Montag

822 65 0
                                    

ALEC
Ich wurde von meinem Handy geweckt. Ich lag noch immer auf dem Boden und konnte mich kaum bewegen. Wenig später kam mein Vater ins Zimmer, er hatte Verbandszeug dabei. Er versorgte meine Hand und klebte mir ein Pflaster auf die Stirn. Als nächstes drückte er mir wieder die Tablette in den Mund und zwang mich die zu schlucken. Dann verließ er wieder den Raum, die ganze Zeit über hatte er geschwiegen. Müde zwang ich mich, auf zu stehen. Ich musste mich abstützen, um nicht direkt wieder umzukippen. Erschöpft schleppte ich mich ins Bad und machte mich erstmal fertig. Ich zog meine übliche Hose an und schnappte mir einen meiner Pullover. Zuletzt sah ich noch kurz in den Spiegel. Ich sah grauenhaft aus! Das Pflaster auf meiner Stirn wurde Gott sei dank durch meine Haare verdeckt. Der Verband an meiner Hand war unmöglich zu verstecken, ebenso die violetten Würgemahle an meinem Hals. Ich war froh, dass mein Pullover diese leicht verdeckte. Ich schnappte mir Isabells Sonnenbrille und ging in die Küche, wo ich Jason und meinen Dad vorfand. Bei ihnen standen zwei weitere Typen. Sie hatten Ohrhörer in jeweils einem Ohr und trugen schwarze Anzüge. „Alec. Das sind Toby und Mark. Die beiden werden dafür sorgen, dass dir niemand zu nahe kommt." erklärte mein Vater. Ich nickte nur. Wenig später verließ ich von den beiden Typen umringt das Wohngebäude und lief zu meinem neuen Wagen. Es war ein schwarzer SUV. Die beiden, Mark und Toby machten ihren Job echt gut, sie hielten die vielen Paparazzi von mir fern. Ich setzte mich auf den Beifahrersitz und Toby setzte sich hinters Lenkrad. Jason und Mark nahmen auf der Rückbank Platz. An der Schule angekommen stiegen wir aus, Toby und Mark hielten die Paparazzi und die ganzen Schülermassen von mir fern. Jason folgte uns. Als wir auf den Eingang zuliefen entdeckte ich Magnus und die anderen. Sie sahen mich an. Ich nahm meine Sonnenbrille ab und sah direkt in Magnus Augen. Ich konnte ihm ansehen, wie besorgt er war. Ich konnte es ihm nicht verübeln. Ich fühlte mich unwohl, trotz der Sicherheitskräfte. Die beiden führten mich an meinen Freunden vorbei in die Schule. In der ersten Stunde würde ich auf meine Freunde treffen. Ich hatte Angst, aber irgendwie freute ich mich darauf. In der Klasse angekommen setzte ich mich auf meinen Platz. Jason und die anderen warteten vor der Klasse. Ich war froh, dass sie mich in Ruhe ließen. Sie waren nett, aber ich brauchte meinen Freiraum, vor allem seit gestern. Mir tat immer noch alles weh und das übernachten auf dem Boden hatte meinem Rücken nicht unbedingt gut getan. Wenig später betraten Isabelle, Magnus, Raphael und Lydia den Raum und setzten sich. Isabelle und Magnus drehten sich zu mir um. „Hey, wie gehts dir?" fragte Izzy besorgt. „Mir gehts gut." flüsterte ich. Ich konnte nicht lauter sprechen. Mein Hals tat unglaublich weh. „Du bist ein verdammt schlechter Lügner, Alec." kam es von Raphael. Ich sah keinen von ihnen an. „Was ist mit deiner Hand passiert?" fragte jemand vorsichtig. Die Stimme gehörte zu Magnus, trotzdem sah ich nicht hoch.

MAGNUS
Als ich Alec vor der Schule gesehen hatte, gefror mir das Blut in den Adern. Er sah grauenhaft aus. Was war nur passiert. Er wurde von zwei Typen Richtung Eingang geschoben und ein dritter folgte ihm mit einer Kamera. Wir hatten uns nur kurz in die Augen gesehen. Sie waren so voller Schmerz gewesen. Wir folgten ihm in die Klasse und setzten uns zu ihm. Ich wusste genau, dass es ihm nicht gut ging, ich wollte es nur nicht ansprechen. Im Gegensatz zu mir tat Raphael das. Das ganze Gespräch über hatte er keinem in die Augen gesehen. Er hatte auf seine Hände gestarrt. Ich bemerkte, dass eine davon verbunden war. Was war passiert? Er antwortete auf meine Frage nicht. Ich schob meine Hand vorsichtig unter sein Kinn und hob es sanft an. Was dann zum Vorschein kam verschlug uns allen die Sprache. „Oh! Alec! Was hat er gemacht!" platzte es aus Isabelle heraus. „Du musst da raus Alec! Hat er das getan, weil du auf meine Nachricht geantwortet hast? Das ist meine Schuld!" sagte Isabelle. „Nein, ist es nicht." versicherte er ihr. Er wollte nicht, dass sie sich schuldig fühlte. „Können wir kurz reden?" fragte ich. Er nickte und wir verließen den Klassenraum. Jason und die anderen folgten uns bis vor den Oberstufenraum. Alec bat sie draußen zu warten.

Blue AngelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt