Ich hatte nur ein Ziel. GermanLetsPlay und seine Gruppe zu finden. Seit ich alleine war, war das überleben hier noch mal schwerer geworden. Und ich hatte bereits mit zwei Leuten geteamt, die jedoch beide nicht sonderlich lange überlebt hatten. Bei Manu war ich mir sicher, dass es anders war. Er hatte in unserem Distrikt das Überleben gelernt, genau wie ich. Mit dem kleinen aber feinen Unterschied, dass Manu verletzlich wurde, wenn es um Freunde ging. Ich hatte mir erst nach dem ich mir sicher war, nicht mehr gezogen werden zu können ein Netz aus Freunden aufgebaut. Davor hatte ich einfach alles abgeblockt. Das ich jetzt hier Lande war einfach Karma. Ich setzte jedoch meine Suche fort. Irgendwo musste er ja sein. Tod war Manu jedenfalls nicht, dass hätte ich gehört. Nur in so einem dichten Wald würde ich ihn nie finden. Zumal er wahrscheinlich den ganzen Tag weiter lief. Um mir einen überblick zu verschaffen, kletterte ich auf einen Baum. Die Äste waren relativ dünn, weswegen ich richtig aufpassen musste, nicht ein zu brechen. In der Ferne blinkte ein See im Licht der Sonne. Ich brauchte eh Wasser, also würde ich erstmal dahin gehen. Ich kletterte also wieder runter und bahnte mir meinen Weg durch den Wald, der sich immer mehr lichtete. Ich huschte leise über die freie Fläche zum Wasser, um meine Flasche auf zu füllen. So ganz geheuer war es mir dann doch nicht, ohne Schutz hier rum zu laufen. Hinter mir raschelte es. Ich zog mein Schwert und drehte mich ganz langsam um. Etwas weiter links von mir und ein gutes Stück näher am Wald, lag eine Person im Gras, die sich wohl gedreht hatte. Bei genauerem hinsehen konnte ich tatsächlich Manu ausmachen. Mir viel ein riesengroßer Stein vom Herz. Ihm ging es gut. Aber wo war der Rest? Was hatte Manu jetzt bitte wieder gemacht. Ich ging vorsichtig auf ihn zu, um ihn nicht zu sehr zu erschrecken. Das klappte dann eher so semi gut. Er war sofort hochgeschreckt und blickte sich nach allen Richtungen um, ehe er mir in die Augen schaute. Einige Sekunden hielt er den Blick, ehe er aufstand und auf mich zu rannte. Ich kam ihm entgegen und schloss ihn in meine Arme. Manu fing aus dem nichts an zu weinen, weswegen ich ihm über den Rücken strich. „ Alles gut Manu, wir haben uns doch gefunden." „ Ja aber du solltest gar nicht hier sein Peter. Warum bist du es dann? Ich verliere schon genug Freunde, ich will doch nicht auch noch verlieren." „ Manu wir schaffen das, gemeinsam. Wo sind eigentlich Maudado und Co? Du bist doch mit denen unterwegs gewesen." Ich hatte das ungute Gefühl, dass dies jetzt nicht mehr der Fall war. „ Keine Ahnung, ich bin abgehauen, weil ich langsam verrückt geworden bin. Außerdem wollte ich nicht mit ansehen, wie sie sterben.", schluchzte Manu vor sich hin. Ich zog Manu noch mehr zu mir, sodass er seinen Kopf in meiner Halsbeuge betten konnte. „ Wir schaffen das. Die wollen nur ne gute Show, weiter nichts. Geben wir sie ihnen und sortieren jeden aus, der uns was anhaben will." „ Ich will nicht töten. Ich hab schon einen Menschen sterben sehen. Ich will nicht mehr." „ Irgendwann musst du kämpfen, da kommst du nicht drum herum. Wenn du dein Team schützen willst, musst du jeden anderen los werden. Aber das meiste wird sich von selbst erledigen. Selbst wenn die uns am Ende gegeneinander aufhetzen musst du das ja noch lange nicht machen. Und ich glaube kaum, dass einer der drei dich umbringen würde." „ Vier.", verbesserte mich Manu. „ Wer den noch?", fragte ich ein wenig verwundert. Manu traut doch keinem Fremden so schnell, vor allem wenn er einen aus der Gruppe im nächsten Moment töten konnte. „ Fazon, der Junge aus vier der noch nicht tot ist. Er ist ganz nett. War auf der Flucht vor dem Typen aus eins. War auch verletzt und ich wollte dann mal nicht so sein. Normal hätte ich ihn stehen lassen, aber die anderen waren der Meinung, er soll bleiben. Wer war eigentlich in deinem Team? Oder warst du von Anfang an alleine?" „ Ne anfangs war ich mit Herr Bergmann in einem Team. Der ist als zweiter gestorben. Er kam nicht weg, sonst würde er noch leben. Danach hab ich mich mit izzi und Tobi geteamt. Das war so ne Notlösung und hat sich dann auch schnell aufgelöst. Izzi ist ja heute gestorben, dass heißt Tobi ist alleine." „ Ich weiß, ich hab's gesehen.", nuschelte Manu in mein Shirt. Ich schwieg, jeder Satz wäre falsch gewesen. „ Na komm lass weiter gehen. Auf offener Fläche sind wir ein leichtes Ziel. Und wenn wir überleben wollen, müssen wir taktisch handeln. Wo hast du dich von den anderen getrennt? Wir gehen da hin und versuchen sie dann zu finden. So haben wir die größten Chancen sie wieder zu finden. Und verrückt bist du noch lange nicht. Ein bisschen psychisch angeknackst vielleicht, aber sonst bist du noch ganz ok." „ Ich hab zehn mal über Selbstmord nachgedacht, seit ich hier bin. Ist das für dich auch noch normal?" „ Manu ich kann das gut nachvollziehen. Solange du nur darüber nachdenkst und es nicht machst ist das ok. Du bist in ner Arena und potenziell jeder könnte dich umbringen. Es wird sicher noch ein paar Selbstmorde geben, weil die Leute durchdrehen. Hab keine Angst, ich beschütze dich davor. Wenn du einen klaren Kopf bewahrst, wird das auch kein Problem mehr sein. Vorher war es bei dir auch nicht besser, nur da hast du es nicht gemerkt. Du hattest schon immer n Knacks, der ist halt nur ein bisschen größer geworden. Das legt sich wieder, wenn wir daheim sind." Manu gab nur einen zustimmenden laut von sich und löste sich dann von mir. Seine giftgrünen Augen bissen sich mit dem stechenden rot, welches durch die Tränen verursacht wurde. Ich wünschte mit meiner Hand ein mal drüber und schenkte ihm ein lächeln. „ Du bist der beste Bruder, den ich mir vorstellen kann!", hauchte Manu mir zu. Arm in Arm liefen wir einfach los. Egal wo hin, Hauptsache weg.
DU LIEST GERADE
Die Tribute von Varo
FanfictionTeil eins: Vierundzwanzig Tribute, zwölf Distrikte, ein Sieger und Haufenweise Youtuber, die um den Sieg auf Leben und Tod kämpfen. Einer dieser Youtuber ist Manuel aka Germanletsplay. Er ist neunzehn und kommt aus Distrikt zwölf. Ebenfalls aus s...