Ende mit Schrecken

577 60 12
                                    

ALEC
Nach einer gefühlten Ewigkeit zog er seine Hand zurück und küsste mich auf die Wange. Ich konnte durch die ganzen Tränen kaum noch etwas erkennen. Mein ganzer Körper fühlte sich taub an. Er klebte mir den Mund zu und fesselte meine Hände auf dem Rücken. Ich versuchte erneut mich zu wehren, doch ich schnitt mir an den Fesseln die Handgelenke auf und wimmerte vor Schmerz. „Du solltest dich entspannen.„ sagte er mit gefährlich ruhiger Stimme und schleuderte mich auf das Bett. Ich lag auf dem Rücken und konnte jeden seiner Schritte beobachten. Ein klingelndes Handy durchbrach die Stille, was meinen Peiniger für kurze Zeit ablenkte. Ich versuchte erneut mit aller Kraft meine Fesseln zu lösen, was mir auch gelang ich entfernte das Klebeband von meinem Mund und stürmte zur Türe, doch bevor ich dort ankam wurde ich zurück gerissen und mit einem lauten Knall auf den Boden geschleudert. Ich hoffte inständig, dass es jemand gehört hatte. Ich bekam durch die Wucht des Aufpralls keine Luft mehr und schnappte verzweifelt nach Luft. Meinen Angreifer schien das nicht zu interessieren. Er kam zügig auf mich zu und schob sich über mich. Er machte sich an meiner Hose zu schaffen. Wenig später schob er sich in mich und hielt mir wieder den Mund zu. Ich hatte keine Chance. Kurz bevor er fertig war klopfte es Laut an der Tür. „ Alec! Alles ok?" schrie jemand von draußen. Jace! Ich nahm all meine Kraft und griff nach etwas, was auf dem Boden lag und schlug meinem Angreifer mit aller Kraft gegen den Kopf. Glassplitter lagen nun überall, ich musste wohl eine Vase in die Finger bekommen haben. „Jace" rief ich schwach, doch es schien ausgereicht zu haben, dass er es hörte. Es krachte mehrfach. Anscheinend versuchte Jace mit aller macht die Türe zu öffnen, was ihm schlussendlich auch gelang.

JACE
Ich wurde durch ein lautes Poltern geweckt. In den letzten Tagen hatte ich wirklich einen leichten Schlaf. Panik überkam mich und ich machte mich leise auf den Weg zu Alec's Zimmer. Ich wollte sichergehen, dass alles in Ordnung war. Als ich gerade klopfen wollte hörte ich ein dumpfes Stöhnen von der anderen Seite der Türe. Vielleicht war Magnus bei ihm? Obwohl. Er war doch in seinen eigenen Zimmer verschwunden! Was war nur los? Ich klopfte laut gegen die Türe und rief nach Alec. Irgendetwas stimmte hier nicht! Plötzlich hörte ich ein Klirren von der anderen Seite und Alec, wie er leise nach mir rief. Das gab mir den letzten Ruck. Ich warf mich immer und immer wieder gegen die Tür, bis sie nachgab. Was ich dann sah schockierte mich zu tiefst. Alec lag benommen auf dem Boden. Seine Hose war zerrissen und ein maskierter Typ lag mit offener Hose und blutend neben ihm. Ich stürmte auf meinen Bruder zu und zog ihn in meine Arme. „Was?!" kam es von einer Stimme, aus Richtung der Tür. Dort stand Magnus. Er musste wohl durch den Lärm wach geworden sein. Er sah erst zu uns und dann zu dem Typen auf dem Boden. „Bring mir eine Decke! Sofort!" rief ich und er stürmte zum Bett und kam mit einer Decke zu uns. Ich wickelte Alec in die Decke ein und zog ihn dichter an mich. Er weinte unerbittlich. Ich hoffte inständig, dass ich noch rechtzeitig gekommen war. Seine Verletzungen an den Handgelenken ließen mir einen Schauer über den Rücke laufen.

ALEC
Ich bekam nur noch am Rande mit, dass Jace auf mich zu lief und mich in seine Arme zog. Wenig später war auch Magnus da und ich wurde in eine Decke eingewickelt. Ich konnte nichts anderes tun, als leise zu weinen. Ich war am Ende mit meinen Nerven und versank in meinem Gefühlschaos.

MAGNUS
Ich war Jace Anweisungen sofort gefolgt. Erst als ich vor Alec kniete und nichts anderes tun konnte, als ihm dabei zuzusehen, wie er zerbrach, realisierte ich, was geschehen sein musste. Plötzlich stöhnte die Person neben uns schmerzerfüllt auf und versuchte zu fliehen. Er würde jetzt nicht einfach verschwinden! Das ließ ich nicht zu! Ich warf mich auf ihn und kämpfte mit ihm, bis er am Boden lag und keine Chance mehr hatte zu fliehen. Ich hatte ein paar Schläge abbekommen und schmeckte Blut in meinem Mund, aber das war mir egal. Hauptsache der Typ konnte Alec keinen Schaden mehr zufügen! Kaum später hielten Polizeiwagen und ein Krankenwagen vor dem Haus und die Beamten nahmen den Typ fest. Bevor sie gingen zogen sie ihm die Maske vom Kopf. Alle im Raum waren geschockt. Helena und die anderen waren ebenfalls wach geworden und hatte Hilfe gerufen. Isabelle, neben mir kochte vor Wut. „WIE KONNTEST DU NUR!  WIR HABEN DIR VERTRAUT !" schrie sie und stürmte auf ihn zu. Es knackte laut, als sie ihm mit voller Wucht ins Gesicht schlug. „Schon seit ich dich das erste Mals gesehen habe, habe ich deine Augen nicht mehr aus meinem Kopf bekommen. Wir gehören zusammen, Alec! Versteh das doch! Magnus ist nicht gut für dich." schrie er. Alec zuckte zusammen. Ich konnte es selbst nicht fassen, wer dort vor uns stand und sein wahren Gesicht zeigte, was er all die Jahre verborgen hatte. Jason.

Blue AngelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt