Donnerstag

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ALEC
Der Wecker riss mich aus meinem unruhigen Schlaf. Ich wollte nicht aufstehen! Ich war nervös, nicht nur wegen Magnus. Ich wusste nicht, wie ich reagieren sollte nach dem Kuss. Auf der anderen Seite hatte ich Angst wegen der ganzen Menschen die mir nun folgten. Ich wollte mir gar nicht vorstellen, wie viele davon an meine Schule gingen. Das beste Beispiel dafür war das Mädchen, das gestern mit mir ein Foto machen wollte. Ich wollte diese ganze Aufmerksamkeit doch garnicht. Ich stand trotz meines schlechten Gefühls auf und machte mich für die Schule fertig. Da es heute etwas kühler werden sollte konnte ich meinen geliebten Pulli anziehen. Danach ging ich runter, in die Küche. "Warum trägst du eigentlich nur schwarz?!" begrüßte mich Jace. " Ich wünsche dir auch einen guten Morgen Jace." entgegnete ich genervt. Izzy lachte nur. "Lasst uns gehen, Jungs!" fügte sie hinzu. Ich nahm meine Autoschlüssel und wir traten vor die Haustüre. "Was zur Hölle!" fluchte Jace plötzlich. "Was ist los?" fragte Izzy überrascht. "Da drüben da stehe zwei Typen, die machen Fotos von uns!" sagte Jace und zeigte auf zwei Männer, die vor dem Tor zu unserem Grundstück standen und Kameras auf uns gerichtet hatten. Ich bekam Panik. Schnell zog ich die Kapuze über meinen Kopf. Das machte mir Angst! So schnell es nur ging stiegen wir mein Auto. " W... Was wollen die hier..?!" fragte ich unsicher. "Keine Ahnung, aber ich werde mal schauen, ob ich etwas herausfinden kann" versicherte mir Izzy. Ich startete mit zittrigen Fingern den Motor und fuhr los. Die beiden Männer stiegen ebenfalls in einen Wagen und folgten uns die ganze Fahrt über. Was wollte die bloß? Ich hatte mehr als nur Angst!

An der Schule angekommen parkte ich schnell das Auto und wir stiegen aus. Die Männer folgten uns bis vor die Schule. Ich lief hastig an Raphael, Magnus und Lydia vorbei. "Wir gehen rein!" war das einzige, was ich zu ihnen sagte. Verwirrt folgten die drei uns und wir versammelten uns wieder im Pausenraum. "Was ist los?" fragten alle. Ich war viel zu panisch, um ihnen davon zu erzählen. Ich konnte kaum atmen und mir wurde schwindelig. Ich war kurz davor in Tränen auszubrechen. Das Gefühl der Angst schnürte mir die Luft ab.

MAGNUS
Alec's Reaktion kam mir merkwürdig vor, er wirkte total aufgelöst, wenn nicht schon fast panisch. Als ich bemerkte, dass er kaum Luft bekam ging ich zu ihm und nahm ihn in den Arm. Er musste sich unbedingt beruhigen, sonst würde er noch umkippen. Ich strich ihm langsam über den Rücken, doch es half nicht so viel, wie ich es mir erhofft hatte. Ich sah Jace mit einem fragenden Blick an, da Izzy damit beschäftigt war, wie wild geworden in ihr Handy zu tippen. "Vor unserem Haus standen eben zwei Typen, die haben Bilder von uns gemacht, als wir gehen wollten und die sind uns sogar hier her gefolgt."erklärte er. 
"Die knöpfe ich mir vor!" sagte Raphael und wollte gerade los stürmen, wurde jedoch von Lydia aufgehalten. "Das macht doch keinen Sinn! Wir haben jetzt andere Probleme!" sagte sie bestimmt und deutete in Alec's Richtung während sie ihn zurück zog. Ich war überrascht, dass er auf sie hörte. Ich machte mir Sorgen um Alec. Er hatte Panik. Ich konnte merken, wie er in meinen Armen zitterte und immer wieder nach Luft schnappte. Er hatte seine Stirn gegen meine Schulter gelehnt und die Augen geschlossen.

ALEC
Ich fühlte mich in Magnus Armen sicherer, allerdings bekam ich immer noch kaum Luft. Ich hatte Angst. Was wollten die Typen von uns?! Plötzlich meldete sich Izzy zu Wort. "Also, ich habe mal rum gefragt, ob jemand die Typen kennt und eine meiner Freundinnen arbeitet bei einer beliebten Promi-Zeitung und es handelt sich um Paparazzi. Wie es aussieht sind die wegen Alec hier. Sie hat mir erklärt, dass ein Paar Magazine auf eure Bilder aufmerksam geworden sind und da Alec jetzt eine große Anzahl an Follower hat möchten die jetzt so viel wie möglich über ihn wissen und so. Das heißt, dass die uns noch sehr sehr lange folgen werden. Und vielleicht kommen noch ein Paar mehr dazu." sagte sie. Als ich das hörte, bekam ich endgültig keine Luft mehr. Alles schien sich zu drehen. Ich hielt mich an Magnus fest. Alles zog sich in mir zusammen und schwarze Punkte tanzten vor meinen Augen. Ich merkte, wie ich immer weiter abdriftet.

MAGNUS
Alec begann in meinen Armen förmlich zu ersticken. Er hielt sich krampfhaft an mir fest. Er hatte panische Angst! Ich konnte auch verstehen, warum. Es war eine Sachen, dass so viele Menschen Alec nun  "kannten" aber, dass ihm jetzt auch noch Paparazzi folgten war zu viel auf einmal. Ich sah Jace fragend an.     "Alec, du musst dich beruhigen. Okey." sagte Jace leise. Alec reagierte jedoch nicht mehr wirklich auf ihn. Er wirkte wie benebelt, seine Augenlider flatterten und immer wieder sackte er leicht zusammen, als würde er dagegen ankämpfen nicht umzukippen. Er zitterte noch stärker und seine Beine versagten. Ich hob ihn hoch. "Krankenschwester! Sofort!" rief Jace. Er riss die Tür förmlich auf und ich folget ihm über die Gänge, dicht gefolgt von Izzy.

IZZY
Alec lag mittlerweile auf der Liege der Krankenstation. Er Atmete wieder ruhiger. Die Krankenschwester hatte ihm ein starkes Beruhigungsmittel gegeben und ihm eine Atemmaske aufgesetzt. Ich hätte das eben nicht so direkt sagen sollen! Das war total unüberlegt gewesen. Es war meine Schuld, dass er dort lag. Ich hätte es den anderen in einem ruhigen Moment sagen sollen, dann hätte Alec nich so einen Schock bekommen. "Nein! Fang erst gar nicht damit an dir die Schuld zu geben!" sagte Jace und nahm mich in den Arm. Ich blickte wieder zu Alec. Magnus war ihm die ganze Zeit nicht von der Seite gewichen. Er saß neben ihm und hielt seine Hand. Plötzlich klingelte mein Handy. Meine Freundin hatte mir einen Link geschickt. Es war ein Artikel. Über Alec. Magnus kam zu und herüber " Was ist los?" fragte er besorgt. "Jace, erzähl du es ihm, ich gehe die Lehrer informieren, dass wir nicht mehr zum Unterricht kommen und ich rufe Mom an." sagte ich leise und verließ den Raum.

JACE
Wie sollte ich Magnus das nur erklären. Viel schlimmer war die Vorstellung es Alec zu erklären.
"Izzy's Freundin hat ihr einen Artikel geschickt. Da waren Bilder von Alec von eben, als wir das Haus verlassen haben und welche vor der Schule. Sie haben da so eine Art Steckbrief über ihn gemacht. Sie haben auch über seine "Angst" geschrieben." erklärte ich mit einem Seufzen. "Oh, was machen wir jetzt?" fragte er mich. Ich hatte keine Ahnung! Ich wusste ja nicht mal, wie ich meinen Bruder beruhigen sollte. " Keine Ahnung, ich konnte ihn ja nicht mal beruhigen" seufzte ich. Warum konnte Magnus das so gut. Ich meine, er war mein Bruder. Ich sollte... ach egal. "Magnus, du hast das vorhin echt gut gemacht, ich verstehe nicht wie du das schaffst. " gab ich zu. Als Magnus gerade etwas sagen wollte, bewegte sich Alec. Er richtete sich langsam auf, bis er auf der Liege saß. Sein Blick war direkt auf uns gerichtet.

MAGNUS
Ich ging auf Alec zu und nahm ihm die Atemmaske ab. Ich nahm sein Gesicht in meine Hände. "Wie gehts dir?" fragte ich ihn leise. "Mir ist schwindelig." sagte er kaum hörbar. "Ich will einfach nur nach Hause" ergänzte er mit brüchiger Stimme. Er sah schrecklich aus. "Okey, ich schaue, was ich machen kann" versicherte ich ihm. Izzy war mittlerweile zurückgekehrt. Ich ging zu Jace und ihr herüber. "Er will nach Hause. Wie sollen wir das anstellen?" fragte ich in die Runde. "Ich habe eben mit Mom telefoniert, sie kommt nach Hause um uns zu helfen. Sie war echt sauer, als ich ihr erzählt habe, was alles passiert ist. Das wird Ärger geben. Aber darum kümmern wir uns später. Magnus kannst du fahren?" sagte sie. "Klar, Raphael und ich sind sowieso mit dem Bus gekommen. Mein Auto ist heute morgen nicht angesprungen." erklärte ich. "Dann los!" sagte Jace. Ich ging zurück zu Alec. Er hatte mittlerweile seine Kapuze wieder in sein Gesicht gezogen. Ich nahm seine Hand und sagte :"Komm, wir bringen dich nach Hause" und wir gingen zum Parkplatz. Kurz von dem Ausgang blieb Alec stehen. Ich konnte die Angst in seinen Augen sehen. "Es wird alles gut. Ich bin da und ich lasse dich nicht alleine." sagte ich leise. Wir setzten unseren Weg fort. Ich lief schützend vor Alec. Ich hielt immer noch seine Hand, den ganzen Weg zum Auto über. Nun waren es mehr als 2 Männer, ich konnte nicht genau erkennen, wie viele es waren. Ich vermutete es waren 6 oder 7. Ich konnte merken, dass das klicken der Kameras Alec nervös machte. Ich öffnete ihm die Wagentür und schob ihn behutsam ins Auto. Kurz drauf saß ich auf dem Fahrersitz und startete ich den Motor. Als wir losfuhren stiegen auch die Paparazzi in ihre Autos und verfolgten uns.

Blue AngelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt