Ach ein guter Tipp, es wird bald Nacht. Die meisten Mobs sind nachtaktiv.
Damit klang die Ansage ab. Ein Blick zu Stegi reichte, um mein Herz in tausend Teile zerspringen zu lassen. Mit zwei schnellen Schritten war ich bei ihm und nahm ihn in den Arm. „ Ich pass auf dich auf kleiner. Mit so ein paar Monstern werden wir schon fertig." Der kleine nickte, doch ich merkte, dass er mir kein Wort glaubte. Zumindest waren es keine Teilnehmer, die sie uns auf den Hals hetzten. Das wäre das Letzte, was wir gebrauchen konnten. Da ich keine Lust hatte, noch ewig hier rum zu stehen und den kleinen zu trösten und endlich einen Unterschlupf finden wollte, hob ich ihn kurzerhand Huckepack hoch. Meinen Rucksack hängte ich über meine Schulter und stapfte los. „ Tim wir können nicht all unsere Probleme in der Arena dadurch lösen, dass du mich einfach mitschleifst." „ Stegi wir können hier noch eine Stunde stehen und Angst haben, oder uns nen Unterschlupf suchen und all den Monstern entgehen. Und ich glaub zweites wäre dir wesentlich lieber." Resigniert seufzte Stegi auf und drückte sich näher an mich. Bald fand ich dann auch eine Höhle. Ich wollte noch etwas Feuerholz sammeln, während Stegi versuchen würde, ein Feuer zu machen. Ich hatte bereits ein paar am Boden liegende Äste gesammelt, als Stegi ängstlich aufschrie.Sofort lies ich alles fallen und rannte zu ihm zurück. Als ich in die Höhle trat, sah ich auch den Grund für den Schrei. Vor ihm stand ein Skelett. Da das Teil nur Stegi zu fixieren schien, zog ich mein Schwert und schlug nach dem Vieh. Zwei Schläge reichten aus und das Teil zerfiel zu Knochen. „ Halb so wild, es ist weg.", hauchte ich und sammelte die Knochen auf. Als ich mich zu Stegi drehte lag dieser schwer atmend am Boden, das Gesicht schmerzverzerrt. Erst da sah ich, dass in seinem Bein ein Pfeil steckte. Innerlich begann ich zu fluchen. Natürlich musste das uns passieren. Sanft drückte ich Stegi auf den staubigen Boden und deutete ihm, liegen zu bleiben. Ich blickte Stegi durchgehend in die Augen, während ich nach dem Pfeil tastete. Doch nicht wie so oft bekam ich dadurch sein Vertrauen. Sein ganzer Körper begann nur noch mehr zu zittern und er Wand den Blick ab, als ich den Pfeil ergriff. Ich seufzte kurz auf und atmete einmal kurz durch, ehe ich den Pfeil mit einem Ruck herauszog. Stegis Kehle verließ ein spitzer Schrei, ehe seine Stimme langsam weinerlich wurde. Da ich mir nicht anders zu helfen wusste, drückte ich ihm einen kurzen Kuss auf die Wange, ehe ich mich wieder um seine Wunde kümmerte. Es sah nicht all zu schlimm aus, daher hoffte ich, dass es schnell verheilen würde.
Trotzdem würde es definitiv nicht einfach werden. Notdürftig verbarrikadierte ich den Eingang, um die Monster draußen zu halten, welche ich schon zahlreich hörte. Stegi lag mittlerweile zusammengerollt auf dem Boden und schlief sehr unruhig. Wie sehr ich immer hoffte, er würde einmal ruhig durchschlafen. Sachte, um ihn nicht zu wecken, zog ich ihn in meine Arme. Sein schlaf wurde mit der Zeit deutlich ruhiger und ich war froh drum. Wenigstens einer von uns konnte halbwegs gut schlafen. Ich lehnt mich an die Wand hinter mir, erlaubte mir für einen kurzen Moment die Augen zu schließen. Die Geräusche von draußen ließen mich jedoch nicht zu ruhe kommen. Ein Donnern ertönte ganz leise, was mich zusammenzucken lies. Ich hoffte, dass Stegi davon nicht aufwachte. Doch die Ansage war wieder so laut, dass Stegi davon aufwachte.
Der Spieler Beni ist an Fallschaden gestorben. Kleiner Tipp am Rande. Passt auf wo ihr hintretet, sonst kann es passieren, dass ihr in ein Loch stürzt, dass ihr selbst gegraben habt. Wer Items oder einen Kampf will, der kann am Spawn vorbeischauen. Ach und noch ein kleiner Tipp an die Spieler Venicarft und BastiGHG. Ihr seid extrem nah an der Border. Wenn ihr nicht sterben wollt, solltet ihr euch langsam mal bewegen. Aber wenn ihr gefährlich leben wollt, bleibt wo ihr seid. Das wird der letzte Tipp bezüglich der Border sein. Ich entschuldige mich bei allen, die ich geweckt habe. Träumt was Schönes.
„ Alles ok kleiner, es ist nichts passiert. Schlaf weiter, ich pass auf." „ Bist du nicht auch müde?", fragte Stegi, ein gähnen unterdrückend. „ Schon, aber du bist verletzt und nicht in der Verfassung wache zu halten.", flüsterte ich ihm zu und strich ihm einmal über den Schopf. „ Tim ich kann die Wache auch übernehmen. Es ist bestimmt schon wieder die dreiviertel Nacht um. Du musst auch irgendwann schlafen. Wenn was passiert und du nicht fitt bist, sind wir beide tot. Ich kann kaum laufen Tim, du ruhst dich jetzt aus!" Manchmal hasste ich Stegi für seine sturköpfigkeit. „ Stegi ich diskutiere nicht mit dir. Du schläfst nur wenige Stunden und pennst am Tag halb ein. Das ist genauso tödlich. Also schlaf noch ein wenig und ich weck dich in einer Stunde, ok?" Stegi blickte mich so an, als ob er mich gleich umbringen wollte. „ Ok dann schlafen wir jetzt beide.", schlug ich vor. „ Dein ernst, dann kannst du uns auch gleich umbringen." „ Solospieler müssen auch mit der Angst leben. Also legen wir uns jetzt hin und schlafen."
Tatsächlich hörte Stegi mal auf mich. Und so kam es, dass wir beide innerhalb von zehn Minuten aneinandergekuschelt eingeschlafen waren. Es war jetzt wirklich nicht so smart, aber wen interessierte das schon. Wir würden morgen beide halbwegs ausgeschlafen sein und das würde uns ungemein helfen. Wir hatten nämlich einen langen Marsch vor uns. Zumindest glaubte ich das. Wie weit wir wirklich mussten, konnte ich nicht sagen. Zumindest wollte ich Wasser finden und weiter weg von dieser Border. Eventuell finden wir auch Bastian und Rafi, mit denen ich mich eigentlich verbünden wollte. Doch beim Start hatte ich sie nicht gefunden, weil es viel zu hektisch zuging und ich eh erstmal Stegi finden musste. Es beunruhigte mich, dass die beide so mit ihrem Leben spielten. Aber das mussten sie selbst wissen. Ich war nur für Stegi und mich verantwortlich.
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Die Tribute von Varo
Hayran KurguTeil eins: Vierundzwanzig Tribute, zwölf Distrikte, ein Sieger und Haufenweise Youtuber, die um den Sieg auf Leben und Tod kämpfen. Einer dieser Youtuber ist Manuel aka Germanletsplay. Er ist neunzehn und kommt aus Distrikt zwölf. Ebenfalls aus s...