Sonntag

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ALEC
Ich wurde erneut unsanft von meinem Vater geweckt. Er hatte mich hoch gerissen und mir die Tablette wieder in den Mund geschoben. Ich war fertig. Mit einfach allem. Ich hatte keine Kraft mehr. Ich schluckte. Danach ließ er von mir ab und stellte mir Frühstück auf mein Bett. Erst jetzt fiel mir auf, dass ich gestern nichts gegessen hatte. Ich hatte jedoch keinen Hunger. Ich wusste nicht, woran es lag, aber mir wurde beim Anblick von essen schlecht. Ich hatte unglaubliche Kopfschmerzen und mein kompletter Körper brannte. Ich konnte mich kaum bewegen. Ich schnappte mir unter Schmerzen mein Handy und bemerkte, dass ich eine Nachricht von Isabelle bekommen hatte. Es war süß. Ich wusste, dass es Mom und Magnus leid tat. Ich hatte gesehen, wie ein in der Eingangshalle geweint hatten. Ich wollte zurück. Zurück zu meiner Familie und zurück zu Magnus. Ich hatte mein Handy gerade wieder weg gelegt, als mein Vater erneut mein Zimmer betrat. Er hatte ein triumphierendes Lächeln auf dem Gesicht. "Alec, ein Modelabel hat das Bild mit unserem Tattoo gesehen und schickt dir jetzt Kleidung zu. Sie zahlen mir 150.000, damit du das in der Öffentlichkeit trägst. Sie schicken die Sachen allerdings an die Adresse deiner Mutter. Ich werde die Sachen Montag abholen." sagte er und ging wieder. Hatte er gerade wirklich gesagt, dass die ihm 150.000 zahlten. Das Geld wurde auf mein Konto überwiesen und ich würde es ihm unter keinen Umständen überlassen. Ich wusste, was er damit machen würde. Er würde es verspielen und vertrinken. Das konnte ich nicht zulassen. Ich musste so schnell, wie möglich hier weg. Die einzige Möglichkeit die ich hatte, war am Montag zu versuchen mit Izzy Kontakt auf zu nehmen. Ich wusste, dass mein Vater heimlich meine Nachrichten las, also konnte ich Isabelle nicht einfach zurück schreiben.

Ich vermisse euch auch❤️

Schickte ich ihr also nur zurück. Ich hoffte, dass ich sie am Montag sprechen konnte. Ich hoffte auch, dass es mir am Montag nicht so schlecht gehe würde, wie heute. Ich konnte mich nicht bewegen vor Schmerz. Ich lag den ganzen Tag über nur in meinem Bett, zu schwach um mich zu bewegen. Ich sah einfach nur aus dem Fenster.

ISABELLE
Ich saß mit den anderen am Frühstückstisch und wir unterhielten uns. Keiner von ihnen wollte uns gestern alleine lassen, also hatte sie alle hier übernachtet. Plötzlich klingelte mein Handy. Es war eine Nachricht von Alec. Er vermisste uns auch. Sofort zeigte ich den anderen die Nachricht "Warum hat er nur so wenig geschrieben ?" wollte Raphael wissen. "Weil Robert sein Handy überwacht und alle Nachricht liest. Er kontrolliert Alec komplett." erklärte Maryse. "Aber woher wissen wir dann, dass die Nachricht von Alec ist? " warf nun Clary ein. "Er hat geantwortet, Robert hätte sowas nie getan. Aber wenn er davon erfährt wird er Alec weh tun." entgegnete Maryse mit zittriger Stimme. Warum hatte er nur geantwortet, wenn er doch genau wusste, dass dad ihm dann weh tat. Ich konnte mir nur ausmalen, was er mit Alec tat.

ROBERT
Als Alec eingeschlafen war schlich ich in sein Zimmer. Ich wollte wissen, was er am Handy gemacht hatte. Als ich seine Nachrichten öffnete sprang mir sofort der Chat mit Isabelle in die Augen. Er hatte ihr geantwortet, dass er sie vermisste. Das hatte ich ihm nicht erlaubt. Sie würde ihn noch überreden zurück zu gehe. Das würde ich nicht zulassen. Niemals. "Alec!" schrie ich. Er schreckte hoch und man konnte ihm ansehen, wie schlecht ihm war und welche Schmerzen er hatte. "Du hast ihr geschrieben! Was habt ihr noch so besprochen? Wann triffst du dich mit ihr?!" schrie ich. Ich packte ihn an Hals und drückte ihn runter ins Bett.

ALEC
Ich wurde durch die wütenden Schreie meines Vaters aus meinem Schlaf geweckt und bereute es sofort mich aufgerichtet zu haben. Wenig später wurde ich zurück auf die Matratze gedrückt. Mein Vater hatte seinen Hände um meinen Hals gelegt und drückte mir die Luft ab. „Ich ... hab nur ... das geschrieben ...wirklich" presste ich heraus. Ich bekam keine Luft. Ich röchelte und versuchte ihn von mir weg zu drücken, doch es gelang mir nicht. Ich hatte einfach nicht genug Kraft. Er hörte auf mich zu würgen, als ich nur noch benommen da lag. Er zog mich an den Haaren aus dem Bett, was mich vor Schmerz aufschreien ließ. Er zog mich durch den Flur bis ins Wohnzimmer, wo er mich gegen die Glasfront schleuderte. Ich schrie auf. Es tat so weh. Ich spürte, wie Blut meine Schläfe hinunter rann. Ich wurde erneut hoch gerissen. Er rüttelte an mir und schrie mich an. Ich konnte nicht verstehen, was er sagte, aber wenig später landete ich auf dem Glastisch im Wohnzimmer. Unter mir brach das Glas und ich landete auf den Splittern. Einer davon hatte einen großen Schnitt an der innen Seite meiner Hand verursacht. Ich blutete stark. Sonst war mir nicht viel passiert. Im vergleich zu früher war er brutaler geworden. Er drehte sich um und ließ mich einfach hier liegen. Ich blieb dort einige Stunden liegen, bevor ich versuchte auf zu stehen. Es gelang mir nicht. Jedes Mal, wenn ich versuchte auf zu stehen knickten meine Beine ein und mir wurde schlecht. Es war draußen mittlerweile dunkel geworden. Ich hatte keine andere Möglichkeit, als mich über den Boden zu ziehen. Es war anstrengend und tat echt weh, doch ich wollte nicht, dass mein Dad wieder wütend wurde oder Jason mich so sah. In meinem Zimmer angekommen blieb ich auf dem Boden gekauert liegen. Irgendwann schlief ich vor Erschöpfung ein.

Blue AngelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt