130.Kapitel

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Sicht Andreas:

Nach dem Traum von Lea heute Nacht war ich einfach nur froh das es Chris doch gut zu gehen schien. Der Traum ließ mich aber trotzdem nicht los und Chris merkte das ich mir über etwas Gedanken machte. Mein Bruder kennt mich nur zu gut, genauso wie unsere Mutter. Nur gut das die davon nichts mitbekommen hatte oder geahnt hatte.

Chris hatte die Kündigung für Tobias unterschrieben und ich packte sie in den dafür vorbereiteten Umschlag und wollte ihn zur Post bringen. Das mir Tobias aber heute noch über den Weg laufen würde, davon hatte ich jetzt noch keine Ahnung.

Lea legte sich so gut es mit ihrem Bauch ging zu Chris. Grade nach der Nacht brauchte sie seine Nähe und seine Wärme. Sie schlief völlig erschöpft bei Chris im Arm ein was ihm natürlich auffiel und wunderte.

Chris fragte mich:
Was ist mit euch heute los? Ihr seit beide so komisch.
Andreas:
Lea hatte letzte Nacht einen Albtraum und der beschäftigt uns beide noch. Wir haben da heute Nacht schon drüber gesprochen und beschlossen das ich mich da raus halte, wann und wie sie es Dir sagen wird, was heute Nacht war. Sie ist fix und fertig und macht sich Vorwürfe, weil sie gestern nicht bei Dir war.
Chris:
War das so heftig.?
Andreas:
Ja, war es.

Chris strich Lea sanft über die Wange und ließ sie schlafen. Da es noch recht früh war, kam gerade Dr. Klinge zu Chris ins Zimmer und staunte nicht schlecht als er Lea bei Chris im Arm liegen und schlafen sah.
Er schaute zu mir und meinte,,Sie hatten wohl eine schlaflose Nacht?"
,,So kann man das auch sagen" entgegnete ich ihm.

Er sah nach Chris seinen Werten und schaute zufrieden. Auch die Narbe sah durch das Antibiotikum, was er bekam schon deutlich besser aus. Er meinte wenn es weiterhin so gut bergauf geht könnte er Ende der Woche nach Hause. Bis dahin könnten dann vielleicht auch die Fäden von der OP raus, dass wird man dann sehen wie alles verheilt ist. Chris freute sich riesig denn er hasste Krankenhäuser und da hatte sich auch noch nichts geändert.
Nach gut 10 Minuten ging er dann wieder.
Lea hatte von der Visite gar nichts mitbekommen. Sie wurde erst einige Zeit später wach. Ich erzählte ihr dann was Dr.Klinge gesagt hatte und sie schaute mich zufrieden und glücklich an.
Das sich Chris Sorgen um Lea machte wollte er sich nicht anmerken lassen, aber mir fiel es auf und das konnte er vor mir nicht verbergen. Mir war klar das er auch gerne wissen wollte was Lea geträumt hatte, aber das sollte er vorerst weder von mir noch von Lea erfahren.

Es war inzwischen Mittagszeit und ich wollte gerne noch zur Post. Lea hatte ich bei uns zu Hause abgesetzt, denn die wollte sich mit Teresa treffen.

Gut eine halbe Stunde später war ich ich Herford bei der Poststelle angekommen. Ich gab den Brief als Einschreiben in Auftrag und ging dann wieder zum Auto. Ich sah Tobias wie er auch aus dem Einkaufszentrum rauskam und auf mich zulief. Ich hoffte so das er mich nicht ansprechen würde. Aber da lag ich leider falsch.
Er tat so freundlich wie immer als wäre nichts gewesen und als wüsste er von nichts.
Alleine dieses Verhalten brachte mich schon tierisch auf die Palme und ich musste echt an mich halten das ich ihm nicht sofort eine donnern würde.
Ich wollte einfach nur noch weg von hier und weg von dieser Person die meinen Bruder so hintergangen hatte.
Ich sagte ihm dann aber letztendlich nur noch als ich im Auto saß und so schon fast am weg fahren war, das er die nächsten Tage Post von uns bekommen würde. Ich machte die Fensterscheibe wieder hoch und fuhr weg. Das er von nichts eine Ahnung hatte und ich ihn grade da einfach so stehen ließ war eine innere Genugtuung für mich, wenn er dann den Brief bekommen wird und ihn liest. Dann werde ich nicht an mich halten und was dazu sagen.

Ich kam bei uns zu Hause an und Teresa und Lea sahen sofort das was passiert war. Sie fragten mich und ich sagte nur das ich Tobias getroffen hatte und ihn informiert hatte das er Post bekommen wird. Innerlich kochte ich zwar, aber das explodieren wollte ich mir für den richtigen Moment aufheben. Ich war mir sicher das Tobias sich melden wird wenn er den Brief las.

Die nächsten Tage gingen eher ruhiger rum. Wir fuhren täglich zu Chris der inzwischen auch nicht mehr auf der intensiv lag, sondern auf der inneren Station wo jetzt Dr. Glaser für ihn bis zur Entlassung zuständig war. Dr.Glaser hatte mich auch nicht vergessen und fragte mich so auch wie es mir ging, als ich Chris besuchte. Ich sagte das wir momentan mit den Medien und einigen Personen ziemlich Stress haben, es mir aber sonst gut geht und ich keine Beschwerden habe. Er war beruhigt als er das hörte.

Nach gut 10 Tagen wurden die Fäden bei Chris gezogen und er durfte endlich nach Hause.
Er war so froh endlich zu Hause zu sein und wieder in seinem eigenen Bett zu schlafen. Auch wenn Lea im Schlafzimmer sofort die Erinnerungen an den Herzstillstand von Chris wieder einholten. Chris wusste ja von all dem nichts und hatte damit keine Probleme, aber Lea fiel es schwer zur Ruhe zu kommen, da sie Angst hatte das so etwas nochmal passieren könnte, denn die Tabletten hatte er noch immer im Bad liegen und die Albträume hatte er auch noch immer und so fiel es ihr schwer diese Gedanken los zu lassen. Chris versuchte sie so gut es ging zu beruhigen und ihr klar zu machen das sowas nicht noch mal vorkommen wird. Lea vertraute Chris und konnte sich allmählich damit abfinden das dieses Erlebnis immer mit diesem Zimmer in Verbindung stehen wird und zu diesem Haus dazu gehören wird. Irgendwann wird der Schmerz dann hoffentlich weniger sagte sie noch zu mir als ich bei ihr war und auf der Terrasse mit ihr saß.

Als ich nach Hause wollte hörte ich Chris telefonieren. Beim genaueren hinhören erkannte ich das er mit Manuel sprach. Dadurch das er ja im Krankenhaus lag ist auch ein Kinderzimmer noch nicht aufgebaut worden und das wollte er mit Manuel morgen nachholen. Hätte ich die Zimmer schon sehen dürfen hätte ich ihm gerne beim aufbauen geholfen. Aber wenn Chris seinen Kopf durchsetzte war das Gesetz und ich hatte verloren. Immerhin stand ja Weihnachten bald vor der Tür und bis dahin wollte er alles fertig haben. Er wollte uns mit den Zimmern zur Geburt überraschen, da Teresa und ich die Paten der Kinder werden.

Am nächsten Tag war bei Chris schon früh Action im Haus und Lea war bei uns, weil sie den beiden nicht im Weg stehen wollte. Meine Frau und Lea machten in der Zeit einen Stadtbummel und konnten nicht ahnen das sie von Tobias verfolgt wurden und bei uns vor dem Haus von ihm abgefangen wurden.

Manuel wollte bei uns noch etwas Werkzeug holen und sah durch Zufall wie Tobias die beiden ansprach. Er rief mich an und warnte mich. Ich ging sofort dazu und wollte wissen was er sich jetzt wieder für eine Gemeinheit gegen uns einfallen lassen würde. Ich sagte ihm das er unser Gelände verlassen sollte da er nicht mehr hier arbeitet. Ich ließ mir alle Schlüssel von ihm aushändigen und alle Chipkarten die für die Büros und die Zauberwerkstatt gültig waren. Die Codes hatte ich schon sperren lassen, so das er eh nirgends mehr hätte rein kommen können.
Ich wurde mit jedem Wort von Tobias wütender, doch Manuel hielt mich zurück und das war auch gut so. Ich wollte Lea nicht aufregen und Chris sollte sich auch nicht darüber aufregen. Ich hatte aber schon im Gefühl das bald wieder ein Artikel kommen würde. Ich traute Marie und Tobias inzwischen alles zu. Das auch die Medien unsere Auseinsndersetzung mitbekommen hatten, konnte ich nicht wissen. Aber Tobias wusste es denn er hatte die Journalisten geschickt zu uns geführt. Und so war die nächste Schlagzeile garantiert bald in den Zeitungen.

Ich hatte Tobias des Geländes mit dem Hinweis die Polizei zu informieren  sollte er sich hier noch mal blicken lassen verwiesen. Mehr wollte ich dazu erst mal nicht sagen.
Lea und Teresa beobachteten das inzwischen von drinnen aus dem Fenster.

Tobias war für meinen Geschmack ziemlich ruhig. Zu ruhig. Denn der große Knall sollte erst noch kommen und Chris endgültig ins Verderben stürzen.

Alb-Traumurlaub mit Folgen?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt