Die Tribute von Varo

Unerwartet

Gemeinsam mit meinem Teampartner machte wir in einer kleinen Höhle rast. Draußen zog der Wind unangenehm um den Berg. Kurz um, es war extrem kalt. Zum Glück hatten wir ein Tier auf dem Weg erlegt, welches ein richtig schönes dickes Fell hatte. Das musste uns jetzt beide irgendwie wärmen. Doch mein Teampartner schaffte es, ein kleines Feuer zu entzünden, damit wir es schön warm hatten. Und im Nachhinein hasste ich ihn so sehr für dieses eine kleine Feuer, was er gemacht hatte. Den kaum zehn Minuten später hörte ich in unserer Höhle Schritte. Das Feuer hatte uns verraten. So leise wie möglich standen wir beide auf und gingen den Gang entlang. Wenn das jetzt eine Sackgasse ist, dann bring ich mich selbst um. Lautes Lachen hallte an den Wänden entlang. „ Kommt raus, ihr könnt euch nicht ewig verstecken." Ich erkannte die Stimme nicht. Wie auch, wenn ich mit anderen Distrikten nichts zu tun hatte. Aus der Panik heraus drehte ich mich um und rannte um mein Leben. Die Höhle ging immer weiter doch plötzlich war Schluss. Ich hoffte einfach, dass wer auch immer das war dumm war und falsch abgebogen ist. Doch es kam ein Licht auf uns zu und ich erkannte zwei Personen. Ich drückte mich aus Reflex ganz nah an die Wand, was im Endeffekt nichts brachte. Mein Teampartner griff nach meiner Hand, zitterte ängstlich. Er war gerade mal zwölf. Ein Wunder, dass er überhaupt noch lebte. „ Warum wollt ihr uns töten, es gibt keinen Grund.", stieß ich hervor. „ Hier kommt nur ein Team raus, falls du es immer noch net gecheckt hast. Und ich würde gerne noch ein wenig leben. Und du stehst mir dabei im Weg." Die beiden traten immer weiter auf uns zu, ihre Schwerter glitzerten im Licht der Fackel. Still und heimlich zog ich ein Messer aus meiner Hose und lies es teils in meinem Ärmel verschwinden. Der eine schnürte mir die Kehle zu, während der andere meinen Teampartner bedrohte. Ich konnte mich aus dem Griff nicht lösen, dafür war er zu stark. „ Wie möchtest du gerne sterben?", fragte er dreckig grinsend und lockerte kurz den Griff um meine Kehle. Diesen Moment nutzte ich aus und rammte ihm mein Messer in die Brust. Ich meinte einen Knochen getroffen zu haben, da es echt schwer durchging. Sein Körper sackte leblos in sich zusammen, ein ausdrucksloser Blick zierte sein Gesicht. Neben mir japste der kleine nach Luft. „ Wie kannst du es wagen?", schrie der andere und kam auf mich zu. Ich schnappte mir das Schwert des leblosen und blockte gerade rechtzeitig seinen Schlag ab. Die gesamte Aufmerksamkeit, die nun mir zu Teil war nutzte mein Partner, um weg zu laufen. Wir hatte besprochen, dass wenn es zu so einer Situation kommt, er weglaufen soll und sich auf gar keinen Fall umdrehen soll. Ich blockte einen weiteren Schlag, der mich fast an der linken Schulter getroffen hätte. Ich schlug nun auch zu und streifte seine Schulter. Ich schlug nach der anderen Schulter und erwischte ihn volle Kanne. Jedoch nahm er sein Schwert einfach in die andere Hand und kämpfte weiter. Ein weiterer Konter meinerseits, ein Schlag am Oberschenkel traf mich. Den nächste Schlag auf Bauchhöhe konnte ich abblocken, doch der Folgeschlag auf die Brust traf. Es dauerte kaum zwei Sekunden, ehe alles um mich herum schwarz wurde und ich jeglichen halt verlor.

Ich rannte so schnell mich meine kleinen Beine trugen zum Ausgang der Höhle. Ich hörte noch leise das klirren der Schwerter, ehe ich den Ausgang erreicht hatte. Dort lehnte ich mich an einen Baum und verschnaufte erstmal. Der Donner war wieder zu hören, lauter den je und leider auch zwei mal. Ich hörte der Ansage wer gestorben war nicht zu, sondern lief wieder weiter. Egal wer gewonnen hatte, ich würde mich von nun an alleine durchschlagen. Der Spieler DoctorBenx wurde durch einen Stich in die Brust von CastCrafter getötet.
Der Spieler CastCrafter erlag ebenfalls einem Stich in die Brust durch LetsPhill. Es sind noch zehn Tribute bis es weitere Anweisungen gibt. Frohes kämpfen und überleben. Ab vierundzwanzig verbleibenden Tributen führen wir ein paar Neuheiten ein. Nichts gravierendes, dafür aber sehr tödlich. Freut euch darauf.

Ich rannte weiter und weiter und doch hatte ich das Gefühl kein Stück voran zu kommen. Das wurde mir bestätigt, als ich den Schrei eines Spielers hinter mir hörte. „ Spark bleib doch stehen, du entkommst mir nicht!", sein Lachen jagte mir eine Gänsehaut über den ganzen Körper, während sie Erkenntnis, dass CastCrafter tot war mich ebenso erschaudern lies. Ich blieb stehen drehte mich um. Es hatte keinen Sinn, er war eh schneller als ich. Vielleicht würde er ja Gnade walten lassen, wenn ich lang genug darum bettelte. „ Du hast endlich eingesehen, dass es dir nichts bringt zu laufen. Vielleicht töte ich dich dafür etwas schneller." Glaubt der wirklich, ich lass mich kampflos umbringen? Lächerlich. Ich zog meinen Bogen und einen Pfeil und spannte. „ Wow halt mal. So war das nicht gedacht." „ Das leben ist halt kein Wunschkonzert und jetzt lass mich laufen." „ Du schießt doch eh nicht, dafür bist du zu schwach." Was denkt der sich eigentlich. Nur weil ich jung war, heißt das noch lange nicht, dass ich zu Mord nicht fähig bin. Er kam mir mit seinem Schwert bedrohlich nah und aus Angst schoss ich nach ihm. Der Pfeil schoss durch die Luft, traf zwischen seien Augen. Erschrocken hielt ich die Luft an, sah zu, wie Blut aus der Wunde quoll und er letztendlich zu Boden viel. Ich schluckte die Angst herunter und lief sofort weiter. Ich konnte mir das nicht länger mit ansehen, es war ekelhaft. Um mein Gewissen zu beruhigen, redete ich mir ein, dass es Selbstschutz war und er mich umbringen wollte und nicht ich. Ich war halt nur schneller als er. Die Ansage erklang im Hintergrund, doch ich hörte wieder nicht hin. Ich war vielleicht jetzt dem Tod entkommen, jedoch werde ich es kaum hier lebendig raus schaffen. Dazu war ich zu schwach. Mein Leben könnte ich mir genauso gut selbst nehmen, es würde keinen Unterschied machen. Aber ich wollte die letzten Tage oder Wochen die mir noch blieben nutzen, mehr wollte ich nicht.