den Kindern erstmal.
Erika war Helenes Schwester. Deswegen entschied sie sofort und ging auf die nächste Schwester zu die sie antraf.
"Sie sind die Schwester von Frau Fischer, ja?".
Erika fragte sich innerlich ob sie diese Frage verschaukeln sollte oder nicht.
"Ja.", nickte sie dann.
"Kommen Sie bitte mit. Ich bringe sie zu dem behandelnden Arzt.".
Erika folgte der Schwester entlang des Flures.
Kurz musste sie warten bis der Arzt sie ins Zimmer bat.
"Guten Tag.".
"Guten Tag.", begrüßten sie sich mitten in der Nacht und schmunzeln dabei.
"Wie geht es meiner Schwester? Ihr Partner hat mir gesagt das sie hier sind. Was ist passiert?".
Erika war aufgeregt und ängstlich was sie nun erwarten wird.
".... Wir bekamen von Frau Fischer nur wenig Auskunft, wegen der massiven Schmerzen. Aber es kamen zwei Faktoren zusammen, welche es ihr so schlecht ergingen ließ. Diese haben wir nun in den Griff bekommen und Ihre Schwester schläft jetzt erstmal.".
"Hm. Gut. Aber was war es denn nun?".
Zwar war Erika erleichtert das es Helene nun nicht mehr schlecht ging, aber genaueres wollte sie trotzdem wissen.
"Einen Teil der Schmerzen kamen bedingt von einer starken Blinddarmreizung. Keine Entzündung. Noch nicht! Das Fieber ist mittlerweile auch wieder gesunken.".
"Eine Reizung? .... Und der andere Faktor?".
Der Arzt atmete tief durch und nahm ein Bild aus Helenes Akte heraus.
"Die weiteren Bauchschmerzen kamen von einer beginnenden Fehlgeburt. Wir versuchen es mit einer hemmenden Infusion gegen zu wirken, aber versprechen können wir nichts....", reichte er Erika das Bild dabei.
"Sie ist.... Oh mein Gott.", schniefte sie betroffen dabei.
"Ihr Schwester wusste davon wahrscheinlich noch nicht?" - "Nein. Ich hatte es geahnt in den letzten Tagen, aber.... Kann man da nichts mehr tun?".
"Nun ja. Mit viel Glück und dem anschlagen des Medikaments, kann es noch gut ausgehen. Dann steht noch der gereizte Blinddarm an, der sich immer noch entzünden kann und die Entzündungswerte sind sehr erhöht. Dann müssen wir operieren.", sprach der Arzt offen und ehrlich mit Erika.
"In Ordnung.... Kann ich trotzdem zu meiner Schwester?".
"Sie schläft und... Gut. Sie wird gleich auf Station gebracht....", erklärte der Arzt es Erika und verwies sie auf die gewisse Station.
"Moment noch bitte!", fiel es ihr noch in diesem Moment ein und wartend drehte der Arzt sich um.
"Wir waren vor vier Wochen circa beim Gynäkologen, weil ihre Periode monatelang aus blieb. Warum hat man es da noch nicht gesehen?".
"Ihre Schwester ist in der siebten Woche. Vor einem Monat ist es unwahrscheinlich etwas zu sehen, wenn man nicht gezielt schaut. Aber nach unseren Berechnungen der Größe ist sie nicht weiter als sechste oder siebte Woche.", erklärte der Arzt es ausführlich und musste dann wieder weiter.
So ging es für Erika zurück über den Flur zurück zu Florian. Das Ultraschallbild hatte Erika noch immer in der Hand.
"Was ist mit Helene?", saß der Moderator wie auf heißen Kohlen.
"Es geht ihr besser.", trat sie dichter zu Florian und setzte sich neben ihn.
"Mami?". "Alles gut Spatz. Wir fahren gleich nach Hause.", erklärte Erika ihrer Tochter die das alles nicht verstand so mitten aus dem Schlaf gerissen zu werden.
"Was ist denn gewesen?" - "Flo! Helene hat eine Blinddarmreizung und wenn sie Pech hat wird daraus eine Entzündung und....".
"Scheiße...".
"Naja, jedenfalls gibt es da noch ein weiteres was jetzt einiges definitiv erklärt.".
"Und... Eri was denn? Sprich bitte mit mir!", forderte Florian es besorgt.
Wie sie es nun genau Florian erklären sollte wusste sie nicht und reichte ihm schließlich das Ultraschallbild.
"Aber... Was ist das?", prasseltenes aus ihm heraus.
Betrachtend sah er das Bild und oben rechts in der Ecke stehend Helenes Namen und die aktuellen Daten.
"Wie ist das denn? .... Was soll das? ....", war der Moderator sichtlich geschockt und überfordert mit der Situation.
"Herzlichen Glückwunsch.", sah Erika ihn mit funkelnden Augen an.
Denn trotz allen Umständen war es doch etwas wozu man gratuliert.
"Aber... Das darf nicht sein! Wie konnte das bitte passieren?".
"Muss ich Dir jetzt erklären wie das passieren konnte?", musste Erika unweigerlich schmunzeln und strich Florian sanft über den Rücken.
"... Das glaube ich einfach nicht...".
Der junge Mann war fassungslos, überfordert und völlig unwissend.
Natürlich hatte er sich immer eine Familie und eine Handvoll Kinder mit Helene gewünscht, doch so plötzlich?
"Komm! Wir gehen mal zu ihr.", stand Erika auf und nahm die Kinder an sich.
Florian lief wie in Trance hinterher und starrte regelrecht das Bild an.
Auf der Station angekommen, brachten die Nachtschwestern beide zu Helene ins Zimmer. Wo eine andere gerade war und die Infusionen wechselte.
"Bitte bleiben Sie nicht so lange. Frau Fischer braucht Ruhe.", erklärte sie und ließ beide denn mit Helene alleine.
Die Blondine schlief tief und fest wie sie es von dem Arzt schon gesagt bekommen hatten.
"Möchtest Du bei ihr bleiben? Ich lass das organisieren!" - "Nein. Ich meine, ich weiß nicht.".
"Hm. Flo. Wenn Du denkst das... Es ist Dein Kind. Ich hatte es schon die Befürchtung gehabt, aber...", konnte Erika die Situation nicht ganz einordnen wie Florian gerade sich verhielt.
Kurz ließ sie dann beide alleine, um dort schriftlich festhalten zulassen das Florian auch Auskunft erhält.
Wie versteinert blieb der Moderator im Zimmer stehen und sah wortlos zu Helene.
Nach ungefähr zehn Minuten kam Erika dann zurück und Florian stand noch immer auf der selben Stelle.
"Ich habe alles geregelt und Du kannst hier bleiben. Sie haben das Zimmer gesperrt." - "Nein. Nein, ich muss nach Hause.".
"Florian? Was ist plötzlich los? Du freust Dich überhaupt nicht und ..." - "Ich muss hier raus!", entschied er im Moment heraus und lief kopflos aus dem Zimmer und aus dem Krankenhaus heraus.

Of only i could turn back times Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt