Das Restaurant

929 63 1
                                    

ALEC
Während wir in Richtung eines Restaurant's liefen hatte sich die Menschenmenge um mich herum verdoppelt. Alle machten Fotos und versuchten an mich heran zu kommen. Das verunsichert mich total. Ich bekam Angst und fing an zu zittern. Magnus, der immer noch meine Hand hielt schien es bemerkt zu haben und zog mich näher an sich. „Hey. Es ist alles ok. Die Jungs sorgen dafür, dass dir keiner zu nahe kommt und wir sind auch schon fast da." versuchte er mich zu beruhigen, doch es gelang ihm nicht. Nach wenigen Minuten waren wir endlich am Restaurant angekommen. Gott sei dank. Ich hasste es hier draußen. Klar fand ich es süß, dass mich so viele Leute mochten und Bilder mit mir machen wollten, aber das machte mir auch Angst. Ich brauchte schon Bodyguards. Hätte man mir vor ein paar Wochen gesagt, dass es mal so weit kommen würde hätte ich vermutlich gelacht. Es klang einfach so surreal und jetzt war es Wirklichkeit geworden. Jace hielt die Türe auf und wir traten ein. Selbst hier züchten viele ihr Handy und machten Fotos. Wirklich? Sie waren doch gerade beim Essen! „Entschuldigt mich." sagte ich leise und ging in Richtung der Waschräume. Ich brauchte einfach mal einen Moment für mich. Allein. Mir war das gerade einfach alles zu viel.

MAGNUS
„Entschuldigt mich." flüsterte Alec und verschwand in Richtung der Waschräume. Ich war verunsichert. War es noch zu früh gewesen, um ihn dem allen hier auszusetzen? Schaffte er das schon? Hatte ihn überhaupt jemand gefragt, ob er schon soweit war?! Die anderen setzten sich an einen Platz hinten in der Ecke, wo so wenig Leute, wie möglich von uns Fotos machen konnten. Ich hingegen folgte Alec. Als ich die Toilette betrat sah ich ihn. Er wischte sich gerade ein paar Tränen aus dem Gesicht. Seine Augen waren stark gerötet. Ich konnte nicht anders, als ihn in meine Arme zu ziehen. Sofort brach alles aus ihm heraus, er fing an zu schluchzen und hielt sich an mir fest, als würde er sonst ertrinken. Es brach mir das Herz ihn so zu sehen. Ich wusste nicht genau, wie lange wir einfach nur so da standen, es war auch egal. Die Hauptsache war, dass es Alec mit der Zeit besser ging. Er beruhigte sich langsam. „Tut mit leid." flüsterte er. „Du musst dich nicht entschuldigen, ich muss das. Ich hätte dich vorher fragen sollen, ob du das schon schaffst. Wir haben dich total überrumpelt. Wir können wieder gehen, wenn du willst. Wir müssen nicht hier bleiben." versicherte ich ihm. „Ist schon ok." erwiderte er leise. „Willst du mir erzählen, was los ist?" fragte ich vorsichtig. Er nickte leicht. „ Diese ganzen Menschen wollen Fotos mit mir... sie... sie schreien meinen Namen... ich... das ist einfach zu viel.... alle wollen wissen was passiert ist, aber ich kann das noch nicht... ich bekomme täglich von irgendwelchen Fernsehshows Anfragen für Interviews... das ist doch verrückt! Ich kann noch nicht darüber reden... vor allem nicht vor Millionen Leuten! Ich weiß nicht, was ich tun soll!" sprudelte es aus ihm heraus. Wow. Wie lange er das wohl unterdrückt hatte? Er sah mich verzweifelt an und es bildeten sich neue Tränen, die seine Wangen hinunter rannen. Er war total am Ende. Sein komplettes Leben war im Moment ein einziger Trümmerhaufen. Ich wollte ihm unbedingt die Last von den Schultern nehmen, doch ich wusste genau, das ich das nicht konnte. Es machte mich unendlich traurig und wütend. Ich war wütend auf seinen Vater. Er hatte Alec in diese Situation gebracht! Warum hatte er sich nur das Leben genommen, vor Alec's Augen. Wie konnte er das seinem Sohn nur antun. Er hatte ihn alleine gelassen. Mit einfach allem, doch ich würde nicht zulassen, dass Alec daran zerbrach. Niemals. „Alles wird gut! Wir schaffen das gemeinsam. Wir kümmern uns erstmal darum, dass du wieder in die Schule kommst. Danach regelt sich alles von allein. Lass dir Zeit. Niemand verlangt von dir dich zu erklären. Wenn du soweit bist kannst du darüber reden. Selbst, wenn du niemals darüber reden kannst, ist das nicht schlimm. Wir sind alle für dich da!„ sagte ich und zog ihn erneut in eine Umarmung.
Nachdem wir beide uns etwas beruhigt hatten, verließen wir die Toilette und gingen zu den anderen. Sie hatten für uns etwas bestellt und wir aßen etwas. Nach dem Essen redeten wir noch etwas und wollten schließlich bezahlen. Der Kellner brachte die Rechnung und starrte Alec dabei ununterbrochen an. „Frag ihn schon.„ sagte Lydia schließlich an den Kellner gerichtet. Wir sahen sie verwirrt an. „K-kann ich eventuell... also nur, wenn es keine Umstände macht... also, wenn es gerade nicht passt, ist das nicht schlimm...äh" murmelte der Kellner. „Alec, er fragt sehr sehr höflich, ob er ein Foto mit dir machen kann." erklärte Lydia. „Stimmt's?"fragte sie den Kellner. Der nickte nur schüchtern.

ALEC
Es war schon süß, dass er ein Foto mit mir machen wollte. Er hatte sich nicht getraut zu fragen? Warum? Ich war doch auch nur ein Mensch. Er hatte wenigstens den Anstand und hat nach dem Essen gefragt. Ich hatte gehört, dass manche nichtmal in Ruhe essen konnten. „Kein Problem" sagte ich zu ihm. Ein breites grinsen erschien auf dem Gesicht des Kellners. Ich stellte mich neben ihn und lächelte, während Lydia das Bild machte. „Danke" sagte der Kellner überglücklich und verabschiedete sich von uns. Niedlich. Der Junge schien wirklich nett zu sein. Ich reichte Magnus meine Hand und zog ihn auf die Beine. Wenig später verließen wir das Restaurant und gingen zurück zu den Autos. Mittlerweile hatte sich die Menschentraube in eine richtige Masse verwandelt. Selbst die Polizei war aufgetaucht und bot mir Schutz an, den ich dankend annahm. Sie fuhren sogar mit auf unser Grundstück. Einige hatten gefragt, ob wir ein Foto machen konnten. Jason meinte ein Gruppenfoto wäre cool. Er machte ein Paar mit seiner Kamera und welche mit den Handys der Polizisten. Wir verabschiedeten und und gingen ins Haus. Ich ging kurz nach oben und zog mir eine Jogginghose an. Danach gesellte ich mich zu den anderen, die sich im Wohnzimmer versammelt hatten. Alle Blicke waren auf Jasons Kamera gerichtet. „Alec, du musst dir das Bild unbedingt ansehen. Das ist der Wahnsinn!" sagte Magnus euphorisch und zog mich zu sich.

CLARY
Ich hatte draußen schon gesehen, wie das Bild aussah, allerdings war es noch cooler, als ich es mir in Ruhe ansehen konnte. Wow! Alec war echt wunderschön und total fotogen. Ich verstand nicht, warum er früher keine Bilder von sich gemacht hatte. Die Polizeiautos standen Front an Front vor dem riesigen Haus der Lightwoods. Davor standen die Polizisten und Alec. Jeweils vier rechts und vier links von ihm. Alle hatten die Arme vor der Brust verschränkt, alle bis auf Alec. Er hatte seine Arme locker auf den Schultern der Polizisten neben sich gelegt und deine Füße gekreuzt. Er sah mit seinem provokanten grinsen in die Kamera. Einfach nur wow. Mit fehlten wirklich die Worte. Das Bild war unglaublich.

—————————————————
Das unglaublich schöne Bild oben ist übrigens von shadowblackjgr ! 😇

Blue AngelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt