Auseinandersetzung

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ALEC
Bevor ich etwas sagen konnte wurde ich nach hinten auf die Matratze gedrückt. Raphael saß auf mir und hatte meine Handgelenke neben meinem Kopf fixiert. Was war los mit ihm? Als er sich weiter nach vorne lehnte konnte ich es sehen. Seien Pupillen waren groß, wie Untertassen. Er hatte mir doch versprochen nichts mehr zu nehmen! Wie konnte er nur! Ich versuchte mich zu befreien und rammte meinen Kopf gegen seinen. Es tat weh, aber es erfüllte seine Zweck, er lockerte vor Schreck seinen Griff und ich konnte mich befreien. Ich stieß ihn von mir, sodass er unsanft auf dem Boden landete. Ich stand auf und nahm ihn in den Schwitzkasten. Ich schleifte, den sich wehrenden Raphael ins Bad, direkt unter die Dusche. Ohne zu zögern schaltete ich das kalte Wasser an. Sofort wurden wir mit eiskaltem Wasser überströmt. Ich sog scharf die Lust ein, als ich von dem Wasserstrahl getroffen wurde. Mann! Das war echt kalt. Ich setzte Raphael, welcher mittlerweile aufgehört hatte sich zu wehren auf den Boden ab. Ich ließ mich an der gegenüberliegenden Wand auf den Boden sinken und starrte auf den Boden. So konnte es nicht weiter gehen. Raphael hatte wieder was eingeworfen, warum? Die einzige Antwort, die mir einfiel war Angst. Angst vor der Reaktion der anderen. Ich konnte es nicht zulassen, dass es ihm so schlecht ging. Vielleicht war es besser, dass die anderen nichts erfuhren. Es wäre besser für alle. Nach knapp zwei Stunden, die wir auf dem Boden meiner Dusche saßen hatte ich meinen Entschluss gefasst. Raphael kam langsam wieder zu sich. Ich schaltete das Wasser ab, stand auf und trocknete mich ab und zog mir andere Kleidung an. Ich zog mir meine schwarze Cargohose und einen schwarzen Pulli an. Ich suchte auch Raphael trockene Kleidung raus und ging zurück ins Bad. "Was ist passiert?" fragte er mit brüchiger Stimme. "Nichts!" sagte ich und reichte ihm ein Handtuch und die Kleidung. Ich verließ das Bad und setzte mich auf die Fensterbank in meinem Zimmer. Wenige Minuten später kam Raphael ins Zimmer. "Es tut mir so leid, Alec!" schluchzte er. Er weinte. Ich ging auf ihn zu und nahm ihn in den Arm. "Es ist alles gut." versicherte ich ihm. Als wir uns wieder lösten sah ich ihn eindringlich an. "Du nimmst NIE wieder was verstanden! Das vor einem Jahr und das gerade ist nie passiert und niemand wird etwas davon erfahren. Ich kann nicht zulassen, dass du wieder was nimmst." sagte ich. "Aber... ich sehe doch, wie schlecht es dir geht und Magnus, das Problem ist dadurch doch nicht gelöst." schniefte Raphael. "Ich kläre das schon. Mach dir keine Gedanken. "versicherte ich ihm. "Ich gehe Simon holen, er fährt dich nach Hause. In deinem Zustand solltest du nicht fahren. Hast du noch was von dem Zeug?" sagte ich. "Ich schwöre dir, ich habe nichts mehr. Danke." erwiderte er. "Und erzähl niemandem etwas!" sagte ich erneut. Danach drehte ich mich herum und lief nach unten. Dort saßen immer noch Magnus und meine Mom. Jace hatte sich vor den beiden auf den Boden gesetzt. „Habt ihr Simon gesehen?" fragte ich in die Runde. Ich wurde von allen verwirrt angesehen. „Ich glaube er ist bei Izzy in der Küche." kam es schließlich von Magnus. Ich nickte und ging in die Küche. „Hey. Simon, kannst du Raphael nach Hause fahren?" fragte ich. Er nickte und ging in die Eingangshalle. Ich schrieb Raphael, dass Simon ihn fahren würde und ging zurück in mein Zimmer. Ich musste einfach eine Weile für mich sein. Ich schnappte mir eine Zigarette aus der Schachtel in meinem Nachttisch. Ich hatte tatsächlich seit ich Magnus begegnet war nicht mehr geraucht, aber jetzt brauchte ich es. In mir tobte ein Sturm und ich wusste nicht, wie ich ihn beruhigen konnte. Ich ging auf den Balkon und zündete mir eine Kippe an.
Plötzlich klopfte es an der Glastür. „Es tut mir leid." sagte eine Stimme sanft. Ich wusste sofort, dass es Magnus war. „Schon ok. Ich möchte, dass du weißt, dass es nicht an dir liegt." flüsterte ich schon fast. Er kam näher und legte seine Arme um meine Mitte. Ich zog erneut an meiner Kippe. "Seit wann rauchst du wieder?"fragte er neugierig. "Weiß nicht. Ich brauchte das gerade irgendwie" murmelte ich. "Was ist mit Raphael los, als er an mir vorbei gelaufen ist wirkte er irgendwie komisch." fragte er. "Wir hatten eine kleine Auseinandersetzung." erklärte ich schlicht. Ich hoffte inständig, dass er das Blut auf meinem Bettlaken nicht gesehen hatte. Als ich mich gegen Raphael gewehrt hatte, hat seine Nase angefangen zu bluten. Ich war zu geschockt gewesen, um mein Bett neu zu beziehen und die schmutzigen Laken zu waschen. Ich wollte sie auch eigentlich gar nicht waschen, ich wollte sie am liebsten verbrennen! Ich wollte einfach nur vergessen!

Blue AngelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt