unerwartete Ereignisse

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ALEC
Ich hatte gar nicht bemerkt, dass ich eingeschlafen war, bis der Pilot uns mitteilte, dass wir in London gelandet waren. Den anderen schien es ähnlich zu gehen. Magnus stand langsam auf und reichte mir seine Hand. Ich nahm sie und er zog mich hoch. "Danke" murmelte ich verschlafen. "Wir werden erstmal zu dir nach Hause fahren, Alec. Da können wir uns kurz umziehen und dann geht es schon zum Shooting. Magnus, du kannst dich während Alec und ich weg sind im Haus umsehen und natürlich auch die Stadt erkunden." erklärte Helena. Ich war ihr echt dankbar, dass sie sich um meine Termine kümmerte. Ich wäre vermutlich total überfordert gewesen. Wir stiegen aus dem Flugzeug und sofort in den bereitstehenden Wagen ein, welcher uns zu mir nach Hause brachte. Es tat gut mal wieder hier in London zu sein. Ich war lange nicht mehr hier gewesen, ich war einfach zu viel unterwegs. Ich hatte fast vergessen, wie schön es doch war durch die Londoner Straßen zu laufen und die Sonne zu genießen. In der Innenstadt war es das reinste Chaos aber dort, wo mein Haus stand war es ruhig und schön. Ich vermisste es wirklich. Als der Wagen hielt, stieg ich sofort aus und atmete tief ein. Diese frische Luft wirkte Wunder. Es roch so, als hätte es gerade erst geregnet. Ich blendete die Kameras der Paparazzi aus und schloss die Augen. Ich genoss einfach nur den Moment. Das hier und jetzt. Ich wurde von einer unfassbaren Ruhe ergriffen. Es fühlte sich so an, als wären die letzten Monate nie passiert. Ich fühlte mich so frei. So frei, wie schon lange nicht mehr. Ich spürte, wie jemand seine Arme um meine Mitte schlag und mich an sich zog. "Du solltest öfter hier her kommen. Es scheint dir gut zu tun." sagte einen sanfte Stimme vor mir. Ich öffnete langsam meine Augen und sah nun direkt in Magnus wunderschöne Augen. Ein liebevolles Lächeln war lag auf seinen Lippen, sofort musste ich auch anfangen zu grinsen. Er nahm meine Hand und zog mich ins Haus, Helena war bereits rein gegangen und hatte das Gepäck auf die Zimmer verteilen lassen. Ich zeigte Magnus kurz das Haus und gab ihm einen Schlüssel. Danach verschwand ich kurz in meinem Zimmer und zog mich kurz um. Ich schnappte mir einen dünnen schwarzen Pulli und eine dunkelblaue Jeans mit Löchern an den Knien. Ich schnappte mir ein paar weiße Sneaker und ging nach unten, wo Magnus und Helena in der Küche saßen und Tee tranken. Ich hatte tatsächlich keinen Kaffee in meinem Haus. Ich mochte dieses Getränk sowieso nicht. „Hey." sagte ich. „Hey" kam es von den beiden zurück. „Es gab ein Problem. Unser Flugzeug kann leider erst morgen früh starten, weshalb wir hier erst morgen gegen 8 Uhr weg kommen. Das sollte aber kein Problem sein. Ich habe uns ohnehin ein paar Stunden zum entspannen eingeplant gehabt." Ich nickte, um ihr zu zeigen, dass ich sie verstanden hatte. „Wir müssen jetzt leider los. Bis später, Magnus." verabschiedete sie sich und ging schonmal zum Wagen. „Zeigst du mir später ein paar Orte hier?" fragte Magnus. „ok" antwortete ich. „Nur, wenn du möchtest, du musst nicht, Alec. Ich will dich zu nichts drängen." sagte er verunsichert. „Nein... nein, das ist es nicht. Ich.. ich schaue mal, wie müde ich nach dem Shooting bin. Natürlich will ich dir ein paar schöne Orte zeigen. Wir sehen uns später." sagte ich. "Bye." entgegnete Magnus.

MAGNUS
Als Alec und Helena das Haus verlassen hatten saß ich noch eine Weile in der Küche und trank meinen Tee. Alec hatte mich tatsächlich an sich heran gelassen. Ich freute mich wirklich auf später, ich freute mich auf Alec. Ich hoffte, dass er später nicht allzu müde war, ich wollte unbedingt mehr Zeit mit ihm verbringen. Ich wollte ihn in meiner Nähe haben. Ab liebsten wollte ich ihn küssen und in meine Arme ziehen und nie wieder loslassen. Er bedeutete mir die Welt und ich wollte ihn auf Händen tragen. Am liebsten würde ich alles ungeschehen machen und zurück zu dem Moment zurück, indem ich ihm einen Antrag machte. Ich wollte ihm immer noch einen Antrag machen aber ich wusste, dass es viel zu früh war. Er war noch nicht wieder gesund und ich wollte ihm nicht noch mehr Schaden. Ich entschloss, mich ins Wohnzimmer zu setzen und mir einen Film anzuschauen, bis die beiden zurückkämen. Ich konnte es kaum erwarten Zeit mit Alec zu verbringen.

ALEC
Endlich war der Job vorbei. Stundenlang vor der Kamera stehen, das war wirklich nicht so leicht, wie es sich manche vorstellten. Ich war absolut fertig und hätte einfach nur noch ins Bett fallen können, doch Magnus hatte mich ja gefragt, ob ich ihm die Stadt zeigen könne. Eigentlich wollte ich es ja, aber ich war vollkommen am Ende. Egal. Das musste einfach gehen. Ich wollte ihn nicht enttäuschen. Als der Wagen vor dem Haus parkte stiegen Helena und ich aus und gingen hinein. Helena verschwand direkt nach hoben in ihr Zimmer und wünschte mir noch eine gute Nacht. Naja, eigentlich war es noch keine Nacht, wir hatten gerade Mal 18 Uhr, aber ich war vermutlich genauso müde, wie sie. Ich ging ins Wohnzimmer, aus welchem ich leise Geräusche hörte. Als ich hineinkam sah ich Magnus, welcher vor dem Fernseher eingeschlafen war. Ich ging leise auf ihn zu und schaltete den Fernseher aus. Danach kippte ich Magnus so, dass er auf dem Sofa lag und schnappte mir eine Decke, mit welcher ich ihn vorsichtig zudeckte. Ich hörte das Klicken der Kamera mal wieder zu spät. "Jason!" flüsterte ich leise. Dieser grinste mich nur frech an und verschwand in seinem Zimmer. Er war einfach unglaublich. Ich verließ leise das Wohnzimmer und wollte die Treppe hinaufgehen, als mein Handy klingelte. Es war eine Nachricht von Isabelle. Gerade, als ich antworten wollte wurde ich von hinten gepackt und ließ vor Schreck mein Handy fallen. Der Typ hielt mir den Mund zu, sodass ich nicht schreien konnte und zog mich ganz dicht an sich. Er flüsterte mir etwas ins Ohr. "Du wirst nur mir gehören... ganz allein mir!" Mit diesen Worten schleuderte er mich gegen die gegenüberliegende Wand, wodurch einige Bilder zu Bruch gingen und ich unsanft auf dem Boden landete. Sofort ging über all das Licht an und der maskierte Typ rannte weg. Sämtliche Alarmanlagen gingen an und die Security stürmte ins Haus. Selbst Helena und Magnus kamen in den Flur gerannt. Das einzige, zu dem ich in der Lage war, war hier zu sitzen, blutend. Leise rollten Tränen meine Wangen hinunter....

Blue AngelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt