Unverzeihlich

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Die Fassungslosigkeit über Stegis Tod war fast spürbar, als Tim zurück in die Overworld kam. Sofort wurde er von Veni in den Arm genommen, eine Umarmung von Bastian folgte zögerlich. „ Es tut mir so leid für dich Tim. Ich weiß wie schwer das für dich sein muss. Aber denk einfach an all die guten Zeiten, die ihr zusammen hattet. Er wird für immer bei dir sein und zwar hier drin.", meinte Veni und deutete auf Tims Herz. Er hatte ja recht. „ Wie kam es überhaupt dazu?", fragte Veni vorsichtig nach. „ Du kennst Stegi gut genug um zu wissen, wie tollpatschig er ist. Er hat ein paar Zombie-Pigman angegriffen und wurde dann von einem Ghast beschlossen. Das schlimmste ist, dass er in meinen Armen gestorben ist. Ich bin mir nicht mal sicher, ob er mein ich liebe dich überhaupt gehört hat." Tim hatte wieder begonnen, Tränen zu vergießen und diesmal waren es noch mehr. „ Alles wird gut. Tief in seinem inneren wusste Stegi, dass du ihn liebst. Er hat es so oft angedeutet." Verzweifelt lies sich Tim in Venis Arme sinken und von ihm trösten. Bald darauf kamen auch Manu und Peter in der Mitte an. Von Zomdado, Fazon und Pat keine Spur. „ Was denkt ihr erwartet uns jetzt?", fragte Claus in die Runde. „ Auf jeden Fall nicht, dass wir alle nach Hause gehen und so tun, als sei nichts gewesen. Ich für meinen Teil fühle mich einfach nur schmutzig. Ich hab Leute sterben sehen und mindestens einer von uns hat getötet." Dabei wich sein Blick kurz zu Manu, ehe er weiter sprach. „ Es wird noch irgendwas kommen, was schätzungsweise die hälfte von uns killt, aber ich glaube ein paar von uns kommen nach Hause.", merkte Tobi an. „ Ich glaub ja, dass es nur einer hier raus schaffen wird.", offenbarte Bastian seine Gedanken. Eine weile breitete sich stille über der Gruppe aus, in der alle das geschehene verarbeiteten konnten. Haubna gesellte sich zwischenzeitlich zu der wartenden Gruppe. Nach gut zwanzig Minuten trafen dann auch mal Palle, Zombey, Maudado und Fazon ein. Manu ging sofort auf Palle zu und wollte ihn in seine Arme schließen. Dieser setzte Maudado ab, dessen Fuß verletzt zu sein schien, doch er beachtete Manu kein Stück. „ Hey Pat.", machte Manu vorsichtig auf sich aufmerksam. „ Was willst du noch?", keifte ihn Palle an. Manu wurde sofort ein gutes Stück kleiner und wich ein paar Schritte zurück. „ Es tut mir leid!", flüsterte Manu so leise, dass Pat sich bemühen musste, um ihn überhaupt zu verstehen. „ Was tut dir leid? Das du uns zurück gelassen hast, dass wir fast gestorben wären, dass Maudado verletzt ist, oder dass wir alle bis an unser Lebensende verstört sind. Du bist echt das letzte Manu. Ich hab wirklich gedacht dir liegt was daran, dass wir hier lebendig raus kommen. Hab ich mich wirklich so sehr in dir getäuscht?" Manu hätte sich ab liebsten selbst für die Aktion getreten, doch es war die einzige Möglichkeit für ihn gewesen. „ Hör mir bitte bis zu Ende zu, danach kannst du gerne über mich urteilen, ok?!" Manu wartete ein nicken des älteren ab, ehe er weiter sprach. „ Ich wollte eigentlich auch nicht gehen, aber ich hatte das Gefühl hier drin verrückt zu werden. Ich hab so unglaublich oft über Selbstmord nachgedacht, dass es wirklich nicht mehr normal war. Ich hab echt versucht da zu bleiben, aber ich wollte nicht, dass ihr vielleicht seht, wie ich sterbe. Gleiches galt auch dafür, falls einer von euch stirbt. Ich hab euch die Ausrüstung da gelassen, damit ihr euch im Notfall verteidigen könnt. Außerdem hab ich bei meinem Alleingang meinen Bruder Peter getroffen. Er sollte eigentlich nicht hier sein. Bitte Palle es tut mir leid, ich wollte euch nicht in Gefahr bringen." „ Spar dir deine Entschuldigung Manu, zwischen uns ist es aus. Es ist unverzeihlich, was du getan hast. Du hättest mit uns reden können und wir hätten gemeinsam eine Lösung gefunden. Aber der Zug ist abgerauscht. Such dir neue Freunde." „ Bitte das kannst du mir nicht antun.", flehte Manu ihn an. „ Ich tue dir nur das an, was du mir angetan hast. Vielleicht merkst du ja dann, wie schlimm es für uns war."
So wenn die Streitigkeiten dann mal geklärt sind kommen wir zum wichtigen Part. Schön das ihr es in Etappe zwei geschafft habt, darauf könnt ihr stolz sein. Es gibt noch eine letzte Hürde, bevor ihr nach Hause könnt. In zehn Minuten wird in der Mitte ein neues Portal erscheinen, welches euch nach Hause bringt. Was der Haken an der Sache ist? Nun ja, es dürfen nicht mehr als acht Spieler dieses Portal passieren. Es gibt nun zwei Möglichkeiten. Entweder ihr kämpft miteinander, bis nur noch acht von euch übrig sind. Ob alle gegen alle oder eins vs. eins ist euch überlassen. Zwei gegen zwei ist auch erlaubt. Da lasse ich euch freie Wahl. Oder aber ihr diskutiert aus, wer durch das Portal darf. Und glaubt mir, dass wird fast unmöglich. Jeder von euch hätte es verdient nach Hause zu kommen, wer soll nun also da bleiben und sterben? Vergesst nicht, sobald das Portal aktiv ist, kann jeder hindurch. Die die übrig bleiben können sich hier entweder umbringen oder aber ihr baut euch in der Kuppel ein kleines Haus. Vergesst bloß nicht, dass es Monster gibt. Diese werden von nun an immer stärker und werden das Drama hier bald beenden. Sterben werden die verbleibenden sieben sowieso. Ich bin wirklich gespannt, wer sich durchsetzt und wer nicht. Ich wünsche euch allen viel Glück und mögen die besten von euch nach Hause kommen. Dort werdet ihr medizinische Versorgung bekommen, sofern dies von Nöten ist und dann werdet ihr zurück in eueren Distrikt gebracht, wo euch eine Überraschung erwartet. Für die Familien derer, die hier bleiben wird es eine Entschädigung geben. Wie hoch der Betrag ist, variiert je nach Familie. Ich würde gerne noch mein Bedauern für alle gefallenen ausdrücken. Auch wenn ihr das wahrscheinlich nicht glauben werdet. Alle werden in ihren Distrikten auf Wunsch der Familien beerdigt. Eine letzte Bedingung gibt es noch, bevor der Timer startet. Das Portal geht nach zwanzig Minuten automatisch aus. Wenn dann keine acht Personen durchgegangen sind, habt ihr Pech. Ich bin echt gespannt, wie ihr euch entscheidet. Eure zehn Minuten laufen ab jetzt!

Die Tribute von Varo Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt