Abendessen

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ALEC
Das Gespräch mit Raphael war anstrengend gewesen. Ich stieg in meinen Wagen, fuhr jedoch nicht los. Ich konnte merken, wie sehr er litt. Es tat ihm wirklich leid, das wusste ich. Wie es mir ging? Keine Ahnung. Ich war vollkommen durcheinander. Ich liebte Magnus und ich wollte ihn nicht enttäuschen, aber ich hatte auch Angst. Immer, wenn wir einen Schritt weiter gehen wollte tauchten diese Bilder wieder auf. Ich konnte nichts dagegen tun. Ich hatte Angst. Ich schob diese Gedanken beiseite und startete den Motor. Wenig später hielt ich vor unserem Haus, wo Magnus bereits auf mich wartete. Er stieg ein und wir fuhren in die Stadt.

MAGNUS
Als ich Alec's Wagen in die Einfahrt fahren sah, war ich froh, froh ihn endlich wieder zusehen. Ich stieg ein, doch ich sah direkt, dass etwas nicht in Ordnung war. Er wirkte durcheinander und erschöpft. "Hey" begrüßte er mich erschöpft. „Hey" erwiderte ich. „Du siehst müde aus. Wir können auch hier bleiben.„ fügte ich hinzu. „Schon ok. Lass uns was essen gehen." erwiderte er und wir fuhren los. Knapp eine halbe Stunde Später saßen wir in einer Pizzeria und warteten auf unser Essen. Ich machte mir wirklich Sorgen um Alec. Seitdem er mit Raphael gesprochen hatte wirkte er irgendwie abwesend, als würde irgendetwas ihn ununterbrochen beschäftigen. Ich wollte ihm helfen. "Du wirkst so abwesend. Ist irgendwas zwischen dir und Raphael vorgefallen? Kann ich irgendwie helfen?" erkundigte ich mich besorgt. Er sah mir in die Augen und erst jetzt bemerkte ich, wie fertig er wirklich war. Bevor er etwas sagen konnte würde er von einem schrillen Ton unterbrochen. Es war sein Handy. Anscheinend hatte ihm jemand eine Nachricht geschrieben.

ALEC
Ich wusste nicht genau, was ich Magnus sagen sollte. Wie erklärte man seinem Freund, dass man mir seinem besten Freund unfreiwillig geschlafen hatte? Gott! Das machte mich echt fertig. Ich wollte ja mit Magnus darüber reden, aber ich wollte es auch Raphael recht machen. Er hatte mir gesagt, dass er es den anderen sagen wollte. Was sollte ich nur tun? Ich hatte mir gerade etwas überlegt, als ich von meinem Handy unterbrochen wurde. Ich sah kurz auf den Bildschirm.
1 Nachricht von Raphael
Ich öffnete die Nachricht und las sie.
Hey, ich habe lange darüber nachgedacht und ich möchte erstmal nur mit Magnus reden. Ich hoffe das ist ok für dich. Wenn du dafür noch nicht bereit bist, dann sag mir Bescheid, dann werde ich noch warten. Ich würde dich gerne dabei haben, wenn ich mit ihm rede. Natürlich nur, wenn du möchtest. Ich würde gerne noch damit warten es den anderen zu erklären.
Ich wusste nicht, was ich davon halten sollte. Zum einen hasste ich es Magnus nichts sagen zu können, aber auf der anderen Seite hatte ich auch Angst, dass er es erfuhr. Ich machte mir nicht nur Sorgen um Raphael, nein. Auch ich hatte Angst.
Ich wusste nicht, ob ich dabei sein wollte. War ich bereit dafür. Ich wusste nicht einmal,ob ich Magnus danach noch in die Augen sehen konnte. Ich schämte mich irgendwie für das, was passiert war... ich wollte Magnus allerdings auch nicht mit Raphael alleine lassen, denn ich hatte das Gefühl, dass er Raphaels Geständnis nicht unbedingt gut aufnehmen würde. Na toll! Schon wieder saß ich zwischen den Stühlen.
Augen zu und durch! Diese Worte wiederholte ich immer wieder in Gedanken.
Ich antwortete Raphael mir einen simplen OK.
Wenige Sekunden später klingelte Magnus Handy.

MAGNUS
Kurz nachdem Alec sein Handy wieder weg gesteckt hatte rief mich jemand an. Es war Raphael. Ich entschuldigte mich schnell und ging ein paar Schritte beiseite. „Hey! Was gibt's?" sagte ich zur Begrüßung. „Hey" kam es nur müde von der anderen Seite. „Können wir uns morgen bei Alec treffen, er hätte nichts dagegen. Ich muss mit dir reden" erklärte er. „Klar. Worum gehts denn?" erwiderte ich. „Das besprechen wir besser morgen. Bis dann." verabschiedete er sich. Ich legte auf und ging zurück zu Alec. Das Essen war mittlerweile da und wir aßen entspannt unsere Pizza. Danach bezahlten wir und ich zog Alec nach draußen. „Wohin gehen wir?" fragte er lachend. „Warts ab." erwiderte ich zwinkernd. Ich wurden vor der Türe von einem Blitzgewitter begrüßt, überall waren Paparazzi.
Ich schnappte mir Alec's Hand und rannte los. Er folgte mir. Wir rannte  ein paar Straße weit und um eine Ecke. Die Paparazzi stürmten uns hinter her. Wir stoppten hinter der Ecke und ich zog Alec an mich. Wir waren immer noch leicht außer Atem und lachten. Er hatte seine Arme um meinen Hals gelegt, ich hatte meine an seiner Hüfte platziert. Ich beugte mich leicht zu ihm herunter und küsste ihn. Er erwiderte den Kuss und ich hob ihn hoch. Ich verschränkte meine Arme unter seinem Hintern und drückte ihn sanft gegen die nächste Häuserwand. Ich war so unendlich glücklich in diesem Moment, es war unbeschreiblich und ich wusste, dass es Alec genauso ging.
Wir ignorierten das Blitzgewitter um uns herum. Wir vergaßen einfach alles um uns herum, bis es plötzlich anfing zu regnen. Wir unterbrachen den Kuss und brachen in Gelächter aus. Stirn an Stirn standen wir einige Minuten dort. Ich ließ ihn runter und wir rannten so schnell wir konnten zurück zum Wagen. Als wir völlig durchnässt eingestiegen waren fingen wir beide lauthals an zu lachen. Nach einigen Minuten startete Alec den Wagen und wir fuhren zurück.

Blue AngelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt