Sorgen

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MAGNUS
Als Alec das Auto in die Garage gefahren und dort geparkt hatte blieben wir noch kurz sitzen. „Das war unglaublich" flüsterte Alec. „Nein, du bist unglaublich" erwiderte ich und hob ihn auf meinen Schoß. Er lachte. Wir sahen uns eine Weile lang einfach nur an, bis ich mich vor lehnte und ihn erneut küsste. Er quittierte das mit einem seufzen und erwiderte den Kuss. Der Kuss wurde immer intensiver. Alec drückte sich immer fester an mich, was mich förmlich durchdrehen ließ. Ich ließ meine Hände vorsichtig unter sein Shirt wandern und fuhr ihm über die Wirbelsäule. Es schien ihm sichtlich zu gefallen. Ich drückte mit meinen Fingern in seinem Nacken auf die Wirbelsäule und fuhr dann runter bis zum Bund seiner Hose, wobei er sich nach hinten aufs Armaturenbrett lehnte und seinen Rücken durchdrückte. Ich ließ meine Hände zu seinem Gürtel wandern und wollte diesen öffnen, doch ich wurde von Alec abgehalten. „Magnus..ich.." versuchte er zu erklären. Er sah mich traurig an. Was war nur los? Wollte er mich nicht? Lag es an mir? Er rutschte von meinem Schoß und stieg aus. Ich war enttäuscht und mittlerweile frustriert. Lag es wirklich an mir?! Wenn er nicht wollte konnte er das doch sagen, aber er konnte mir doch nicht jedes Mal Hoffnung machen. Ich stieg ebenfalls aus und folgte ihm ins Haus. "Wann sagst du mir was los ist?!" sagte ich frustriert. "Magnus lass mich.." erwiderte er nur. "Alec!" rief ich lauter und schnappte mir sein Handgelenk. Er sah mich erschrocken an, als ich ihn zu mir zog. "Wir können über alles reden. Wenn du nicht willst, dann ist das ok, aber sag es mir doch einfach." erklärte ich. "Nein, das ist es nicht... ich... du verstehst das nicht." flüsterte er. Ich konnte die Verzweiflung in seinen Augen sehen, doch ich verstand nicht, was er meinte. "Erklär es mir!" forderte ich. "Ich.. Magnus ich kann nicht! Lass mich einfach in Ruhe." schrie er. Tränen rannen über sein Gesicht. Was hatte ich nur wieder angerichtet! Alec riss sich los und rannte nach oben. Wenig später hörte ich, wie eine Tür ins Schloss viel und verriegelt wurde. Na toll, Magnus! Das hast du mal wieder ganz toll gemacht! dachte ich genervt.

ALEC
Als Magnus seine Hand zu meinem Gürtel schob, bekam ich Angst. Ich hatte plötzlich alle Bilder wieder in meinem Kopf, wie Raphael seine Hand in meine Hose schob und Küsse auf meinem Hals verteilte. Jedes Mal, wenn ich Magnus so nah kam tauchten die Bilder wieder auf. Was war nur los?! Ich hatte wirklich gedacht, dass ich es dieses Mal schaffen würde. Es tat mir so leid ihn jedes Mal enttäuscht zurück zu lassen. Ich wollte es ihm ja sagen, aber ich wusste nicht wie und ich wollte das Raphael überlassen, ich hatte es ihm versprochen. Ich war eine totale Enttäuschung für Magnus. Es tat mir so leid!
In meinem Zimmer angekommen schloss ich ab und ließ mich gegen die Türe sinken. Ich saß einfach nur da und weinte. Ich konnte gar nicht damit aufhören. Alles kam wieder hoch. Die Bilder. Seine Stimme! Einfach alles! Ich wollte das einfach nur vergessen oder am besten ungeschehen machen! Irgendwann sah ich auf die Uhr. Es war zwei Uhr morgens. Ich hatte vier Stunden einfach nur hier gesessen und geweint. Ich konnte nicht mehr. Ich stand auf und ging ins Bad, um mich umzuziehen. Als ich fertig war ging ich auf meinen Balkon. Ich brauchte etwas frische Luft, nur für ein Paar Minuten. Es war nicht unbedingt warm und es regnete, doch ich setzte mich auf die Bank und sah einfach nur geradeaus. Ich war zu fertig, um einfach nur irgendwas zu tun. Gegen sechs ging ich wieder rein und wollte mich gerade aufs Bett setzten, als es klopfte. "Geh weg!" sagte ich nur. "Entspann dich, ich bin's nur." sagte eine Stimme von der anderen Seite. Es war meine Mom. Ich lief zu Tür und schloss auf. "Was gibt's?" fragte ich erschöpft, während ich sie herein ließ. Sie setzte sich auf mein Bett und ich folgte ihr, nachdem ich die Tür wieder verriegelt hatte. "Alec, ich weiß du hast in den letzten Wochen ziemlich viel Mist durchgemacht und ich möchte, dass du weißt, dass ich für dich da bin. "sagte sie ruhig. Ich lächelte ihr leicht zu. "Ich.. also ich wollte wirklich nicht lauschen oder so, aber ich haben dich und Magnus streiten gehört. Ich stehe auch vollkommen hinter dir, wenn du dich von ihm trennen willst, obwohl ich ihn sehr nett finde..."erklärte sie. "Stopp! Mom! Ich will mich doch nicht von ihm trennen.. ich ... es ist einfach kompliziert." unterbrach ich sie. "Aber du willst doch nicht mit ihm..." fing sie an. "Ich will nicht darüber reden!" unterbrach ich sie erneut. Wieder stiegen mir Tränen in die Augen, doch ich blinzelte sie weg. "Alec? Ich mache mir Sorgen um dich! Hat... hat Magnus irgendwas gemacht, was du nicht wolltest?" fragte sie besorgt. "Nein! Mom! Bitte lass mich einfach in Ruhe! Geh!" schrie ich sie an. "Okey, okey. Alles gut. Alec! Ich sehe, dass etwas mit dir nicht in Ordnung ist. Ich will dir doch nur helfen!"versuchte sie mich zu beruhigen. "Du kannst mir nicht helfen! Niemand kann das!" schrie ich. Jetzt liefen mir auch Tränen die Wangen hinunter. Ich konnte es einfach nicht mehr zurückhalten. Meine Mom sah mich geschockt an, bevor ich sie einfach aus dem Zimmer schob. Sie sollten mich einfach alle in Ruhe lassen. Erneut sank ich auf dem Boden zusammen und weinte. Ich weinte die restliche Nacht...

Blue AngelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt