51.Kapitel

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Sicht Andreas:

Meine Gedanken kreisten grade ziemlich im Kopf umher als ich das Wort ,,Zwischenintensiv" auf der Tür las. Es war für mich in diesem Moment ein total beklemmendes Gefühl zu sehen, wie sich die Tür dann hinter uns schloss und ich fragte mich grade wieder mal warum nur alles grade schief ging.

Die Schwester kam auf uns zu und fragte uns wer wir waren und vor allem, zu wem wir denn wollten. Wir gaben ihr als Antwort das wir zu Lea Brandt wollten. Sie führte uns zu Leas Zimmertür und blieb an der Tür stehen bis wir auch angekommen sind. Kurz darauf ging sie dann ganz in Ruhe wieder zum Stationszimmer zurück.

Jetzt standen wir beide vor Leas Tür und trauten uns nicht rein zu gehen. Ich schaute noch mal völlig verunsichert zu meiner Mutter, weil ich nicht wusste was uns erwarten würde. Wir gingen eben quasi von einer zur nächsten Intensivstation und das machen meine Nerven nicht mehr lange mit.

Meine Mutter merkte mir an, wie meine Gefühle grade Achterbahn fuhren und umarmte mich kurz indem sie beruhigend auf mich einredete, das alles gut werden würde. Ich wusste nicht ob ich das glauben sollte oder nicht, zu viel ist seit den letzten Wochen passiert. Ich hoffte es so sehr das meine Mutter recht behalten wird, denn Lea war mir inzwischen auch sehr ans Herz gewachsen und ich machte mir um sie genauso Sorgen wie um Chris.

Mein Bruder schien endlich mal glücklich zu sein und dann kommt so etwas unverhofft dazwischen und schlägt ins Leben wie eine Bombe ein, ohne das man etwas über die Folgen weiß.

Ich holte tief Luft nachdem ich mich aus der Umarmung meiner Mutter löste und klopfte an die Tür. Wir öffneten und gingen dann leise und vorsichtig auf Lea ihr Bett zu. Mein Herz schlug bis zum Rand, weil ich nicht wusste was mit Lea war. Ich rechnete damit Lea vollkommen aufgelöst vorzufinden, doch sicher war ich mir nicht.

Es war ein schönes helles Zimmer mit einer großen Fensterfront nach hinten raus, die viel Licht rein ließ. Lea lag auf der Seite und schaute scheinbar zu den Fenstern raus, so das sie nicht mitbekam wie wir ins Zimmer reinkamen. Bei genaueren Blicken in die sich spiegelnden Fenster, sah ich das sie schlief. Sie bewegte sich hin und her und träumte offensichtlich sehr unruhig, also ließen wir sie schlafen und setzten uns auf die Stühle die bei ihr rechts und links am Bett standen. Nach ein paar Minuten schreckte sie plötzlich hoch und hatte Tränen in den Augen. Erst als sie sich voller Schreck aufsetzte, bemerkte sie uns. Sie sah mich an und umarmte mich und meine Mutter. Ihre Herzlichkeit gab ihr immer Trost und Kraft und genau die brauchte sie jetzt. Die ersten Minuten schwiegen alle, weil keiner wusste wie er mit reden anfangen sollte. Ich hatte meine Vermutung was passiert war, traute mich aber nicht es auszusprechen. Letztendlich hielt ich die Stille nicht mehr aus und fragte Lea was passiert war.

Andreas:
Lea was ist passiert?
Lea:
Mein Kreislauf ist mir abgeschmiert und mein Blutdruck war viel zu niedrig. Dann bekam ich noch Bauchkrämpfe und beim aufstehen sah ich, dass ich Blutungen hatte. Danach war alles dunkel und ich bin hier in diesem Zimmer aufgewacht, an all den Geräten angeschlossen. Ich wurde dann gründlich untersucht, weil der Verdacht einer Fehlgeburt im Raum stand.
Andreas:
Und Lea? Was ist rausgekommen?
Lea:
Alles in Ordnung. Nur eine geplatzte Ader, aber ich muss noch hier bleiben, bis mein Kreislauf nicht mehr kippt. Notfalls bis zur 12.Woche.
Andreas:
Oh man. Bei euch läuft aber im Moment gar nichts rund.
Lea:
(lächelte leicht)
Rund werde ich jetzt von alleine DANK Chris.
Andreas/Elise:
Der war gut.
(müssen beide schmunzeln) 
Andreas:
Da bin ich aber erleichtert das mit dem Baby alles in Ordnung ist.

Jetzt wo ich wusste das alles in Ordnung bei Lea war, konnte ich sogar wieder etwas lachen. Auch Lea hatte trotz der harten Situation zur Zeit ihren Humor, den ich so an ihr mag nicht verloren. Wir unterhielten uns noch eine ganze Weile.

Lea riet mir, in den öffentlichen Medien wie Fb oder Instagram mal was zu posten. Sie sagte, das da ziemlich was los ist, weil Chris in Deutschland verschwunden ist. Das klang mir sehr einleuchtend, aber um solche Themen hatte ich mir noch keine Gedanken gemacht. Meine Familie war mir grade wichtiger, aber ich sagte ihr, dass ich mich da heute Abend im Hotel drum kümmere.

Meine Mutter ging noch einmal zu Chris und ich blieb noch bei Lea. Ich hatte das Gefühl das ich noch bleiben sollte und das sie mir noch nicht alles gesagt hatte. Also blieb ich.
Dann schaute sie mich an und fragte mich ob ich ein Geheimnis für mich behalten kann.

Jetzt war ich endgültig neugierig und auch überrascht.

Welches Geheimnis wird Lea gleich lüften?

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