Teamkill

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Tag 2

Friedlich schlafend lag mein Teammate neben mir auf dem kalten Boden. Er war das komplette Gegenteil von dem, was er am Tag noch gewesen war. Ängstlich unglaublich nervös und ein einziges Nervenbündel. Es war ein Wunder, dass ich es überhaupt geschafft hatte, ihn zu beruhigen. Doch nach langem Zureden hatte er sich endlich beruhigt und war eingeschlafen. Vielleicht lag es auch einfach nur daran, dass er übermüdet war, dass er eingeschlafen war. Aber er war auf jeden Fall ruhiger geworden, was mir auch ganz gelegen kam. Ich konnte endlich mal abschalten. Lächelnd blickte ich zu rüber zu ihm, wünschte mir, dass er das alles hier nicht mehr miterleben muss. Ich wand meinen Blick ab, richtete ihn auf den Ausgang der Höhle. Draußen schneite es immer noch unglaublich stark, weswegen wir hier erstmal noch ne Weile festsitzen würden. Zumal es eh dunkel draußen war. Wir beide wollten einfach nur von hier weg. Keiner von uns wollte kämpfen, sei es mit anderen Leuten oder um unser eigenen Überlebens Willen. Der einzige Ausweg den wir beide sahen, war entweder zu gewinnen, oder zu sterben. Und gewinnen würde verdammt schwer werden. Die realistischste Option war also unser Tod. Ich spielte tatsächlich mit dem Gedanken den Freitod zu wählen, einfach nur, um das alles zu beenden. Doch das konnte ich meinem Teammade nicht antun. Er war so klein und verletzlich. Alleine würde er es keineswegs schaffen. Und ich wollte ihn vor einem langen und schmerzhaften Tod bewahren. Das hatte er einfach nicht verdient. Doch den ich schlaf friedlich ein und wach einfach nicht mehr auf Tod konnte ich ihm auch nicht geben. Oder vielleicht doch? Angenommen ich würde ihm während er schläft einfach ein Messer in die Brust stechen. Er würde gar nichts spüren und würde einfach nicht mehr aufwachen. Aber konnte ich das wirklich tun? Ich würde ihm zwar einiges an leid ersparen, aber wollte er das wirklich? Und war ich überhaupt dazu bereit, einen Menschen, einen Freund um zu bringen? Ich grübelte noch eine ganze Weile darüber nach, starrte einfach nur in die Dunkelheit. Etwas anderes konnte ich gerade eh nicht machen.

Nach einigen Stunden hatte ich einen Entschluss gefasst. Ich wollte ihn von seinem Leid erlösen. Er würde es nicht spüren, würde einfach friedlich weiter schlafen und nicht mehr aufwachen. So wie er es sich gewünscht hatte. Er hatte mir mehrmals gesagt, dass er Angst hatte, einen schmerzhaften und qualvollen Tod zu sterben. Und das wollte ich ihm um jeden Preis ersparen. Ein kurzer und schmerzfreier Tod, ohne das er etwas davon mitbekam. So leise wie möglich stand ich auf und ging zu unseren Rucksäcken nach drüben und löste das Schwert von der Seite ab. Ich beugte mich über ihn, das Schwert schwebte nur wenige Zentimeter über seiner Brust. Meine zweite Hand griff nach seiner, drückte sie leicht. „ Es tut mir leid.", hauchte ich in die Dunkelheit und senkte mein Schwert ein kleines Stück nach unten. Die Spitze berührte jetzt ganz knapp sein Shirt. „ Aber du wirst an einem besseren Ort sein, dass verspreche ich dir." Und mit diesen Worten durchbohrte das Schwert die Brust meines Teampartners. Ich war erschrocken, wie leicht das Schwert durch seine Brust ging. Als ob es Butter war. Sein Körper zuckte ein mal kurz zusammen, dann war es auch schon vorbei.
Der Spieler Beni wurde von Haubna getötet, es befinden sich noch zweiundzwanzig Teilnehmer im Spiel. Tut mir leid, dass einige von ihnen durch diese Ansage aus dem Schlaf gerissen wurden. Daran werden sie sich gewöhnen müssen. Es wird nämlich nicht die letzte sein. Oder aber sie bringen Nachts einfach keine Leute um. Dann könnten alle beruhigt durchschlafen. Das bleibt jedoch ihnen überlassen. Fröhliches morden wünsch ich noch. Eine schöne Restnacht an alle verbleibenden.

Ich zog das Schwert aus seiner Brust und wusch es dann mit Wasser ab, um es an meinem Gürtel zu befestigen. Ich schulterte meinen Rucksack und blickte noch ein letztes Mal nach hinten, ehe ich nach draußen in die Dunkelheit lief. Du bist jetzt an einem besseren Ort. Das hier ist kein Ort für einen so netten Menschen wie dich.


„ Wie sehen die Spielstände bis jetzt aus?" „ Zehn Tote nach nur zwei Tagen. Bis jetzt verhält sich keine der Spieler so, als ob man ihn vorzeitig durch einen Unfall töten müsse." „ Gut. Hat dieses Mal alles geklappt?" „ Bei einem der Spieler hat es nicht funktioniert. Diesen haben wir jedoch schon aus dem Verkehr gezogen. Es besteht keine Gefahr, dass dieser Fehler noch mal auftritt." „ Gut das will ich auch für Sie hoffen. Sonst spielen wir die Spiele mal mit Mitarbeitern und nicht mit der Zivilbevölkerung. Haben sie mich verstanden." „ Sehr wohl." „ Gut dann sorgen sie dafür, dass alles weiterhin funktioniert. Sonst mach ich sie dafür verantwortlich." „ Ist angekommen. Wollen sie sich einen Überblick über die verbleibenden verschaffen Boss?" „ Bis morgen will ich eine Liste auf meinem Schreibtisch haben."

Zusammenfassung der verbleibenden Spieler. Wir bitten um ihre Zustimmung oder Ablehnung.

Vier psychisch labile Teilnehmer, könnten im Lauf der Spiele zu Problemen führen. Abwarten oder handeln? Abwarten

Zwei der Spieler sind verrückt geworden, stellen jedoch keine Gefahr für den weiteren Spielverlauf da.

Sechs Spieler die sich verkriechen und einfach nur Angst haben zu sterben. Zögern das Spiel nur hinaus, tragen jedoch viel zum Gesamtergebnis bei. Beschleunigen oder warten. Machen sie, was sie für richtig halten, nur beeinflussen sie nicht die Spieler.

Die restlichen Spieler sind zu einem Kampf bereit, oder zumindest bereit sich zu verteidigen, jedoch ist die Arena noch zu groß, als das es zu Kämpfen kommen würde. Soll die Arena verkleinert werden, oder sollen wir ihnen etwas geben, was sie zum kämpfen motiviert?

Tun sie alles dafür, dass die Zahl der Spieler sich möglichst schnell minimiert. Wir wollen irgendwann auch noch fertig werden. Machen sie die Arena zur persönlichen Hölle aller Spieler, wir wollen schließen auch unseren Spaß dabei. Ihnen steht jedes Mittel offen, toben sie sich aus. Nur achten sie darauf, dass alles so fortgesetzt werden kann, wie bisher.

„ Geben sie das bitte zurück an die Zentrale und liefern sie mir endlich Ergebnisse."

Ja hier habt ihr ein neues Kapitel. Es wird voraussichtlich das letzte oder vorletzte für dieses Jahr sein. Ich hab ab jetzt ziemlich viel stress in der Schule und ich komm da kaum zum Schreiben. Und ich habe mir vorgenommen, erstmal nur noch an meinem kleinen geheim Projekt zu arbeiten, sofern ich Zeit hab. Danach geht es aber mit der Geschichte weiter. Ich hoffe ihr versteht das. Würde mich freuen, wenn ihr nach der Pause trotzdem noch am Start seid. Bis dann, bye bye.

Die Tribute von Varo Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt