Wut

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MARYSE
Ich stand noch eine Weile zusammen mit Magnus in der Eingangshalle, ich konnte immer noch nicht fassen, was gerade passiert war. Alec hatte die ganze Zeit über nichts gesagt und zu Boden gesehen. Was hatte Robert nur zu ihm gesagt? Ich wusste allerdings auch, dass ich nicht ganz unschuldig an der ganzen Sache war. Ich hatte Magnus schließlich gesagt, dass er Alec nichts von dem Besuch seines Vaters erzählen sollte. Es war meine Schuld, dass Alec ihm nicht mehr vertraute. Was hatte ich nur angerichtet! Alec war seinem Vater nie ähnlich gewesen. Robert war nie emotional gewesen, er hatte seine Gefühle immer unterdrückt und er wollte immer, dass Alec das auch tat. Ich hoffte inständig, dass Alec sich nicht zu stark von ihm beeinflussen ließ. Wenig später hörte ich hastige Schritte auf der Treppe, sie kamen auf uns zu. Es waren Isabelle und Jace.

ISABELLE
„Wie konntet ihr das nur tun!" schrie ich. Mom und Magnus hatten uns alles erzählt. Ich war so wütend. Es lief doch gerade alles gut und jetzt, jetzt war alles vorbei. Was hatten sie nur getan! Jace schien ebenfalls wütend zu sein, allerdings mehr auf Magnus, als auf Mom. Ich konnte es verstehen. Magnus hatte uns versprochen auf Alec auf zu passen und ihm niemals weh zu tun. Er hatte sein Versprechen gebrochen. „Ich will nichts mehr mit dir zu tun haben. Rede nicht mehr mit mir, sieh mich nichtmal mehr an! „ schrie ich Magnus an. Zum Abschluss verpasste ich ihm eine Ohrfeige, drehte mich um und ging. Ich war enttäuscht. Ich hatte Angst den Alec, den ich bis jetzt kannte nie wieder zurück zu bekommen. Ich schloss die Türe zu meine Zimmer ab und weinte bitterlich.

JACE
Ich hätte ihm am liebsten auch eine geknallt, aber er sah schon fertig genug aus. Ich blickte ihn und Mom finster an. „Das habt ihr ja toll hin bekommen. Ich habe gerade meinen Bruder verloren, dank euch." mit diesen Worten verließ ich das Haus und fuhr zu Clary. Ich brauchte jetzt jemanden zum Reden und sie war meistens die einzige, die mir helfen konnte, naja abgesehen von Alec, aber der war ja jetzt weg. Ich vermisste meinen Bruder jetzt schon. Klar, waren wir nicht immer einer Meinung, aber lieb hatte ich ihn trotzdem. Was hatten die beiden nur angerichtet! Vielleicht konnte ich ihn ja noch davon überzeugen wieder zurück zu kommen.

ALEC
Nun saß ich neben meinem Vater im Wagen und fragte mich, was ich getan hatte. Ich liebte meinen dad, aber meine Mom auch egal, was sie getan hatte. Die beiden hatten mich nur so unglaublich verletzt. Wie konnten sie nur! Ich wusste, dass es dumm war mit dem Mann mit zu gehen, der mich jahrelang geschlagen hatte, aber ich wollte diesen Schmerz loswerden. Ich hatte gar keine Andere Wahl, als mit ihm mit zu gehen. Es war besser so, für alle. Dann fiel ich keinem mehr zur Last. Ich war so in meine Gedanken vertieft, dass ich gar nicht gemerkt hatte, dass wir an der Wohnung meines Vaters angekommen waren. Wir stiegen aus und er nahm meine Tasche. Wenig später standen wir in seiner Wohnung. Sie war relativ schlicht eingerichtet. Schwarze und Weiße Möbel, es sah nicht schlecht aus. Er zeigte mir mein Zimmer. Es war etwa so groß, wie mein Zimmer bei Mom, nur war dieses hier komplett in schwarz eingerichtet. Nur die Wände waren weiß. Durch die bis zum Boden reichenden Fenster hatte ich einen wunderschönen Blick auf die Stadt. Es war traumhaft schön. „Gibst du mir dein Handy?" fragte mein Vater vorsichtig. Ich nickte und gab es ihm. Er setzte sich auf mein Bett und bedeutete mir, mich ebenfalls zu setzen. „Ich werde jetzt das Bild von dir und Magnus löschen, das wird dich sonst nur an ihn erinnern. Wir beide machen das schon, das wird gut. Ich habe sogar einen Fotografen engagiert, er wird den ganzen Tag bei dir sein und Fotos machen.„ erklärte er. Er hatte anscheinend alles vorbereitet. Vielleicht war er doch kein so schlechter Vater, vielleicht hatte er sich ja geändert. Ich sollte ihm eine zweite Chance geben, vielleicht war er ja doch ganz nett. Es klingelte an der Haustüre und mein Dad verließ das Zimmer. Ich steckte mein Handy wieder ein und lief zum Fenster, wo ich mich gegen die Wand lehnte. Ich sah mir den Sonnenuntergang an. Das erinnerte mich an gestern. An Magnus. Seine Küsse. Das machte mich traurig. Ich wurde durch ein klicken ganz in meiner Nähr aus den Gedanken gerissen. Es war ein Typ, blond, einen Kopf größer als ich und gut gebaut. Er hatte ein Foto gemacht, ich musste schmunzeln, weil er mich an Isabelle erinnerte, sie hatte auch immer in den unmöglichsten Momenten Fotos von mir gemacht. Es klickte erneut. Als der Typ meinem Vater die Bilder zeigte war dieser überrascht. „Wow! Alec, warum bist du nur so wunderschön. Das haben sie gut gemacht Jason." sagte er an den Typ gerichtet. Jason hieß er also. Das war ein schöner Name. Er lief auf mich zu und stellte sich vor. „Hey, ich bin Jason. Kann's du zu mir sagen, ich bin schließlich nur 2 Jahre älter als du." sagte er. „Cool, ich bin Alec." erwiderte ich. „Ich lass euch dann mal allein. Ihr könnt euch ja besser kennen lernen. Ihr werdet schließlich jetzt immer zusammen rumhängen.„ sagte mein Vater und verließ den Raum.

Blue AngelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt