Besserung

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Als Veni langsam wieder wach wurde, lag er viel bequemer. Um ihn herum war es dunkel, nur eine kleine Lichtquelle in der Mitte beleuchtete den Raum. Er lag auf einer Art Schlafsack, die aber viel bequemer war. Langsam richtete er sich auf und sah sich um. Die Lichtquelle in der Mitte war ein kleines Lagerfeuer, an dem gekocht wurde und um das auch viele saßen und sich ganz leise unterhielten. Neben sich konnte er Tim und Stegi ausmachen, welche beide schliefen. Endlich mal was halbwegs positives. Einer vom Lagerfeuer erhob sich und kam auf ihn zu und setzte sich schließlich neben ihm. Mit einem sanften Lächeln hielt Basti ihm eine Wasserflasche hin, die er dankend annahm und ein paar Schlücke trank. „ Wie spät ist es?", fragte er gähnend. So etwas wie Zeitgefühl hatte er gar nicht. Es konnte früher Abend sein, mitten in der Nacht, oder schon der nächste morgen. Er könnte es nicht sagen. „ Die Sonne ist gerade erst unter gegangen. Wie geht's dir?" Wie sollte es ihm gehen? Sie waren immer noch in der Arena, er selbst erschöpft und Stegi hatte nen Nervenzusammenbruch. Aber ansonsten war so weit alles gut. So bissig wollte er aber nicht antworten. Basti konnte nichts dafür und er meinte es nur gut mit ihm. „ Könnte schlimmer sein.", murmelte er stattdessen, um der Frage etwas auszuweichen. Basti zog ihn in seine Arme, woraufhin er sich gegen ihn sinken ließ und die Augen wieder schlossen. Die letzten Tage waren einfach unglaublich anstrengend gewesen, gerade auch psychisch. Schließlich hatte er unfreiwillige Menschen töten müssen und das belastete ihn irgendwo auch, selbst wenn er es nicht zeigte. „ Magst du was essen? Wir haben noch Suppe und Brot." Dankend nickte er und streckte sich richtig. Seine Schultern knackten deutlich hörbar. Die Nächte auf dem Boden spürte er noch deutlich. Basti hatte sich erhoben und brachte ihm eine Schale mit Suppe und ein Stück Brot. Besser als nichts. Er riss ein Stück von dem Brot ab, tunkte es in die Suppe und biss zaghaft davon ab. Er hatte schon besseres gegessen, aber was erwartete er? Lieber das als gar nichts. Da sollte er sich nicht beschweren. „ Gab es nochmal Probleme mit Stegi?", fragte er leise und biss wieder von dem Brot ab. Hoffentlich waren die beiden einfach eingeschlafen. „ Bei Stegi nicht. Der war fast zeitgleich mit dir weg und schläft seitdem. Um Tim mach ich mir aber Gedanken. Der hatte angefangen zu weinen, wo er geschlafen hat. Ich glaub der steht auch kurz vor nem Nervenzusammenbruch." Mitleidig sah er zu Tim rüber. Jetzt lag er vollkommen friedlich schlafend da, Stegi halb auf ihm in seinen Armen. Veni konnte gut nachvollziehen, wie es ihm im Moment ging. Hoffentlich endete es nicht so, wie bei Stegi. Noch hatten sie es in der Hand Tim zu schonen und ihn davor zu bewahren. Und das sollten sie nach Möglichkeit auch. Sie brauchten jeden von ihnen um hier zu überleben, weitere Ausfälle konnten sie sich nicht leisten. Zwar war bis jetzt nicht wirklich was passiert, aber es war nur noch eine Frage der Zeit, bis ihnen irgendwas aufgehetzt wurde. Wenn er allein schon an das Feuer dachte, was sich aus dem nichts heraus ausgebreitet hatte oder diese Monster in der Kuppel. Fakt war, sie hatten was gegen sie in der Hand und wer auch immer war sicher noch nicht am Ende seiner Möglichkeiten. Was genau das war, wollte glaub keiner von ihnen zu spüren bekommen. Dementsprechend beunruhigt und auch mit mulmigem Gefühl im Bauch brachte er etwas von der Suppe runter, bevor er sie an Basti zurück reichte. Auch wenn er länger nichts mehr gegessen hatte, bekam er nichts mehr runter. Das mit Stegi hatte ihn zu sehr aufgewühlt. „ Schon gut, zwingen kann ich dich nicht. Ruh dich vielleicht einfach noch ein wenig aus. Ich schlaf drüben bei den anderen. Mit Stegi sollten wir nichts riskieren. Du bleibst bitte hier. Er braucht Menschen, denen er vertraut und die er kennt." Sonderlich viel Ruhe würde er nicht finden, dennoch versuchte er noch mal einzuschlafen, was ihm auch gelang.

Als er noch mal aufwachte, schien leicht die Sonne herein. Was ihm sofort auffiel war, dass Tim wach war. Stegi schien aber noch zu schlafen. Neben ihm lag noch eine jüngere Gestalt schlafend. Und am Ende des Raumes saß jemand und hielt scheinbar wache. Er nickte diesem als stummes guten Morgen zu und wand sich dann zu Tim. Er sah besser aus als gestern noch und er konnte matt lächeln. Als er sich jedoch nur ein Stück aufrichtete, bewegte sich auch Stegi auf seiner Brust und hob schließlich verschlafen den Kopf. Er rieb sich über die Augen und sah dann zu Veni und flüsterte ein leises:„ Morgen." Überrascht sah er den blonden an. Veni hatte das definitiv nicht erwartet. Gestern noch total weinerlich und der Nervenzusammenbruch und jetzt lächelte er sogar leicht und wirkte normal. Kurzerhand ging er zu den beiden rüber und setzte sich neben Tim. „ Morgen ihr zwei. Bei dir alles ok?", fragte er leise nach. Seine Lippen formten ein stummes ja und er fuhr Stegi durch die Haare, der es sich wieder auf ihm bequem gemacht hatte. „ Kannst du mir was zu trinken bringen?", bat Tim flüsternd und richtete sich vollständig auf, weshalb sich auch Stegi aufrichtete. „ Mir bitte auch.", bat Stegi. Es war gut, dass sie wieder ok waren. Halbwegs zumindest. Ihre Sachen standen noch an der Wand. Aus dem erst besten ihrer Rucksäcke holte er eine Flasche Wasser und gab sie dann Tim, welcher davon trank und sie dann an Stegi weiterreichte. Ein paar Minuten blieb es noch so ruhig, doch dann kam ein Teil von drüben rüber, wodurch nun auch der kleinste im Raum wach wurde. Basti trat nur zögernd an sie heran, doch Stegi wank ihn von sich aus zu ihnen. Er drückte Basti einen kurzen Kuss auf die Lippen. „ Wir hatten gerade drüben schon ne kleine Lage Besprechung. Ein paar wollen als Gruppe jagen gehen und ich wollte Wasser holen, da sich die Vorräte gen Ende neigen. Kommt einer mit, wir sollen nach Möglichkeit nicht alleine gehen.", gab Basti fragend in die Gruppe. „ Wenn Stegi nen Moment bei dir bleibt Veni, komm ich gern mit. Ich brauch mal frische Luft und nen klaren Kopf.", erwiderte Tim und erhob sich. „ Passt schon. Mir geht es besser.", gab Stegi noch ziemlich verschlafen von sich.

„ Dann lassen wir mal den Spaß beginnen."

Gerne noch mal der Aufruf, da sich die Geschichte dem Ende zuneigt. Wer will darf noch ein Kapitel schreiben.

Die Tribute von Varo Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt