74.Kapitel

330 19 4
                                    

Sicht Chris:

Andreas saß neben mir am Bett und schien mich genau zu beobachten. Ich bemerkte natürlich auch wie er ganz in Gedanken versunken war und ihm grade scheinbar Erinnerungen hoch kamen. Den Blick von Andreas kenne ich nur zu genau. Er war im privaten Look hier und das hieß das ich auf jeden Fall in der Heimat war. Erst als er merkte das ich ihn genau ansah nahm er seine Kappe ab und legte sie zur Seite. Ich wusste ja noch nichts genaues. Ich wusste weder wo ich war, noch wie lange ich hier schon liege. Das sind alles Fragen die sich noch nach und nach klären werden.

Mein Blick wanderte weiter zu Lea und ich verlor mich wie am ersten Tag neu in ihren Augen. Sie strahlen so viel Wärme und Liebe aus und das habe ich vermisst. Ich brauche Lea jetzt mehr denn je, denn sie ist mein Halt und mein Leben.

Andreas merkte unsere Blicke zwischen uns und sagte dann ,,Ich lass euch Turteltauben mal alleine". Er nahm die Kappe, zog sie auf und ging dann zur Tür raus.

Lea sah besser aus als ich sie zuletzt auf dem Schiff gesehen hatte. Jetzt wo Andreas raus war, brachen bei Lea alle Dämme und fing dann erst richtig bitterlich zu weinen an. Sie merkte wie meine Blicke auf ihr ruhten. Es tat schon weh sie so zu sehen und nichts tun zu können, um sie zu trösten. Ich hätte sie grade so gern in den Arm geschlossen und würde gerne alles ungeschehen machen, aber das war leider nicht möglich. Auch Lea und ich verstanden uns schon von Anfang an ohne Worte und so wusste ich wie sie sich grade fühlen musste.

Sie sagte mir, während sie meine Hand vorsichtig und behutsam hielt, dass sie Angst hatte mich zu verlieren und das Marie das fast geschafft hätte.

Ich horchte natürlich sofort auf, als der Name Marie fiel, aber das etwas gravierendes geschehen sein musste wusste ich ja schon von meinen Vater aus meinem Traum. Ich wusste bisher nur noch nicht ob ich überhaupt von dem Traum was erzählen werde. Ich denke das ich ihn Lea später anvertrauen werde. Wir sagen uns immer alles, denn Ehrlichkeit ist für uns in der Beziehung das wichtigste.

Wie schlimm es wirklich um mich stand und was wirklich passiert war, sollte ich demnächst noch alles erfahren. Ich weiß dass das nicht ohne sein wird.

Andreas kam in dem Moment wieder zur Tür rein und versuchte die Blicke die ich mit Lea tauschte zu deuten. Andreas war aber nicht allein. Es war auch noch ein Arzt bei ihm der sich mir mit Dr.Klinge vorstellte.

Er sah nach den Werten auf den Monitoren, stellte irgendetwas an den Infusionen ein und sagte mir das er jetzt den ersten Beatmungsschlauch den ich im Hals habe ziehen will. 
Es war schon unangenehm mit dem Teil und ich befürchte das ziehen wird jetzt auch nicht lustig werden.

Mir wurde plötzlich ganz anders. Es stieg grade eine innere Unruhe und Panik in mir auf und mir klopfte das Herz bis zum Hals. Es war schon was anderes das voll mitzubekommen als wenn man nicht bei Bewusstsein ist. Das merkte Dr.Klinge und schickte deshalb auch Lea und Andreas raus.  Er versuchte mir meine Angst zu nehmen und schaffte es auch das ich nicht in Panik verfiel. Er schien sehr nett und einfühlsam zu sein und das beruhigte mich wieder etwas und so vertraute ich ihm.

Er beugte sich leicht über mich, hob mein Kinn etwas nach oben, so das ich leicht an die Decke sehen musste. Er sagte mir das ich die Augen schließen sollte, was ich dann auch tat. Er sagte nochmal das ich die Augen auf jeden Fall zu lassen sollte, dann wirds nicht so schlimm. Dann spürte ich wie Dr.Klinge an den Schlauch griff und einmal kräftig aber vorsichtig zog. Ich hielt instinktiv die Luft an als er zog. Kurz darauf war er samt dem Tubus raus. Ich hatte das Gefühl das mir alles im Hals brannte, denn ich konnte das erste mal ohne diesen Schlauch richtig durchatmen auch wenn es noch etwas weh tat.

Das ziehen war schon sehr unangenehm und ich war froh das Lea das gerade nicht sehen musste. Er sagte mir das es sein kann das ich Halsschmerzen kriegen könnte und wenn das so ist, einfach klingeln soll. Mit Essen ist eh noch lange nichts, das läuft noch alles über die Infusionen und das war mir klar. Er erklärte mir das der Sauerstoff in der Nase und der Lungenzugang in der Luftröhre zur Sicherheit noch bleiben wird.

Ich nahm das, was er sagte erst mal alles so hin. Er sagte mir das ich es mit sprechen versuchen kann, es aber nicht übertreiben soll.

Geht es jetzt bergauf? Was wird noch alles auf Chris zukommen?

Alb-Traumurlaub mit Folgen?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt