Trost

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Tag 1

Palle war schon halb selbst eingeschlafen, als sich endlich die Person auf seinem Schoß bewegte. Manus Augen flatterten und schließlich schaffe er es, sie zu öffnen. „ Hey großer auch mal wach? Ich hatte ganz schön Angst um dich.", hauchte Palle ziemlich locker. Verwirrt blickte Manu ihn an. Er wusste nicht, was passiert war, geschweige den wo er war. Sein Körper fühlte sich leer und erschöpft an, obgleich er nichts anstrengendes getan hatte. Er wollte sich aufrappeln, doch eine Hand drückte ihn sanft aber bestimmt zurück. Ein leichter Schwindel hatte sich in Manu ausgebreitet, hätte ihn so oder so am aufstehen gehindert. „ Mach mal langsam, du bist gerade erst aufgewacht, nachdem du mehrere Stunden ohnmächtig warst. Hast du den Tag einigermaßen verarbeitet?", hauchte Palle, strich ein mal über Manus Wange. „ Weiß nicht, ich fühl mich einfach nur leer.", gab der braunhaarige zurück. Palle lächelte ihn aufmunternd an, strich Manu ein paar Harre aus der Stirn. Er schwieg, ging bald dazu über durch Manus hatte zu streichen. „ Palle ich fühl mich komisch und mir ist auch leicht schwindelig. Krieg ich was zu trinken?", fragte Manu erschöpft. „ Wir haben nichts. Wenn es hell wird machen wir uns auf die Suche nach einem See. Bis dahin musst du leider durchhalten. Versuch ein bisschen zu schlafen, es dauerte noch ne Weile, bis es draußen hell wird." Anstatt das Manu antwortete, hallte Maudados verheulte kratzige Stimme durch die Höhle. „ Du legst dich auch mal hin. Du bist schon seit Stunden wach." „ Du doch dann auch. Geht es dir besser?", fragte Palle mitleidig. „ Natürlich geht es mir nicht besser. In mir drin klafft eine riesige offene Wunde und sobald ich die Augen schließe, sehe ich Zombey vor mir. Sowohl lebendig als auch Tod.", erwiderte Maudado, fing wieder an zu schluchzen. Manu wand sich aus Palles Berührungen, krabbelte auf Händen und Füßen zu Maudado, den Schwindel ignorierend. Er musste kurz seine Augen schließen, der Schwindel hatte überhand genommen. Manu zog den blonden in seine Arme, strich ihm über den Arm. „ Ich kann glaube ich besser nachvollziehen wie es dir ich Moment geht, als jeder andere hier. Es geht trotzdem weiter, ob du das willst oder nicht. Sieh es positiv, er muss das alles hier jetzt nicht mehr ertragen. Und in deinem Herzen wird er auf ewig weiterleben. Zombey ist und bleibt ein Teil von dir, egal wo er gerade ist. Bewahre ihn in deinem Herzen mit allen guten und schlechten Eigenschaften. Jede einzelne Geste, jedes gemeinsam erlebte Erlebnis. Ich werde dafür sorgen, dass du hier lebend rauskommst und wenn es das letzte sein wird, was ich tuen werde." „ Ach Manu, du weißt genau was du sagen musst, um mich auf zu heitern. Möchtest du über Peter reden? Sonst hilft es dir immer, über so Sachen zu reden." „ Ich fühl mich einfach nur leer. Es ist, als ob er ein Stück meiner Seele mit sich genommen hat." „ Ich weiß, Zombey hat auch einen großen Teil von mir mitgenommen. Die Leere wird weichen und du wirst neuen Mut zum Weitermachen finden. Es dauert nur seine Zeit." „ Ich weiß." Beide aneinander gekuschelt schliefen sie ein. Palle hatte nur sprachlos beobachtet, wie die beiden miteinander umgegangen waren. Er hätte niemals auch nur einen der beiden so schnell beruhigen können. Trotz seines Misstrauens weckte er Fazon, der sich sofort bereit erklärte, die Wache zu übernehmen. Er bleib noch einige Minuten wach, schlief dann aber doch ein.

Tag 2

Am nächsten morgen hatte es sich Palle zur Aufgabe gemacht, an einem Teich die Wasserflaschen auf zu füllen. Er hatte Maudado mitgenommen, für den Fall, dass er hinterrücks angegriffen wurde. Er wollte Fazon nicht bei sich haben, aber noch weniger wollte er, dass er mit Manu alleine war. Dennoch war er ein besserer Schutz als Maudado, im Fall das die Höhle gefunden wurde. Doch nichts dergleichen geschah. Zu Palles Freude hatte Manu endlich wieder eine normale Farbe angenommen hatte. Trotzdem schien er noch ziemlich mitgenommen von den gestrigen Ereignissen. Maudado sah da weit aus besser aus, hatte auch ein leichtes verträumtes Lächeln im Gesicht. Manus Schwindel hatte sich über Nacht fast vollständig gelegt, durch das Wasser war er dann ganz weg. Die Gruppe blieb noch eine Weile in der Höhle, wo es noch einigermaßen warm war. Sie hatten kein wirkliches Ziel und Waffen machen konnte man später immer noch machen. Auch wenn es höchst dumm war, es stand nicht im Interesse der Gruppe sich jetzt unter die Erde zu begeben, wo es Eisen gab aus welchem sie Rüstung machen konnten. Erst mal brauchten sie etwas zu essen, bevor sie sich nach da unten begeben konnten. Auch wollten sie noch ein gutes Stück weiter von der Mitte weg und somit auch von all den Toten. Auf der Wiese standen ein paar Kühe, die sicher ein schönes, wenn auch recht einseitiges Mittagessen. Nur gab es da ein Problem und das hieß nicht, wie töte ich eine Kuh, ohne groß Sauerei zu machen. Den Maudado wehrte sich vehement dagegen, Fleisch zu essen. Nur wo zur Hölle sollten sollten Sie bitte Gemüse oder Obst herbekommen? Das Zeug würde nicht einfach mitten auf der Wiese stehen und sagen:„ Hey hier ist dein super gesundes und vegetarisches Mittagessen to go. Du musst absolut nichts dafür tun." Da Manu am meisten Erfahrung in Sachen jagen hatte, musste er sich um das Essen kümmern. Zu seinem Glück lösten sich die Tiere einfach auf und etwas Fleisch blieb zurück, inklusive Leder. „ Also was auch immer das hier ist, es sind keine echten Tiere. Würdest du es dann essen Maudado?" „ Nein, vor allem nicht, wenn da hinten ein Apfelbaum steht. Ihr könnt euer was auch immer also behalten." So viel zum Thema das Obst und Gemüse steht nicht einfach auf der Wiese. Palle half Manu mit den Kühen, während Maudado und Fazon auf den Apfelbaum kletterten und Äpfel pflückten. Schon bald hatten sie genug zu essen für die nächsten Tage, wenn auch wirklich einseitig und fade. Sie waren noch ein gutes Stück gelaufen, bevor sie auf eine Schlucht stießen. „ Denkt ihr wir schaffen das lebend da runter?", fragte Palle zweifelnd.

Die Tribute von Varo Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt