Falle

125 10 0
                                    

Man merkte nach bereits wenigen Stunden das fehlen von Manu deutlich. Es war einfach nicht dasselbe ohne ihn. Pat war jedoch sehr zuversichtlich, dass Manu es auch alleine weiter schaffen konnte. Zumindest weiter als jeder von ihnen alleine. Er hatte sich noch nicht umgebracht, also war alles halbwegs ok bei ihm. „ Leute wir machen hier rast. Wir können im Fluss nach weiteren Kisten suchen und Fisch fangen. Auch brauchen wir wieder Wasser. Man kann nie wissen, wann wir das nächste mal welches finden.", meinte Pat und lies seinen Rucksack fallen. Er öffnete diesen, um die Wasserflaschen raus zu holen, jedoch fand er etwas ganz anderes. „ Leute wart ihr das?", fragte Pat und blickte dabei sprachlos in den Rucksack. „ Wer war was?", fragte Maudado neugierig. „ Warum liegen in meinem Rucksack Pfeile, Bögen Schwerter und Rüstung? Ich hab das da save nicht rein!", beteuerte Pat. Wer von den dreien war bitte so fleißig und sagt dann nichts? Das Zeug wäre gegen den Zombie super gewesen, dachte Pat. „ Wir nicht und Fazon wohl auch nicht...... Manu! Das hat er in der Nacht gemacht, wo er weg war. Er hatte tatsächlich geplant ab zu hauen und hat nur auf den richtigen Moment gewartet. Aber warum?" Micha Stimme war ins weinerliche gerutscht, Manu war so was wie ihr Anker in dieser Arena gewesen. Quasi die Gewissheit in Sicherheit zu sein und das fehlte jetzt. Und Micha sah man sonst eigentlich nie weinen. „ Zombey es ist alles ok, Manu schafft das auch ohne uns. Er weiß schon, was er tut, hoffe ich zumindest. Wir schaffen das auch ohne ihn!" Pat wollte so wenig Gedanken wie möglich an Manu verschwenden, denn er wusste, dass sie sich nie wieder sehen werden. Manu war zwar gut, jedoch war er alleine und musste auch irgendwann schlafen. Manu würde das nicht lange überleben, dass wusste Pat. Und selbst wenn er es so weit schafft, war nicht sicher, dass Patrick und ko überlebten. Deswegen schenkte er seinem Freund keinen einzigen Gedanken mehr. Es war vorbei, dass mussten alle akzeptieren. Manu du bist so ein Idiot, dachte Palle. Er zog seine Hosenbeine hoch und ging den Fluss entlang, den anderen einfach hinterher.

Es waren einige Tage vergangen, seit Manu sich von seiner Gruppe getrennt hatte. Er dachte noch oft an alle, besonders an den kleinen Dado. Doch er war in besten Händen. Zombey würde sich gut um ihn kümmern. Es war das Richtige, redete sich Manu immer und immer wieder ein. Manu hatte mehr als genug Gründe gehabt, einfach weg zu laufen. Er hatte nämlich das Gefühl, immer mehr durch zu drehen. Normal dachte er nicht mal daran, Selbstmord zu begehen, aber seit er in der Arena war, hatte er mindestens zehn Mal ernsthaft darüber nachgedacht. Noch erschreckender war die Erkenntnis, dass er seinen Freunden beim Sterben zusehen musste, wenn er geblieben wäre. Es würde nur einer überleben und er wollte weder zusehen, wie einer der vier starb, noch wollte er gegen einen von ihnen am ende kämpfen. Hier konnte er in ruhe sterben, ohne sich groß Gedanken darüber zu machen, das er wen sterben sah. Das Manu nur auf sich bedacht war bei dieser Aktion war ihm durchaus bewusst. Aber ehrlich wenn es um Leben und Tod ging, dachte doch keiner mehr an seinen nächsten. Anfangs vielleicht, doch wenn es wirklich brenzlich werden würde machte keiner mehr vor nichts halt. Weder Verrat noch Mord, oder dergleichen. Und Selbstschutz war das, was man hier brauchte. Ein Team bedeutete zwar Sicherheit, konnte aber im nächsten Moment extrem schmerzhaft werden. Alleine war man immer besser dran, dass hatte Manu gelernt. Man konnte seine eigenen Entscheidungen treffen, war von nichts und niemandem abhängig und man brauchte nicht so viel von allem und es bedeutete weniger schmerz. Recht ausgeschlafen machte sich Manu im morgengrauen auf den Weg. Je früher man wach war, desto mehr konnte man machen und desto ungefährlicher war es. Hinter ihm zerbrach auf einmal ein Ast. Ruckartig drehte sich Manu um, konnte aber niemanden ausmachen. Jedoch hörte er in der Ferne eine Stimme, die mit einer anderen Person zu reden schien. Und sie kamen genau auf Manu zu. Manu versteckte sich im Gebüsch und lauschte dem Gespräch. „ Tobi was denkst du, wie viele werden hier lebend raus kommen?" „ Kein Plan, nicht viele jedenfalls. Vielleicht ein größeres Team, oder nur zwei Leute. Ich glaube nicht, dass wir das herausfinden werden, da wir vorher sterben werden. Du glaubst doch wohl selbst nicht, dass wir das schaffen werden? Wir haben keine Waffen und sind zu unerfahren." „ Das glück ist mit den dummen. Wir könnten es schaffen, ohne was zu machen. Aber du hast recht, die Chancen sind sehr gering." Die zwei waren genau vor Manu zu stehen gekommen. „ Lass weiter gehen, ich fühl mich unwohl.", sagte einer der beiden. „ PASS AUF IZZI!", schrie der andere, doch da war es zu spät. Eine Falle schnappte zu und ein Pfeil bohrte sich in den Körper des Jungen. „ Lau-f w-e-g.", kam es schwach von ihm, ehe seinem Körper jegliche Regung entwichen war. Der andere Tat, was ihm gesagt wurde ohne zu zögern. Nur wenige Sekunden später ertönte der Donner. Geschockt sah Manu weg und rannte dann in die entgegengesetzte Richtung, in die der andere Junge gelaufen war. Er wollte keine Konfrontation mit ihm, zumal dieser Tobi dann denken könnte, er hätte etwas mit dem Mord zu tun.

Der Spieler izzi wurde durch eine Falle von Haubna getötet. Es verbleiben fünfundzwanzig Spieler. Wir haben gleich ein viertel der Teilnehmer verloren und das nach nur zehn Tagen. Mal sehen wer der nächste sein wird. Ich glaube ja es wird einer der Solospieler. Das dümmste was man machen kann, ist hier alleine herum zu laufen. Just say. Viel glück den verbleibenden, ihr werdet es brauchen.

Ach echt, ich dachte es wer die schlauste Idee auf dem ganzen Planeten, alleine hier rum zu laufen, dachte Manu. Nach einer Weile, in der er einfach nur gelaufen war, kam ein See oder sogar ein Meer in sicht. Manu versicherte sich, dass keiner in seiner nähe war, ehe er seine Sachen ablegte und sich bis auf die Unterhose aus zog. Er ging bis zum Bauch ins Wasser und lies sich dann einfach nach hinten fallen. Das Wasser umgab ihn sofort, hüllte ihn in eine angenehme Kälte. Die letzten Tage war es viel zu warm geworden. Manu lies die ganze Luft aus seinen Lungen weichen, ehe er wieder auftauchte. Manu wusch sich noch ein wenig, ehe er wieder zu seinen Sachen schwamm. Unbesorgt legte er sich ins Gras und lies sich von der Sonne trocknen. Es wirkte fast wie Urlaub, nicht wie ein brutales Spiel auf Leben und Tod.

Die Tribute von Varo Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt