Verwirrung

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ALEC
Magnus und ich redeten nicht viel. Selbst, als wir an unserem Haus angekommen waren hatte keiner von uns etwas gesagt. Ich war zuerst unsicher gewesen, ob ich ihn wieder mit hierher bringen sollte, doch eigentlich wäre es nur fair gewesen. Er konnte schließlich gerade nirgendwo anders hin. Gemeinsam brachten wir seine Sachen ins Schlafzimmer und gingen dann hinunter in die Küche. "Ist es merkwürdig, dass ich jetzt einfach so wieder hier bin?" fragte er ehrlich. Ich hatte keine Ahnung. "Ich weiß nicht... aber ich weiß, dass es nicht so ist wie früher." sagte ich leise. " Ist es für dich positiv anders oder eher negativ?" wollte er dann wissen. Ich musste erstmal darüber nachdenken. Eigentlich war es normal, naja mit dem Unterschied, dass Magnus viel ausgeglichener wirkte. Es fühlte sich irgendwie komisch an. "Ich weiß nicht. Die Medien zerreißen dich wegen mir in der Luft und alle schreiben mir ständig, dass ich mich von dir fern halten soll. Ich will das aber gar nicht. Ich kenne dich... denke ich. Das alles verwirrt mich." platzte es aus mir heraus. "Mir geht es genauso. Aber was jetzt wichtig ist, ist die Frage, ob wir es nochmal versuchen wollen. Ich meine miteinander. Nimm bitte keine Rücksicht auf mich. Ich möchte, dass du das tust, was für dich gut ist!" erwiderte er leise. Ich wusste, dass er diese Frage irgendwann stellen würde, doch ich hatte nicht so früh damit gerechnet. Gestresst raufte ich mir die Haare. "Wir können es auch erstmal langsam angehen lassen und schauen dann, wie es sich entwickelt." schlug er vor. Ich nickte und lehnte mich gegen die Küchenzeile. "Ich könnte erstmal im Gästezimmer schlafen und dann schauen wir weiter." schlug er vor. "Ok. Soll ich dir helfen deine Sachen rüber zu bringen?" fragte ich ihn. "Nein, schon ok. Du solltest dich lieber etwas ausruhen. Deine Augenringe sind mal wieder größer als meine." kicherte er. Sofort erschien auch auf meinem Gesicht win strahlendes Lächeln. "Hast du mich gerade beleidigt?" fragte ich ihn amüsiert. "Nein, das würde ich nie tun." antwortete er gespielt geschockt. Wir standen noch eine Weile rumalbernd in der Küche, ehe Magnus nach oben ging und seine Sachen ins Gästezimmer brachte. Ein paar Minuten später kam er wieder zu mir in die Küche. "Wollen wir einkaufen gehen und dann kochen oder essen gehen?" fragte ich ihn. "Seit wann gehst du denn einkaufen?" fragte er mich. "Ich weiß nicht. Ich habe immer Helena geschickt, weil ich nicht raus wollte. Alleine habe ich mich nicht getraut." erklärte ich schon fast flüsternd. "Ok, dann lass uns einkaufen gehen, dann sind wir beide nicht alleine. Vielleicht wird es ja nicht so schlimm." sagte er optimistisch, doch ich konnte seine Angst hören. "Wir müssen nicht, wir könnten auch Helena fragen." schlug ich vor und griff nach dem Telefon. Bevor ich ihre Nummer wählen konnte hielt Magnus meinen Arm fest. "Wir beide wissen, dass wir wenn wir jetzt nicht gehen es nie tun." sagte er und legte das Telefon beiseite. "Ich weiß." stöhnte ich genervt und lehnte mich gegen ihn. "Wir packen das schon." flüsterte er und zog mich an der Hüfte näher zu sich. Dieses Mal war keine Angst in seiner Stimme zu hören. Ich hob meinen Kopf und sah ihm nun direkt in die Augen. "Ok" sagte ich nur und wir lösten uns wieder voneinander. Gemeinsam gingen wir in den Flur und zogen unsere Schuhe an. Ich schnappte mir die Autoschlüssel  und wir sahen uns nochmal tief in die Augen. Dann verließen wir das Haus und sofort erklangen die Rufe der Fans und der Paparazzi. "Schläger!" riefen sie immer und immer wieder. Instinktiv griff ich nach Magnus Hand und er warf mir ein sanftes Lächeln zu. "Das ist schon ok. Sie haben ja recht." flüsterte er mir ins Ohr und zog mich Richtung Wagen. Er hielt mit die Fahrertüre auf und ich stieg ein. Wenig später lief er um den Wagen herum und stieg ebenfalls ein. "Sicher, dass du das willst?" fragte ich vorsichtig. "Ja, ich kann mich ja nicht ewig verstecken." versicherte er mir. Ich nickte und startete den Motor. Wenige Sekunden später fuhren wir auf die Straße sofort rannten einige Fans hinter unserem Wagen her und die Paparazzi rannten zu ihren Autos. "Warum kann ich nicht einfach ein Niemand sein!?" murmelte ich genervt. "Weil du es verdient hast von allen gesehen zu werden. Du bist es wert, dass man dir Aufmerksamkeit schenkt." sagte Magnus. Es überraschte mich, dass er auf mein Fluchen geantwortet hatte. "Ich will doch einfach nur in Ruhe mein Leben leben, ohne jede Sekunde aufpassen zu müssen, was ich tue. Ich will nicht immer perfekt sein müssen. Ich will nicht, dass alle mein Privatleben diskutieren und mir erklären, was ich falsch mache." seufzte ich. "Dann lass es. Mach das was du willst, ignorier die Kameras und lass dich nicht von all dem da draußen beeinflussen." erklärte Magnus und nahm meine Hand. "Das sagst du so einfach." murmelte ich skeptisch. "Lass es uns versuchen." schlug er vor. "Ok" entgegnete ich, obwohl ich noch nicht zu 100 % überzeugt war. Einen Versuch war es wert. Magnus war es wert!

Blue AngelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt