Samstag

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ROBERT
Ich wurde durch den Wecker meines Telefons geweckt. Ich stand schnell auf und duschte. Ich musste schnell sein, bevor das Medikament aufhörte zu wirken. Ich schnappte mir die Tablette aus der Dosen in meinem Nachttisch und ging los. Ich betrat Alec's Zimmer leise und setzte mich zu ihm aufs Bett. Ich öffnete seinen Mund ein Stück und schob die Tablette hinein. Dann hielt ich diesen zu und mit der anderen Hand hielt ich ihm die Nase zu. Er wachte auf und versuchte sich zu wehren, aber ich hatte ihn zu feste gepackt. Er schluckte die Tablette, woraufhin ich ihn los ließ, sodass er wieder atmen konnte. „Warum tust du das?" murmelte Alec benommen. „Ich lasse dich nicht wieder gehen. Das ertrage ich nicht." erwiderte ich nur. „Dad, ich wäre auch so geblieben."brummte er verzweifelt. Ich wusste, dass ich ihm damit weh tat, doch das war mir egal. „Steh auf und mach dich fertig, ja? Wir gehen heute raus und machen ein Paar schöne Bilder. Außerdem müssen wir noch ein paar schöne Stories hochladen, ich habe mich informiert, das machen viele.„ sagte ich nur und verließ den Raum.

ALEC
Ich wurde unsanft aus dem Schlaf gerissen. Ich bekam keine Luft. Ich konnte nicht atmen. Was war los? Als ich richtig sehen konnte sah ich meinen Vater. Ich hatte etwas in meinem Mund, was war das? Was war hier los?! Ich hatte keine andere Wahl, als es zu schlucken. Ich brauchte Luft. Als ich das tat, ließ er von mir ab. Er hatte danach gesagt, dass er mich nicht mehr gehen lassen wollte. Warum tat er das? Ich wäre doch auch so bei ihm geblieben. Er war mein Vater, warum tat er mir das an. Ich merkte, wie mir schwindelig wurde. Mein Vater hatte noch was von fertig machen und raus gehen gesagt. Ich hatte es nicht mehr genau mitbekommen. Ich richtete mich langsam auf. Es ging mir schrecklich. Ich musste mich, als ich aufgestanden war erstmal an der Wand abstützen. Ich taumelte ins Bad und stieg erstmal unter die Dusche. Als ich heraus kam, ging es mir etwas besser, ich konnte besser gehen. Mir war aber immer noch etwas schwindelig und übel. Ich zog mir meine übliche Hose an und griff nach einem schwarzen Pulli. Als ich in die Tasche meines Pullis griff spürte ich etwas hartes. Ich zog es heraus. Es war die Sonnenbrille, die ich von Izzy bekommen hatte. Ich vermisste sie! Es war niemand da mit dem ich mich beim Frühstück streiten konnte. Niemand! Ich hatte keine Chance zurück zu gehen, mein Vater würde das niemals zulassen. Das machte mich unendlich traurig. Ich steckte die Sonnenbrille wieder ein und zog mir Schuhe an. Ich blickte noch kurz in den Spiegel. Ich sah schrecklich aus. Dunkel unterlaufene Augen und ich war selbst für meine Verhältnisse blass. Na toll! Ich drehte mich weg und lief langsam und zitternd Richtung Küche, wo ich meinen Dad vorfand. „Gut, da bist du ja endlich. Dann können wir ja los. Jason ist schon mal runter gegangen. Wo willst du hin?" sagte er. „Können wir in den Park?" fragte ich vorsichtig. Er nickte und stand auf. „Gut, tu was gegen diese Augenringe!" knurrte er und zog mich Richtung Tür. Im Fahrstuhl angekommen setzte ich die Sonnenbrille auf und machte mich bereit das Gebäude zu verlassen. Draußen wartete nicht nur Jason auf uns sondern auch ein Haufen Paparazzi. Ich hatte es aufgegeben sie zu zählen. Sobald wir aus der Türe traten ging das Blitzgewitter los. Die schrieen meinen Namen, mein Dad ging voraus und zog mich an der Hand hinter sich her. Jason lief hinter mir. Mein Dad hielt mir die Beifahrertüre auf und Jason stieg hinten ein. „Wow. Du scheinst ja echt berühmt zu sein" kam es von Jason. Ich musste lachen. Kurze Zeit später stieg mein Dad ein und wir fuhren los. Wir fuhren etwa eine halbe Stunde. Am Park angekommen stiegen wir aus. Sofort wurde mir schlecht und ich musste mich am Wagen abstützen. Natürlich hatten die Paparazzi sofort Bilder davon gemacht. Ich brauchte ein Paar Sekunden, bis ich wieder normal stehen konnte und wir gingen los. Ich lief gerade Wegs auf meinen Lieblingsplatz zu. Es war eine Bank, direkt vor einem großen Teich. Ich liebte es hier. Es war immer so ruhig und friedlich. Wie heute. Die Paparazzi wurden durch die Polizei nicht in den Park gelassen. Ich setzte mich dort hin und sah einfach nur auf den Teich hinaus. Jedesmal, wenn ich hier war beruhigte mich die Aussicht. Ich war schon früher immer hier her gekommen, als mein Vater mich geschlagen hatte. Ich hatte mich hier her gesetzt und hatte über nichts nachgedacht. Ich hatte einfach nur da gesessen und zugehört. Ich liebte es. Unweigerlich schlich sich ein Lächeln in mein Gesicht. Ich war Glücklich. Ich konnte für einen Moment alles vergessen und nur im hier und jetzt schweben. Ich hörte das leise klicken von Jasons Kamera. Es war mir egal, dass er Fotos machte. Mir war garnicht aufgefallen, dass ich dort einige Stunden gesessen hatte, bis mein Vater kam und etwas essen wollte. Er half mir hoch und hielt mich, als mir wieder schlecht wurde. Er führte mich zurück zum Wagen und verfrachtete mich auf den Sitz. Als Jason ebenfalls eingestiegen war fuhren wir los.

JASON
Als wir uns in den Park auf gemacht hatten, war ich erst skeptisch, ob ich dort schöne Fotos machen konnte. Ich wurde von Alec eines besseren belehrt. Er hatte sich auf eine Bank gesetzt und hatte einfach nur auf den Teich vor sich gestarrt, ohne etwas zu tun. Als er angefangen hatte zu lachen, zückte ich sofort die Kamera. Ich hatte ein wunderschönes Foto gemacht. Es zeigte Alec, wie er auf der Bank saß, den Kopf leicht in den Nacken gelegt hatte und lachte. Er hatte die Augen geschlossen. Es sah einfach atemberaubend schön aus. Als sein Vater kam, um uns ab zu holen, setzte Alec seine Sonnenbrille wieder auf, dabei vielen mir seine Augenringe auf. Er musste schlecht geschlafen haben. Warum wohl? Als sein Vater ihn auf die Beine zog konnte man ihm ansehen, dass es ihm schlecht ging. Er zitterte und wurde nur von seinem Vater auf den Beinen gehalten. Dieser verfrachtete Alec in den Wagen und wir fuhren in die Stadt. Ich hoffte dort noch ein Paar tolle Aufnahmen machen zu können.

Blue AngelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt